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DRUCKMUSEUM
Graz - Austria - Tel.+43.664.3007958 - Fax: +43.316.421646 - E-mail: elis.management@aon.at

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Hochdruck

Prinzip
Die Druckstellen sind erhöht, werden von der Farbwalze eingefärbt und drucken, während die nicht druckenden Stellen vertieft liegen, nicht eingefärbt werden und mit dem Bedruckmaterial nicht in Berührung kommen.



Holzschnitt (Xylographie)
Das Geburtsland der Holzschneidekunst ist China, wo schon im 2. Jahrhundert n. Chr. Bücher von Holzplatten (Birne, Erle, Kirsche, Linde) gedruckt werden (Funde in Tun-huang).
Holzschnitt Tibet
Holzblockdruckerei im Dege-Kloster in Tibet

Langschnitt
Die Holzfaser verläuft in Richtung der Bildfläche. Die Holzoberfläche wird mit einer Kreideschicht grundiert, die Zeichnung vom Reißer spiegelverkehrt aufgetragen und vom Formschneider mit verschiedenen Eisen (Stichel, Rund- und Flacheisen, Geißfuß) nach geschnitten.

Einblattholzschnitt

Reiberdrucke
Zwischen 1400 und 1550 entstehen Einzelblätter, bei denen Text und Illustration auf dem gleichen Druckstock geschnitten werden, indem das Papier mit einem Beinwerkzeug gegen den eingefärbten Formenschnitt angerieben wird; oft werden diese Drucke von Karten- oder Briefmalern koloriert.
Blockbücher
Einblattholzschnittblätter werden als Vorder- und Rückseite zusammengeklebt und zu Büchern gebunden.
  
Erster datierter Einblatt-Langholzschnitt aus dem Jahres 1423 in der John-Rylands-Bibliothek in Mancester.
 "Biblia pauperum", Blockbuch zu Beginn des 15. Jahrhunderts.

Dürer Hieronymus Holzschnitt
Holzschnitte von Albrecht Dürer: "Der hl. Hieronymus, 1492, "Die vier apokalyptischen Reiter", 1497, "Triumphzug des Kaisers Maximilian I.", 1522

Farbholzschnitt
- Farbdruck von einem Holzstock. Der Druck wird oft mit Bleirot (Tan) und Grün (Tan-E) koloriert.
- Farbdruck von mehreren Platten (für jede Farbe ein eigener Holzstock)
- Hell-Dunkel-Schnitt (Chiaroscura-Druck, Claire-obscure-Druck): Druck von zwei Stöcken, einer Strichplatte (dunkle Linienzeichnung) und einer helleren Farbtonplatte.
- Camaieudruck (Grau-in-Grau-Schnitt): Druck von mindestens drei Platten (Umrisszeichnung mit Schatten, dunkle Töne, Mitteltöne, Grundfarbe)
- Japanische Farbholzschnitt: stets das Werk von vier Personen (Verleger, Entwurfskünstler, Holzschneider und Drucker). Zarte Farbigkeit, Silhouttenform der Figuren, Überhöhung des Blickpunktes.

Hirnholzschnitt
Die Holzfasern verlaufen vertikal zum Druckstock.

Holzstich (Xylographie)
Aus einer Kern- oder Hirnholzplatte werden mit einem Stichel feinste Tonabstufungen gestochen.
Xylographie von Friedrich Exter des Jahres 1782:
Kronprinz Joseph II. vor der Buchdruckpresse. Wie alle Erzherzoge des Hauses Habsburg muss auch er ein Handwerk erlernen. Lehrherr ist Thomas Edler von Trattner. Neben ihm mit den Ballen der Faktor sowie im Stuhl sitzend der Obersthofmeister.

Weißlinienschnitt (Negativschnitt)
Linien der Zeichnung werden einfach vertieft eingeschnitten. Z.B. Ornamentschnitt

Tonschnitt
Der Holzschneider zerlegt die Halbtöne des Originals in Strichlagen.
Tonholzschnitt nach Weißlinienmanier.

Faksimileschnitt
Die Linien für den Schnitt sind schon in der Zeichnung vorgegeben.
Faksimile-Holzschnitt des Jahres 1861.

Maschinenholzschnitt
Die Strichlagen größerer Flächen werden mit einer Graviermaschine geschnitten.
Maschinenholzschnitt

Metallschnitt

Schrotschnitt
In weiches Metall gleichmäßig eingeschlagene Punzen, die im Abdruck weiße Punkte ergeben.


Schrotblatt von Albrecht Pfister in Bamberg um 1465 sowie aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Teigdruck

Eine geschnittene Metallplatte wird wie ein Stempel in eine auf ein Papier gestrichene Teigmasse gedrückt und die Oberfläche des Teiges dann mit Eiweiß oder Blattgold überzogen.

Linolschnitt
Platte nach einer aufgepausten Zeichnung in Linoleum oder Kunststoff geschnitten. Mehrfarbiger Druck: auf eine Tonfarbtonfläche werden weitere, immer dunklere Töne gedruckt.


Bleischnitt
Zeichnung in Blei geschnitten.
Bleischnitt "Meister Gutenberg"

Zinkätzung
Die Zeichnung wird mit Asphaltlack auf eine Zinkplatte aufgebracht und danach die freibleibenden Plattenpartien mit verdünnter Salpetersäure tief geätzt (Strich- und Rasterklischee, Autotypie).

Vervielfältigungen der Originalformen sind Galvanos, Stereos und Gummiklischees.
Stereo
                                                                                                                          Flachstereotypien aus dem Jahre 1883                                                                                                                                          Rundstereo für den Rotationsdruck

Buchdruck
1398
In Ulm, dann Antwerpen, Nürnberg und Nördlingen werden von Holzschneidern Holztafeln für Heiligenbilder und Spielkarten geschnitten; die erhabenen Stellen dieser Holzschnitte eingefärbt und auf Papier abgerieben.

um 1410
Johann Gutenberg (Henne Gensfleisch zur Laden), geb. um den 24. Juni 1397 in Mainz, gilt als der Erfinder des Buchdrucks.

Matthias Huß Gutenbergpresse Älteste Darstellung einer Druckerwerkstätt

Matthias Huß
Buchdrucker Duerer
Holzschnitt von Matthias Huß in Lyon im Jahre 1500.
Der Satz wird mittels Ledertampons vom Ballenmeister eingefärbt, während der Pressenmeister das vorgefeuchtete Papier durch Punkturen auf dem Deckel der Presse befestigt, den Deckel umgelegt und unter die Presse schiebt und den Tiegel mittels Pressbengel herunter drückt.
Albrecht Dürer bei den Buchdruckern.

Wer liebet KUNST / Der komm und trett herbey! Les' und beschau
DIE EDLE DRUCKEREY.
O braucht den Bengel frisch ihr DRUCKER / und die Ballen /
Due Spindel / Lauffebrett / die Farbe unter allen
Dorfft ihr Schließnagel / Ram / auch Esel / Mütterlein /
Schwamm / Matter / Ballenknecht / Farbeisen / Farbestein /
Die Rolle / Tiegl / Büchs / Puncturen / Schrauben / Walle /
Karn / Kalgen / Fundament / Feuchtbretter / Korbel / Schnalle /
Rameisen / samt den Filz' / das Klopffholz / Feuchtestein /
Steg' / Antritt / Schienen / Keil' / zur Pressen müssen seyn.
Der SETZER darff Diviß / Tenackel / Aal und Schiffe /
Viel kleine Fächelein / darinn er manche Griffe
Thut / eh' der Winckelhack macht die Columnen voll;
Er Weiß / was er vor Schrift zu jedem brauchen soll.
Da sihstu Cicero / Petit / Garamond / und Mittel /
Cursiv / so viel Antiq' / Canon der Bücher Tittel /
Anfangt die Jungfer-Schrifft / Corpus / Quadrat / Missal /
Sampt manchen Spacien / bedarff er überal.
Viel Leisten / Rößlein / Spän / Figuren der Mensch- und Thieren /
Auch Blumen-Käuter-Stöck / die Formen schön zu zieren.
Und schreibt in schneller Eyl / daß man sich wundern muß /
Durch Eisen / Ertz und Stahl / mit Oel vermengten Ruß.
Ein Abdruck allererst gibt er zu überlesen
DEM / ders verbessern soll / und wann es recht gewesen /
Macht er den Schöndruck / drauff deß Wiederdrucks-Format.
Und diß kompt alles her aufs einen DEUTSCHEN Rath.

Buchdruckpresse Bras PierresBuchdruckpresse Buchdruck
                                                                         Presse à Bras um 1760                                   1769 Presse von Philippe-Denis Pierres

1462
Durch den Wanderdrucker Ulfrich Han werden in Wien die ersten Drucke hergestellt.

1476
Der englische Buchdrucker und Verleger William Caxton erlernt 1472 in Köln das Druckerhandwerk und eröffnet dann mit seinem Geschäftsspartner Colard Mansion seine erste eigene Druckerei in Brügge, wo er als Hofbibliothekar der wertvollen Bibliothek der burgundischen Herzöge tätig ist. 1476 kehrt Caxton nach England zurück und errichtet in Westminster die erste Druckerei auf englischem Boden. Nachhaltige Verdienste erwirbt sich Caxton auch in Bezug auf die Entwicklung seiner Muttersprache, da er durch sein Wirken als Drucker und seine Tätigkeit als Übersetzer und Herausgeber entscheidend dazu beiträgt, eine moderne und einheitliche englische Standardsprache zu entwickeln (74 seiner 107 Druckwerke sind in englischer Sprache erschienen).

Westminster Erstes unter Anwesenheit von King Edward IV. in Westminster durch William Caxton gedrucktes Buch in England.

1482
Erstes Druckerzeugnis in Österreich, die von einem unbekannten Drucker mit beweglichen Lettern hergestellte "Rochuslegende".
1. Textseite der Rochuslegende

1492
In Wien Gründung der ersten Druckerei in Österreich durch Johannes Winterburger aus Winterburg bei Kreuznach
.
Winterburgers Druckerzeichen

1555
Gründung einer der größten Buchdruckereien der Renaissancezeit durch Christoffel Plantijn in Antwerpen.
Plantin Moretus
Christoffel Plantin & Balthasar Moretus

Bibliothek Giesserei Drucksaal
                             Plantin-Moretus-Museum in Antwerpen:                                                                                                Bibliothek                                                                                Schriftgießerei                                                               Drucksaal mit 16 Pressen

1785
Die Pariser Schriftgießer Fournier und Didot entwickeln das typographische Maßsystem mit der Maßeinheit des typographischen Punktes (0,3579 mm).

1772
Wilhelm Haas baut in Basel die erste Handpresse aus Eisen.

1795
Stanehope Stanehope Metallpresse von Lord Charles Stanhope (1753-1829)
Kniehebgelpresse Bunratti

1812
In London Bau der ersten Zylinderschnellpresse durch den Preußen Friedrich König.

Maironi Gaveau
         Schnellpresse von König & Bauer, 1812                                                  Presse L'Active von Maironi, 1905                                      Doppelzylinderpresse von Claude Gaveau, um 1950

1841

Alois Auer Ritter von Welsbach (*11.5.1813 in Wels, † 10.7.1869 in Wien), ein österreichischer Drucker, Erfinder und botanischer Illustrator, wird 1841 Direktor des Druckhauses des wienerischen Hofes, der Wiener k. u. k. Hof- und Staatsdruckerei von 1841 bis 1864. Unter seiner Leitung erfährt das Unternehmen mit einem automatisierten Hochgeschwindigkeitsdruck, dem Kupferplattendruck und neuer typographischer Verfahren Weltruf. Welsbach entdeckt unter anderem das Naturselbstdruckverfahrens, wobei er pflanzliches Material, Gestein und Textilgewebe benutzt, das in Blei oder Gummi gedruckt wird. Seine Publikation der dafür benötigten Microphotographie ist die erste auf diesem Gebiet. Er erfindet ein „typometrisches“ System, das im Handsatz mit Schmucktypen vieler fremder Alphabete den Fremdsprachendruck erleichtert., was in seinem seinem Werk "Der polygraphische Apparat" beschrieben wird. Am 17. Dezember 1858 reicht Auer von Welsbach ein Patent ein, Druckpressen einer Buch-, Kupfer- oder Steindruckerei mit einer Papierrollenzufuhr zu verbinden.

1846
Friedrich von Exter (* 6.3.1820 Theresienfeld, † 27.6.1860 Wien), Zeichner, Maler, Holzschneider, erlernt in Wiener Neustadt die Holzschneidekunst, bildet sich an den Akademien in Wien und München in Graphik und Landschaftsmalerei aus und ist ab 1846 an der k.k. Staatsdruckerei als Leiter der Xylographischen Abteilung beschäftigt. Er erfindet eine neue Art des typographischen Farbendrucks mittels Farbenholzschnittes, die Chromotypie.

1847
Hippolyte Auguste Marinoni (*1823 in Paris, +1904 in Paris) baut 1847 seine erste Maschine mit zwei Zylindern, genannt "The Jet", die 1.500 Bogen pro Stunde drucken kann. 1850 arbeitet er mit dem Deutschen Worms an der Verbesserung des Rotationsdruckprozesses zusammen und meldet 1866 Patente auf eine Duplexpresse sowie eine Rotationspresse-Faltmaschine an. 1882 gibt Marioni die Zeitschrift „Le Petit Journal" heraus, der er 1889 eine Sonntagsbeilage beifügt, die als eine der ersten mit Farbabbildungen aufwartet - eine der ersten Boulevardzeitungen der Welt. Marioni wird damit auch zum Begründer der modernen Presse.

1850
Am 1. Juni 1850 Einführung der Briefmarken im Kaiserreich. Erste gedruckte Briefmarken von Holzstöcken in Vaduz und Balzers.

Bau der ersten Tiegeldruckpressen (1855 Gordon-, 1857 Liberty-, 1859 Boston-, 1869 Gallytiegel)
Bostonpresse Bostontiegel Heidelberger Drucktiegel

1865
Von Augustus Applegath beginnend entwickelt sich über Richard Hoe, William Bullock, John Walter bis zu Hippolyte Marioni die Erfindung der Rotationsmaschine.

1827 Times-printing-pres von Augustus Applegath                                                                                                    1843 six-cylinder-press von Richard March Hoe

1860 Rotary-presspres von William Bullock                                                                                                              1866 Rotationspresse von John Walter-
Maioni
Carl Grossberg
1867 Dreh-Abkantpresse mit sechs Anlegern von Vorläufer war eine von Hyppolite Marinoni, mit der das "Le Petit Journal" mit einer Auflage von 900000 Exemplaren gedruckt wurde - 1891 Rotation-printing-machine von Marioni                       /          1925 Carl Grossberg "Maschinensaal"

1881
Erfindung der Autotypie durch Georg Meisenbach.

1886
Der Deutsche Ottmar Mergenthaler führt am 3. Juli in Amerika seine Linoptype (Zeilensetzmaschine) vor.

Mergenthaler Linotype

Ottmar Mergenthaler vor seiner Setzmaschine mit dem amerikanischen Verleger Whitelaw Reid: "A line of types !"

1887
Der Amerikaner Tolbert Lanston entwickelt die Monotype, eine Einzelbuchstabensetz- und gießmaschine.

Zeugdruck (Stoffdruck)
Mit einem Holzmodel werden Muster auf Stoffe gedruckt (Handdruck, Reiberdruck).
Sari-Druck Holzblock Seidendruck

Tapetendruck
Auf Mehrfarbenpressen werden im Nass-in-Nass-Druck in einem Druckgang bis zu 16 Farben gedruckt.
Tapetendruckmaschine

Flexodruck (Gummi- oder Anilindruck)
Das Druckbild der aus Gummi oder Kunststoff bestehenden Hochdruckform wird unter Verwendung von stark wegschlagenden Farben auf den Bedruckstoff übertragen.
 
1907
Patent für elastische Gummidruckplatte und in Alkohol gelöster Anilinfarbe.

1914
Erste Anilindruckmaschine.