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Ausbildung
1450
Ich bin geschicket mit der preß So ich aufftrag den Friniß reß / So bald mein dienr den bengel zuckt / So ist ein bogn papyrs gedruckt. Da durch kombt manche Kunst an tag / Die man leichtlich bekommen mag. Vor zeiten hat man die Bücher gschribn / Zu Meintz die Kunst ward erstlich treibn.
Reisser / Formschneider / Schriftgießer / Kupferstecher /
Pergamenter /Papyrer / Papeir-Färber /
Buchdrucker / Kupferdrucker / Buchbinder / Goldschlager
1668
Beschreibung der Buchdruckerey von Johann Fugger im "Spiegel der Ehren des Höchst löblichen Kayer- und Königlichen Erzhauses Österreich"
Vivitur ingenio:Typoglyphae munere vivit
Ingenium: aeternos ars facit ista vivit En Calamum pec quid miratu dignius: una momento voces scribere mille soler
1672
Von dem Faktor Georgen Hofmann und dem Gesellen Georg Wolffger wird ein
Lehrbuch für die Setzer und Drucker der Offizin Widmanstetter, das "Format
Büchlein" verfasst.
Die schön- unnd Edle Druckerey /
Wer läugnet daß zu lieben sey / Der weiß nit daß es worden ist / Die Cancley
deß HErrn JESU CHRIST. RHE TOG SET sell A soerg'z reres / Alles
z'groesserer EHR GOTTES. Dz Pap. muß gefeuchter stehn / Gut 4. un zwanzig
Stud / Beschw. wol ueber 1. Cente / Ehe dzmas drucke kud. / Weil dann die
Schriften und Papier Alles wol feucht muß haben / So pflegen auch mir Wein
unnd Bier / Die Drucker sich zulabe.
1771
Die "Buchdruckerordnung" wird erlassen. Darin sind die Ausbildung der
Lehrlinge sowie die Pflichten und Rechte der Gesellen und Prinzipale
geregelt: Die Lehrzeit beträgt fünf bzw. vier Jahre.
1774
Unter Kaiserin Maria Theresia erstes Schulgesetz für Österreich, die
„Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal-, Haupt- und
Trivialschulen in sämmtlichen kaiserl. königl. Erbländern“ von Johann Ignaz von Felbiger
vom 6. Dezember 1774. Darin wird die allgemeine Schulpflicht
vom 6. bis zum 12. Lebensjahr fest gelegt und der ergänzende Schulunterricht zur
Berufslehre für
Lehrlinge und Gehilfen in Sonntagskursen grundsätzlich vorgesehen.
Kaiserin Maria Theresia: Allgemeine Schulordnung
1787
Hofdekret Joseph II. zur Verbesserung der betrieblichen Ausbildung:
Gründung von Sonntagsschule für "Handwerksburschen" mit
"berufsbegleitendem Unterricht".
1798
Hannover, den
13ten Febr. 1798
Gebräuche der Papiermacher
wie solche üblich, und in k. k. auch Preußischen
und übrigen Deutschen Staaten nur mündlich erhalten werden.
1. Die Lehrlinge betreffend:
Wenn ein Lehrling aufgedinget wird, so muß er ein Taufzeugnis haben,
daraus wird ersehen, ob er ehelicher und ehelicher Geburt ist, ist er in
der Ehe zu früh gebohren, und es fehlten mehr als 1 Monat, so ist er
untüchtig.
2. Das Aufdingen kostet 2 Thir, darzu muß der Lehrherr 1 Thir und der
aufzudingende Lehrpursche 1 Thir geben, dieses Geld wird vertheilet oder
verschmauset.
3. Zum Aufdingen muß ein Meister 2 unpartheiische Gesellen haben, es
darf ein Meister nicht mit denen Gesellen, und auch die dürfen nicht mit
einander in der Blutsfreundschaft verwandt seyn, die beiden Gesellen
müssen auch zuvor ihre Geschenke vom Meister erhalten haben; ist dieses
alles in Richtigkeit, so können sie einen Lehrjungen aufdingen und
lernen, und werden hernach vor eine vollgültige Werkstatt erkannt.
4. Der Meister bringt den Lehrpurschen zu 4 Jahren und 14 Tagen auf, im
Namen der Heiligen Dreyeinigkeit Gottes, dabei hält er dem Lehrpurschen
eine Vermahnung, wie er sich in seinen Lehrjahren zu verhalten hat, in
Gegenwart seiner zwei oder mehrerer Gesellen, dabei die 2 Thir erlegt
werden müssen.
5. Der Lehrpursche muß sich in seiner Lehrzeit getreu, gehorsam und
ehrerbietig gegen seinen Lehrherrn, aber noch mehr gegen die Gesellen
verhalten, denn die Gesellen haben das Recht, bei jedem Versehn den
Jungen mit Schlägen zu traktieren, welches auch oft in Misshandlungen
ausfällt.
6. Begeht ein Junge einen Diebstahl, und wenn es nur 4 gr beträgt, so
ist er verstoßen, setzt er sich zur Wehr gegen einer seiner
Lehrgesellen, so ist er verstoßen. Beschläft er eine Weibsperson in
seinen Lehrjahren, und wenn er auch schon als Geselle angenommen ist, so
ist er verstoßen. Ein Lehrpursche bekömmt jährlich 2 Thir Lehrgeld von
seinen Lehrherrn oder Lehrmeister.
7. Eines Herrn oder Meisters Sohn muß auch 4 Jahre lernen, hat aber 1
Jahr neben einen fremden Lehrpurschen frei zu lernen, außerdem muß er
sich eben so verhalten, wie schon angeführet worden.
8. Will der Vater nicht, daß er in der Werkstatt die Jungen-Arbeit
verrichten soll, z. E. den Legestuhl versehen, und die Gesellen zu
bedienen, wie es ein Fremder thun muß, so muß eben auch ein Herrn- oder
Meisterssohn thun, so muß dessen Vater einen Gesellen zum Legestuhl
halten, und ein Laufjunge oder Hausknecht muß für ihm die gröbere Arbeit
mit verrichten, und denen Gesellen mit aufwarten.
9. Wenn die Lehrzeit des Lehrpurschen vorbey ist, so lässt der Lehrherr
oder Lehrmeister 2, 4 auch mehrere Papiermühlen, nämlich
Die Herren Meister und Gesellen zum Freisprechen oder Lehrbraten
einladen, diese Einladung geschieht 8 auch 14 Tage zuvor, der
Lehrpursche muß gemeiniglich diese Einladung selbst mündlich verrichten.
10. In jeder Werkstatt, wo bei der Bütte gearbeitet wird, muß er jeden
Gesellen ablösen, um zu zeigen, was er gelernt hat.
11. Wenn am bestimmten Tage die fremden Herrn Meister und Gesellen
beysammen sind, so treten die in einen Kreyß zusammen, ein Herr oder
Meister bekommt den Auftrag von dem Lehrherrn oder Werkstatts-Meister
den Ausgelernten frei zu sprechen. Dieser macht eine Anrede an die
versammelten Meister und Gesellen, darauf wird eine Umfrage gehalten, ob
einer oder der andere was vorzubringen habe, das dem ehrlichen
Freisprechen oder sonst einem Mitglied nachtheilig oder ein
unanständiges Betragen wider die Gebräuche einem Mitglied erwiesen
werden kann, das wird gemeldet und abgethan, wenn denn nichts Widriges
weiter statt findet, so spricht der Herr oder Meister frei, dem es
aufgetragen ist im Nahmen der heilgen Dreyeinigkeit Gottes, und erkennet
den Purschen für einen ehrlichen Gesellen, wünschet ihm Glück mit dem
Zusatz: Daß er nichts Altes ab und nichts Neues aufbringen soll. Diesen
Glückwunsch thut ein jeder an den Neugesellen, mit ehen gleich genannter
Ermahnung.
12. Nun geth das Schmausen oder der Lehrbraten an, dieser besteht in 2
Vorgerichten, 1 Gericht Fische, 3 bis 4erley Braten, Schinken,
Gebackenen, auch Kuchen, Semmel und Pflaumen.
13. Dem andern Morgen wird CAFFE getrunken, in einer kurzen Zeit darauf,
wird Kuchen und Brandtwein nebst Weißbrodt und Butter vorgesezt,
unterdessen wird ein Frühstück zubereitet. Das besteht in einer Suppe,
ein Gericht Fleisch mit Zugemüse und Wurst. Gegen Abend wird wieder ein
TRACTAMENT gehalten, eben so wie den ersten Tag beschrieben ist.
14. Den dritten Tag wird eben so verfahren bis mit dem Frühstück,
alsdann wird der Lehrbraten aufgehoben, dann treten die versammelten
Papiermacher wieder in einen Kreis zusammen, halten wieder eine Umfrage,
ob einer oder der andere etwas wider den Lehrbraten, oder Einer den
Anderen beleidigt habe, dieses wird gemeldet und abgethan.
Alsdann werden die Anzeigen-Briefe vorgenommen, diejenigen welche ihre
Sache ausgemacht haben, werden ausgestrichen, und andere, die das
Anzeichnen verdienet haben, und nicht zugegen sind, werden angezeichnet.
15. Der Neugesell muß seinen Herrn um ein ehrlich Geschenk zu verdienen,
ansprechen, welches er in 14 Tagen soll, dieses ist die letzte
Verrichtung bey dem Lehrbraten.
16. Ein solches Freisprechen und Lehrbraten kostet gemeiniglich 100
Rthir auch 150 Thir, welches der Geselle bezahlen muß; unter Huindert
Neugesellen ist kaum einer, der die Mittel hat, soviel mit baarem Gelde
zu bezahlen; es sind gemeiniglich die allerärmsten Menschen, die zum
Papiermachen als Lehrjungen kommen, sie haben oft nicht so viel, daß sie
sich noch das Nötigste in den Lehrjahren schaffen können; denn die 2
Thir jährlich Lehrgeld, sind nicht hinlänglich, im Gebrauch der Kleidung
sich zu unterhalten. Der Lehrherr muß da schon sorgen und der
Lehrbraten-Schmaus ganz auf seinen Vorschuß oder Bürgschaft ausgerichtet
werden. Der Neugesell muß bei seinem Lehrherrn diese Schuld abarbeiten.
17. Vom Verhalten derer Gesellen
Ein Neugesell muß 14 Tage bey seinem Lehrherrn arbeiten, damit er sein
Geschenk bekommt; denn ehe er sein erstes Geschenk noch nicht bekommen
hat, kann er keinen aufdingen, keinen freisprechen, auch keinem andern
Geschenke beiwohnen, er gilt keinen Zeugen bei einer Streitsache, er
kann nicht schelten, auch nicht gescholten werden, dahero auch der
Lehrherr dies Geschenk nicht aufhalten darf, - wenn es erforderlich ist
- damit der Neugesell aller Rechte fähig wird; Sein Lehrherr und die
beiden unpartheyischen Gesellen, die bei seinem Geschenke, eine
vollgültige Werkstatt ausmachen, müssen ihm bei der Aufhebung seines
Geschenks einen Anzeigen-Brief ausstellen, asldann ist der Neugesell
vollkommen.
18. Hat der Neugesell seinen Lehrbraten bezahlt, so kann er von seinem
Lehrherrn abgehen, ist er aber noch schuldig, so muß er so lange
arbeiten, bis er bezahlt hat, darzu braucht der Neugesell 3 bis 4 Jahre
Zeit, wenn er sich ganz darauf einschränkt, ehe er den Lehrherrn
bezahlen kann. Geschieht es, daß ein Neugesell von seinem Lehrherrn,
abgeht, ehe er bezahlt, so muß er bestimmen wenn und wie er bezahlen
will.
19. Trifft die Zahlung nicht zu gesetzter Zeit ein, so zeichnet ihn sein
Lehrherr bei einem Gerschenk, oder Lehrbraten an, und er wird bey aller
Gelegenheit einem jeden Gesellen auf seinen Anzeichen-Brief gegeben, bis
ihn einer antrift, der ihn auf den Anzeichen-Brief hat; da wird er
getrieben, d. h. der Gruß wird aufgehalten, es heißr auch gescholten,
bezahlt er, so muß er für das Gruß-Aufhalten ein Scheltwort erlegen, das
besteht in 10 gr; wenn der Geselle bei der Bütte ist, - dieses ist die
oberste Stelle in der Werkstatt - hat er aber eine mindere Stelle, so
erlegt er 8 gr, bezahlt er nicht, so muß ihn sein Herr oder Meister, bey
dem er arbeitet Feyerabend geben, und bleibt so lange ungültig und
verstoßen, bis er bezahlt.
20. So oft ein Geselle in Arbeit kömmt, so muß er um ein Geschenk zu
verdienen, ansprechen, oder angesprochen werden, wenn er 14 Tage
gearbeitet, hat er sein Geschenk verdient, will er nicht länger bei dem
Meister arbeiten, so fodert er sein Geschenk und der Meister muß es ihm
ohne Anstandt geben.
21. Ein Geschenk wird auf folgende Art gehalten und geschieht
gemeiniglich des Sonnabends. Der Meister der schenken will, oder soll,
sagt des Sonnabends früh beim Frühstück zu seinen Gesellen, daß er heute
dem oder mehreren Gesellen, welche er bei Nahmen nennt, schenken will,
daher sich die Gesellen darnach richten unhd zeitlich Feyerabend machen
sollen. Wenn die Zeit darzu da ist, so kleidet sich der Meister und die
Gesellen jeder ordentlich an; wenn sie bereit sind, so sezen sie sich
zusammen, und muß Bier, Brandtwein, Brot und Butter aufgetragen seyn, da
wird denn nach Belieben gegessen und getrunken. Alsdann tritt der
Meister mit entblößtem Haupt vor dem Tisch, und die Gesellen treten auch
mit entblößten Häuptern um den Tisch herum, der Meister fängt also an zu
sprechen:
Wohledle, großachtbare und kunsterfahrene Meister und Gesellen - es
ist ihnen bekannt, daß, wenn ein Gesell 14 Tage gearbeitet, er ein ehrl.
Geschenk verdienet hat; da nun gegenwärtiger N. N. schon 14 Tage oder
drüber bei mir gearbeitet, so bin ich Willens, ihm sein ehrlich Geschenk
zu überreichen; dahero ich ihm N. N. gefraget haben will, ob er es von
mir, und in Beyseyn seiner Kameraden annehmen will? darauf der
Schenkgeselle mit Ja antwortet, wenn er nichts einzuwenden hat.
Darauf spricht der Meister, so ist es nöthig, eine Umfrage zu halten,
wenn einer oder andere etwas vorzubringen hätte, das dem ehrlichen
Geschenk nachtheilig oder einem unter uns zu wieder seyn könnte, der
beliebe es jetzt zu melden. Ich für meine Person weiß nichts, als alles
Liebes und Gutes, und was der Ehren zusteht, weiß einer oder der andere
was auf mich, so kann er’s melden; so sprich auch jeder Geselle, wenn
keiner nichts vorzubringen hat.
Nun spricht der Meister: so will ich hiermit das ehrliche
Geschenk angesagt haben, der Meister sezt sich und nöthigt die
Gesellen zum Sitzen und fleißigen Herumtrinken. In einer Zeit stehet der
Schenkgeselle auf, da denn der Meister und andere Gesellen auch mit
aufstehen müssen und spricht.
Wohledle, großachtbare und kunsterfahrene Meister und Gesellen, da mir
mein ehrlich Geschenk ist angesagt worden, so will ich bitten mich nicht
länger aufzuhalten;
auf
diese Art muß er 3 mal anhalten, er wird allemal zur Geduld verwiesen,
man trinkts ihm fleißig zu, weil man viel Durst bei ihm vermuthet. Wenn
das dritte Anhalten vorbei ist, so bringt der Meister den Willkommen,
bei Öffnung desselben fängt er an:
Wohledle, großachtbare Meister und Gesellen, da N. N. zum dritten male
um sein ehrliches Geschenk angehalten, so will ich ihn nicht länger
aufhalten, sondern ihm sein ehrlich Geschenk einschenken. Nun überreicht er
ihm den Willkommen voll eingeschenkt, mit den Worten: Hiermit will ich ihm sein ehrlich Geschenk überreichen,
auf 3 schmale Züge auszutrinken, trink er’s dem zu, der nach ihm kommt,
oder der auf grüner Heyde geht.
Darauf spricht der Schenkgesell: Wohledle, Großachtbaare und
kunsterfahrene Meister und Gesellen, da mir mein ehrlich Geschenk ist
überreichet worden, auf 3 schmale Züge auszutrinken, so will ich mir
vors erste 1 oder 2 Züge mehr ausbitten, fürs 2te einem ehrlichen
Frauenzimmer daraus zu schenken fürs 3te wenn mir mein ehrlich Geschenk
nicht wohl bekömmt, einen höflichen Abtritt zu nehmen.
Das alles wird ihm zugestanden, nun spricht er, indem er den
Willkommen öffnet:
So will ich’s dem zutrinken, der nach mir komt, oder dem der auf
grüner Heyde geht, dieses thut er stehend, und in bloßem Kopf, der
Meister und die Gesellen stehen auch in bloßen Köpfen, und singen ihm
ein Saufs-Stückchen dazu, das geschieht allemal, so oft er trinkt, und
so lange der Willkommen auf dem Tisch ist darf sich keiner bedecken.
Wenn er den Willkommen augetrunken hat, so zeigt er ihn Meister und
Gesellen vor, daß er seinem ehrlichen Geschenk zur Genüge gethan hat.
Darauf übergiebt er den Willkommen dem Meister mit den Worten: hiermit will ich ihnen das ehrliche Geschenk wieder überreichen, und
wünsche daß sie das Glück haben mögen, noch vielen ehrlichen Gesellen
ein ehrlich Geschenk zu überreichen; dabei er sich für sein ehrlich
Geschenk bedankt.
Nun giebt der Meister ein kleines TRACTAMENT das besteht in einer Suppe
ein Gericht Fleisch, und 1 oder 2 Braten; nachdem wird getrunken,
gespielt oder gesunden und lustig gelebt, gemeinigl. bis zum anderen
Morgen; dann wird CAFFEE getrunken, nachdem wird Brandwein kalter Braten
Brod und Butter aufgesetzt; Wenn das Frühstück vorbei, so wird das
Geschenk wieder aufgehoben. Da fängt der Meister zu sprechen an: Wohledle, Grosachtbare, und kunsterfahrene Meister und Gesellen, es ist
ihnen bekannt, das wir gestern ein ehrlich Geschenk gehabt haben, da wir
nun Willens sind dieses ehrliche Geschenk wieder aufzuheben, so will ich
den Schenkgesellen gefragt haben, ob er mit seinem ehrlichen Geschenk
zufrieden ist? Welches der Schenkgeselle mit Ja beantwortet. Darauf
hält der Meister noch eine Umfrage, ob während der Zeit etwas
vorgefallen wäre, daß dem ehrlich Geschenk oder einem Mitglied
nachtheilig oder zuwieder wäre? Wenn die Umfrage vorbey, so ist das
Geschenk aufgehoben.
Nun werden die Anzeichen-Briefe vorgenommen, ist einer anzuzeichnen so
wird er angezeichnet, oder es ist einer auszustreichen so kann es auch
geschehen.
22. Wenn ein Ppaiermacher einen Diebstahl begeht, und wenn es nur 4 gr
beträgt, so ist er verstoßen, es muß ihm aber durch 2 Zeugen, die
Papiermacher sind, erwisen werden können.
23. Wenn einer ein Frühkind heyratet, oder eine geschwängerte Person von
einem andern, er sey ein Papiermacher oder ein anderer, so ist er
verstoßen.
24. Scharfrichters Töchter, Gerichtsfrohn Töchter, Schäfers Töchter darf
kein Papiermacher heyrathen, auch keine Tochter von einem verstoßenen
Papiermacher, wenn sie erst geboren, nachdem der Vater verstoßen worden.
Der Scharfrichters-Gerichtssohn, und Schäfer Stand ist bis in 3te Glied unehrlich. Ein Ehebrecher ist auch verstoßen.
25. Wenn einer ein ehrlich Frauenzimmer beschläft, so muß er 6 Thir
Starfe das 2te Mal 12 das 3te mal 18 Thir geben,
das 4te mal wird nicht angenommen, da ist er verstoßen.
26. Heyratet einer und sein Weib komt unter 36 Wochen ins Kindbette, so
muß 6 Thir Strafe geben, ist es ein Sohn so darf er kein Papiermacher
werden, eine Tochter darf keinen Papiermacher heyrathen!
27. Kömmt ein solcher Fall in eine Werkstatt vor, und der Meister schaft
den Menschen nicht gleich fort, so müssen die anderen Gesellensogleich
abgehen, und es darf auch kein Geselle wieder in der Werkstatt arbeiten,
bis der Straffällige seine Strafe erlegt, oder der Verstoßene abgeschaft
ist.
28. Darf der Meister einen Starffälligen oder der verstoßen ist, oder
nach denen oben besagten Gebräuchen verstoßen werden muß nicht länger
als 13 Tage halten, behält er ihn länger so muß er Woch für Woche ein
Scheltwort legen, das kostet 1 Rthir für einen Meister, arbeiten die
Gesellen mit einen solchem fort, so müssen die auch für jede Woche ein
Scheltwort legen, das kostet 10 gr auch 8 gr und dem Lehrpurschen seine
Lehre ist ungültig, so lange diese Scheltung fortdauert.
29. Das Gesellenlohn und deren Arbeit betrefend:
Bei Bütte können nicht anders als 2 Gesellen und 1 Lehrling arbeiten.
Ein Büttgeselle hat wöchentlich 18 gr Lohn, der 2te den man
Gautscher nennt, hat wöchentlich 16 gr., dafür müssen sie täglich 9 Rieß
zu Tagewerk machen, nach dem ordinairen Schreib oder Druck Format,
dieses soll Fehler frey gearbeitet seyn. Es ist aber ein sehr seltener
Fall 2 solche Gesellen in eine Werkstatt zusammen zu bringen, die ihre
Pflichten hierinne ausüben wollen oder ausüben können.
Ist es größer Format zum Druck oder Pack Papieren, so bekommen sie für 1
Rieß 1½ - auch 2 bis 3 Rieß auch noch mehr, nach Verhältnis des Formats
nach dem ordinairen gerechnet. Nun kömt es auf die Gesellen an, wenn sie
viel oder wenig über das genannte Tagewerk machen wollen: sie können
täglich 5 bis 6 Rieß darüber machen. Der bütgesell bekömmt für ein Rieß
drüber 6 der Gautscher 5 wollen die Gesellen nichts drüber machen, so
kann sie der Meister auch nicht zwingen, und wenn er darauf dringen
will, so können ihm die Gesellen die Arbeit liegen lassen, und den
Meister auch ncoh schelten.
30. Von der Kost deren Gesellen:
Sontags und Donnerstags solle eine Suppe ein Gericht Fleisch und Braten
nebst 1 Kanne Bier für jeden Gesellen gegeben werden, die übrigen Tage
in der Woche alle Tage 2 mal Fleisch; da aber die mehrsten Meister
dieses unmöglich halten können, und müssen die Kost für ihre Person
sowohl als für die Gesellen einschränken, nach jetziger Zeit und
Umständen, Es giebt aber auch Gesellen die die wenigsten Mahlzeiten in
Fleisch verlangen, aber die meisten sind damit unzufrieden und machen
denen Meistern die bittersten Vorwürfe; wenn die Meister ihnen wegen
ihrer schlechten Arbeit Vorstellungen machen, und die Gesellen zu
Ausübung ihrer Pflichten erinnern, da heißt es wir werden auch nicht so
gehalten wie sich gehört, wer es besser haben will, mag sich seine
Arbeit selber machen.
31. Die Gesellen müssen auch reinliche und ordentliche Betten bekommen,
und ihre Wäsche muß mit gewaschen werden.
32. Zu Martini und Fastnacht müssen die Meister ihren in Arbeit
stehenden Gesellen einen Schmaus geben, will sich der Meister nicht in
Schmausereyen einlassen, so bekömmt jeder Geselle jedes mal 12 gr
33. Von denen fremden Gesellen oder reisenden Papiermachern
Wenn ein fremder Gesell in einer Werkstatt einwandert, so spricht er den
Herrn oder Meister um ein ehrlich Nachtlager an, und bringet ihm den
gewöhnlichen Gruß. Dieser lautet also: Der Gesell fängt an, Herr oder
Meister N. N.: ich will sie angesprochen haben um ein ehrlich
Nachtlager, der Meister sagt dann willig und gern, wenn sie
wollen damit vorlieb nehmen, seyn sie mir willkommen wegen der löblichen
Kunst Profession, oder Handwerk. Der Geselle: schönen Dank wegen
der löblichen Meister und Gesellen von N. N. lassen Sie auch freundlich
grüßen wegen der löblichen Kunst. Der Meister: Ich sage Meister
und Gesellen zu N. fleißigen Dank. und ihm desgl., daß sie den
Ehren-Gruß haben ausgericht wegen den - -.
Diesen Gruß bringt der fremde Geselle einem jeden Gesellen in die
Werkstatt besonders des Abends nach dem Tische, wird dem fremden
Gesellen ein Ehrentrunk angethan in Bier, und des Morgens in Brandtwein
der Meister und seine Gesellen bezahlen gemeinschaftlich diesen
Ehrentrunk, und kommt auf sie an wieivel sie dafür geben wollen. Aber
Alte und zur Arbeit unbrauchbare lassen sich den Ehrentrunk bezahlen,
und kommt auch auf die Werkstatt an wie viel sie dafür geben wollen;
auch sonst Verunglückte lassen sich den Ehrentrunk bezahlen es bekömmt
jeder verhältnismäßig dafür bezahlt.
Haben nun ganze Werkstätte oder auch einzelne Glieder, etwas wider
einander, so lassen sie durch die fremden Gesellen einander den Gruß
aufhalten das heißt: getrieben; oder es hat ein fremder Geselle eine
ganze Werkstatt, oder einzelne Glieder derselben auf den
Anzeichen-Brief, so muß er, vermöge des Anzeichens, den Gruß aufhalten
oder treiben.
Die Getriebenen müssen alsdann ihre Sachen binnen 13 Tagen ausmachen, so
mussen sie Woche für Woche ein Scheltwort legen, wenn die Getriebenen
denken, es ist ihnen Unrecht geschehen, so gehen sie auf eine
unpartheyische Werkstatt, tragen die Sache vor, wie sie denken, Recht zu
erhalten; legen ihre Scheltwörter wegen des Grußaufhaltens, und die
unpartheyische Werkstatt erkennt ihnen das Recht zu, ihre Gegener zurück
zu treiben lassen und ihre Scheltwörter wieder zurück zu fordern.
Wenn das Gegentheil zurück gescholten worden durch Grußaufhalten, so
gehen diese auch auf eine umpatheiische Werkstatt, tragen die Sache auch
so vor, wie sie denken, das recht zu erhalten, legen ihre Scheltwörter,
und es wird ihnen zuerkannt, die Erstere mit ihrer unpartheyischen
Werkstatt zurüchzuschelten, ihre Scheltwörter zurück zu zahlen, und für
sich, und die Gegenparthey besondere Scheltwörter zu erlegen.
Dieses Hin- und Herschelten dauert oft Jahre lang, und es werden jedes
Mal mehrere Werkstätten darein gezogen, und erstreckt sich solcher
Streit wohl in viele Länder; es ist mancher Papiermacher drein
verwickelt, er weiß nicht einmal die rechte Ursache von dem Streit, kurz
das Schelten und Treiben dauert so lange durch einander, bis sie es
selbst überdrüssig werden, wenn sie einander rechten Schaden und
Geldkosten zugefügt haben, so nimt die Sache ein Ende, wie sie sich
angefangen hat.
34. Um weitläuftige und langwierige Streitigkeiten zu vermeiden, fallen
auch CITATIONES vor, das CITIREN müssen 2 fremde Gesellen übernehmen,
die heißen alsdann CITIR Gesellen, es bekommt jeder für die Meile 8 gr.,
die sie wegen des CITIRENS reisen müssen, es werden wenigstens 3
Werkstätten in einer kleinen Sache CITIRET, nach Verhältniß der Sache
werden auch 6 bis 10 und noch mehrere Werkstätte CITIRET, dieses ist
gemeiniglich der kürzeste und sicherste Weg, eine Streitsache bei den
Papiermachern zu beendigen.
35. Das schlechteste CITIREN kommt gegen 30 Thaler zu stehen auch
manches über 10 und über 200. Derjenige Theil der Unrecht behält, muß
bezahlen, kann oder will er nicht bezahlen, so wird er verstoßen, und
die zusammen citirte Werkstätte müssen unter einander die Kosten selber
tragen.
36. Die fremden Gesellen können in einer Werkstatt so lange liegen
bleiben, als es ihnen gefällt: sie bekommen nebst LOGIE Essen und
Drinken; wenn sie fortgehen so sprechen sie zu dem Meister: ich will
sie dem lieben Gott befehlen und thue mich zum schönsten bedanken für
das ehrliche Nachtlager, für den Ehrentrunck und alle angethane Ehre,
kann ich es heut oder morgen gegen Sie oder die lieben Ihrigen wieder
verschulden, wird ich’s nicht unterlassen.
Der Meister erwiedert: Es ist Ihnen von mir schlechte Ehre
angethan worden, bitte so vorlieb zu nehmen grüßen Sie fleißig Meister
und Gesellen wegen des Handwercks; auf gleiche Weise nimmt man von
jedem Gesellen in der Werkstatt Abschied, und jeder giebt auf diese Art
den Gruß mit.
37. Ist den fremden Gesellen nicht recht geschehen von der ganzen
Werkstatt oder von einem einzelnen Glied, so kann er ohne Abschied von
ihnen gehen, das heißt auch gescholten.
38. Ein fremder Gesell gilt bey einem Aufdingen, Freysprechen Geschenk
und Beilegung einer Streitsache so viel als eine vollgültige Werkstatt,
und kommt mehrentheils bei Streitigkeiten auf den Ausspruch fremder
Gesellen an.
39. Von denen Herren oder Meistern.
Wenn ein gelernter Pappiermacher eine Pappier Fabrick kauft oder
pachtet, so muß er zwo Gesellen haben in seiner Arbeit, binnen 14 Tagen
muß er denen Gesellen das Geschenk geben, nach Art und Weise, wie oben
das Geschenk ist umständlich beschrieben worden, darzu muß er eine
unpartheyische Werkstatt bitten, wenn dieses Geschenk vorbey ist,
alsdann ist er Meister, und kann wenn er immerfort 2 Gesellen hält,
Jungen lernen, hält er aber nur 1 Gesellen so darf er keinen Jungen
lernen.
40. So oft andere Gesellen in die Werkstatt in Arbeit treten, so muß der
Meister einem jeden sein Geschenk geben, wenn er 14 Tage gearbeitet hat.
Komt unter Jahr und Tag keiner in Arbeit, dass geschenkt werden kann, so
soll der Meister denen Gesellen, die schon über Jahr und Tag bei ihm
gearbeitet haben, das Geschenk von neuen halten, und dazu eine
unpartheysische Werkstatt bitten, komt aber ein fremder Gesell, so kann
dieser die Stelle vertreten, gemeiniglich läßt man den fremden Gesellen
ein Geschenk verdienen, und so ist das jährliche Geschenk auch
verrichtet.
41. Will ein Meister in seiner Werkstatt als Herr agiren, so sezet er
einen Gesellen, zu dem er das Zutrauen hat, welcher als Meister seiner
Werkstatt vorstehen kann, zum Meister seiner Werkstatt. Der nunmehrige
Eigenthumsherr giebt seinen Gesellen Feyer-Abend, und den er zum meister
eingesezt hat, muß die Gesellen, um sich ein Geschenk bei ihnen zu
verdienen, wieder um Arbeit ansprechen wenn 14 Tage um sind, so schnekt
der VICE meister auf Kosten seines Herrn, dabei muß eine unpartheiische
Werkstatt seyn oder fremde Gesellen.
Wenn dieses Geschenk verrichtet, so sind der Werkstattsherr, und VICE
Meister fertig. Ein solcher Meister hat nicht mehr Gewalt, als ihm sein
Herr über die Werkstatt giebt und bekömt wöchentlich 1 Thir Gehalt und
muß in der Kost und andern zufälligen Dingen besser als ein Gesell
gehalten werden.
Wird ein solch Meister gescholten, so muß er auch 1 Thir fürs Scheltwort
legen, wird aber der Herr gescholten, so muß derselbe 2 Thir dafür
legen.
42. Stirbt ein Herr oder Eigenthumsmeister, und die Withe will das
Papiermachen fortsezen, so wählt sie sich einen Gesellen zu einen
Meister. Ein unpartheyischer Eigenthumsherr, Meister oder Pachter darf
es nicht seyn, diese muß sie zum Oberhaupt als Werkstattherr oder
Meister über ihre Werkstatt auffordern. Dieser muß kommen, und denen
Gesellen, die in ihrer Werkstatt sin im Namen des Verstorbenen,
Feyerabend geben, und die Gesellen in der ihm anvertrauten Werkstatt,
ein Geschenk bei ihm zu verdienen, um Arbeit wieder ansprechen.
43. Wenn 14 Tage un sind so muß er mit seiner Werkstatt, nämlich mit
seinen Gesellen hinreisen, und denen Gesellen schenken, darunter der
Geselle seyn muß, der Meister werden soll; Wenn das geschenk aufgehoben
ist, so sezt er den erwählten Gesellen zum Meister ein. Der
Werkstattsherr giebt den Gesellen Feyerabend, und der Meister spricht
sie, um ein Geschenk bei ihm zu verdienen, wieder um Arbeit an. In 14
tagen muß der Meister schenken, und dann ist die Werkstatt vollgültig,
und darf ein Junge gelernet werden.
Hat die Withe Kinder, so wird ihr so lange sie wirthschaftet, und ihre
Kinder groß erzieht, ein Meister eingesezt, so oft es nöthig ist; hat
sie aber keine Kinder, so ist ihr nicht länger als 1 Jahr einen Meister
zu halten erlaubt, alsdann muß sie verkaufen, oder sich an einen
Papiermacher wieder verheyrathen.
44. Wenn ein unverheyrateter meister eine ehrliche Weibsperson
schwängert, so muß er 12 Rthir geben, zum 2ten Mal 24 Rthir
zum 3ten mal 36 Thir das 4te mal ist er verstoßen,
er darf keine Jungen lernen, und ehrliche Gesellen dürfen nicht bey ihm
arbeiten.
45. Schwängert er ein Frühkind, oder unehrlich gebohrne oder
geschwängerte Person, so ist er verstoßen. Er darf auch keiner ein
Frühkind, geschwängerte oder unehrlich gebohrne Person heyrathen.
46. Bricht ein Meister die Ehre, so ist er verstoßen.
Alle diese Gebräuche müssen von Meister und Gesellen gehalten werden,
wer dawider handelt wird abgestraft, was aber nicht zu bestrafen ist,
wird verstoßen.
47. Wer sein Recht bei der Obrigkeit suchen will, der ist verstoßen, er
sei Meister oder Geselle.
48. Wer die Gebräuche der Papiermacher schriftlich aufsetzt und
DENUNCIRT ist auch verstoßen.
1805
Zweites österreichisches Schulgesetz: "Politische Verfassung der
deutschen Schulen in den k.k. deutschen Erbstaaten". Als Weiterentwicklung der
Sonntagsschulen und Vorläufer der Gewerbeschulen werden von den
örtlichen Gewerbevereinen Zeichenschulen gegründet. Sie können von
Schulabgänger ohne Lehre bis zum 18. Lebensjahr, von Lehrlingen
(nach Beendigung der Schulpflicht mit dem 12.Lebensjahr kann in die
Lehre eingetreten werden) und von Handwerker (Gesellen und Meister)
besucht werden. In Kursen wird die spezielle Fachausbildung für den
Beruf vermittelt.
1813
Ritter Alois Auer von Welsbach wird Direktor der Staatsdruckerei. Er erfindet den Naturselbstdruck sowie den Polygraphischer.Apparat.
1837
Gründung der Zeichenschule des
steiermärkischen Gewerbevereines in Graz.
1851
Reform des berufsbildenden Unterrichtes im Organisationsstatut
betreffend den gewerblichen Unterricht und die Errichtung von
Realschulen. Verlängerung der Schulpflicht bis zum
14.Lebensjahr.
1859
Die neue Gewerbeordnung vom 20. Dezember ersetzt das Zunftrecht. Zunftzwang und
Schulpflicht werden aufgehoben,
die Gewerbefreiheit festgelegt, an Stelle der Zünfte treten
Gewerbegenossenschaften.
1867
Im Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember („Dezemberverfassung“) finden sich die Bestimmungen über
die Zuständigkeit der Kronländer (Landtage) bezüglich der
Schulgesetzgebung für Realschulen, Fachschulen und technische
Hochschulen. Als neue Schultype entsteht die Fortbildungsschule
für Handwerker. Im Art.18 ist festgelegt, dass es jedermann frei
steht, seinen Beruf zu wählen und jederzeit und überall auszuüben.
1868
Am 30. März wird durch den
Setzer Johann Janotta der "Fortbildungsverein der
Buchdrucker und Schriftgießer in Graz" geschaffen. Als erster Obmann
fungiert Gustav Adolf Moldt. Neben der fachlichen und geistigen Ausbildung
im Rahmen von Fachvorträge
und Diskussionsabenden wird auch der sozialen Betreuung der Kollegen großes
Augenmerk geschenkt.
Ansuchen an die "Löbliche
Sicherheitsbehörde der H. kk. Statthalterei" um Genehmigung der Statuten für
den "Fortbildungsverein der Buchdrucker und Schriftgießer in Graz" vom 30.
März 1868
Niederösterreich macht
als erstes und einziges Kronland sofort von der Bestimmung im
Staatsgrundgesetz hinsichtlich der Landeszuständigkeit für die
Schulgesetzgebung Gebrauch und erlässt am 28. November das Niederösterreichische Fortbildungsschulgesetz "betreffend die Errichtung und Erhaltung der gewerblichen
Fortbildungsschulen für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns" (Urgesetz). Dieses Gesetz
bildet die Grundlage für die einheitliche Lehrlingsausbildung in den
Kronländern. Als Aufgabe wird im § 1 definiert: „Um den Arbeitern
(Lehrlingen & Gehilfen) der Gewerbetreibenden in den zur Ausübung ihres
Berufes nöthigen Kenntnisse und Kunstfertigkeiten einen theoretischen und
soweit thunlich ist, auch practischen Unterricht zu ertheilen, haben
gewerbliche Fortbildungsschulen zu bestehen.“
1870
Am 1. April wird der "Fortbildungsverein" in
den "Kronlandsverein für Buchdrucker und Schriftgießer Steiermarks"
umgewandelt und ist nun für die Arbeitnehmer des gesamten steirischen
Gewerbes zuständig.
1871
Am 1. September tritt das Lehrlingsregulativ des "Grazer
Kranken-Ünterstützungsvereines für Buchdrucker und Schriftgießer" mit
folgenden Normen in Kraft:
§ 1. Jeder in seiner körperlichen Ausbildung von einem Arzt tauglich
befundene Lehrling hat über seine Schulbildung eine Prüfung zu bestehen. Als
Grundlage der Schulbildung wird der Besuch der Mittel-(Bürger-)Schule, der
Realschule oder des Gymnasiums vorausgesetzt. Die Prüfung wird vom Lehrer
der Fachschule in Gegenwart des Principals oder Geschäftsleiters und zweier
von der Offizin zu wählenden Gehilfen vorgenommen.
§ 2. Nach bestandener Prüfung beginnt eine sechswöchentliche Probezeit des
Lehrlings, um sich von dessen technischer Auffassung Ueberzeugung zu
verschaffen.
§ 3. Nach mit Erfolg zurückgelegter Probezeit tritt der Lehrling seine
eigentliche Lehrzeit an, und wird hierüber ein Lehrvertrag ausgefertigt,
welcher vom Geschäfte, von den Eltern und von den zur Prüfung beigezogenen
zwei Gehilfen als Zeugen unterfertigt wird; gleichzeitig wird die Eintragung
in das Aufdingbuch vorgenommen und von dem Principale oder Geschäftsleiter
und den beiden Gehilfen unterfertigt.
§ 4. Die Dauer der Lehrzeit ist auf vier Jahre festgesetzt, kann aber bei
lässigen Lehrlingen mit Zustimmung der Gehilfen um drei Monate verlängert
werden.
§ 5. Der Lehrling wird in allen in der Officin vorkommenden, zu seinem
Berufe gehörigen Arbeitsverrichtungen durch einen Gehilfen angeleitet und
ist seine Beschäftigung derart zu regeln, daß derselbe hierin die nöthige
Kenntniß und Gewandtheit erlangen kann.
§ 6. Die Arbeitszeit der Lehrlinge soll 10 Stunden nicht überschreiten. An
Sonn- und Feiertagen haben die Lehrlinge nicht zu arbeiten. Nur in solchen
größeren Geschäften, die sich Sonntags absolut nicht schließen lassen, haben
zwei Lehrlinge abwechslungsweise Inspection.
§ 7. Jeder Lehrling ist nach § 95 der Gewerbeordnung verpflichtet, die zu
gründende sonntägliche Fachschule zu besuchen, um sich eine weitere
Ausbildung sowohl in technischer als wissenschaftlicher Beziehung zu
verschaffen und hat dieselbe alljährlich mit einem Zeugnisse über seinen
Fortgang auszuweisen. Durch alljährliche Einsichtnahme der Zeugnisse der
Schüler können sich die Gehilfen von den gemachten Fortschritten derselben
überzeugen. Die Fachschule ist von den Geschäftsleitern zu überwachen, um
sich über den Besuch und die Fortschritte der Lehrlinge Ueberzeugung zu
verschaffen und allfällige Wünsche und Beschwerden der Lehrer
entgegenzunehmen.
§ 8. Als Norm der Zahl der Lehrlinge in einer Officin wird folgendes
Verhältniß beobachtet: Auf 1 bis 4 in der Regel beschäftigte Setzer ein
Setzerlehrling, auf 5 bis 8 zwei, auf 9 bis 12 drei u.s.w. Auf zwei Pressen
oder drei Maschinen unde in größeren Geschäften auf zwei Drucker oder zwei
Maschinenmeister je ein Lehrling. Bei Gießern ist die Zahl der Lehrlinge wie
bei den Setzern. In Geschäften, wo Zeitungen erscheinen, kann ein Aspirant
zum Redactionsverkehr und zum Abziehen gehalten werden, welcher dann nach
den bestehenden Normen als Lehrling aufgenommen wird, wenn dadurch das
festgestellte Verhältniß nicht übetrschritten wird.
§ 9. Jeder Lehrling hat nach den jetzt bestehenden Normen des Grazer
Kranken-Ünterstützungsvereines für Buchdrucker und Schriftgießer sechs
Gulden Einschreibegebühr und zehn Gulden Freisprechgebühr zu Gunsten des
genannten Vereines zu zahlen.
§ 10. Die Aufnahem der Lehrlinge bleibt bis zur Herstellung der im § 8
festgesetzten Verhältnisse sistiert.
Die Vereinsbibliothek wird für Lehrlinge geöffnet und an jedem Sonntag
technische wie wissenschaftliche Vorträge veranstaltet.
1872
Im Jänner Gründung des "Kranken-Unterstützungs- und Leichen-Vereines für
Lithographen und Steindrucker" sowie den "Verein für Lithographen und
Steindrucker in Graz"
Statuten des
Unterstützungs-Vereines für Buchdrucker und Schriftgießer, 1872.
1874
Am 1. November in Wien Gründung der ersten Fachschule für Buchdrucker- und
Schriftgießerlehrlinge durch eine Gruppe von 5 Prinzipalen.
Am 2. November beginnt das erste Schuljahr im Hansen-Bau, am Karlsplatz 14,
an der Schule der evangelischen Gemeinde der Unterricht.
Erste Fachschule für Buchdrucker
und Schriftgießer im Hansen-Bau in Wien.
1881
In der Druckerei Styria wird eine betriebseigene Lehrlingsfachschule
installiert. Während der 5jährigen Lehrzeit werden bei einer täglich
10stündigen Arbeitszeit pro Woche sechs Stunden Unterricht in den Fächern
Religion, Deutsch, Fremdsprachensatz, Stenographie, Manuskript- und
Korrekturlesen, Schriftsatz, Buchdruck, Druckgeschichte, Materialkunde,
Kaufmännisch Rechnen und Freihandzeichnen erteilt.
1882
Konstituierende Versammlung des "Fach- und Unterstützungsvereins der
Buchbindereigehilfen" am 20. August.
1883
"Normalstatut", Verordnung des Ministeriums für Unterricht und Kultur
für sämtliche Länder. Jede Fortbildungsschule hat ihren eigenen, durch
das Ministerium genehmigten Lehrplan zu besitzen und der Unterricht
durch geeignete Lehrkräfte nach diesem zu erfolgen.
1888
Gründung der "Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt"
Am 20. und 21. Mai wird in Graz
unter dem Vorsitz von Präsident Köberle erstmals der
Buchdruckertag abgehalten und das 20jährige Gründungsfest des
Fortbildungsvereins gefeiert.
1892
Am 5. November wird der
"Buchdruckergesangsverein Vorwärts" im Gasthof Pospischil in der
Prokopigasse gegründet. Erster Obmann ist Heinrich Putz.
1897
In einer Novelle
zur Gewerbeordnung wird die Schulpflicht für alle bis zum 18. Lebensjahr erweitert und
die Fortbildungsschulpflicht für alle Lehrlinge
festgesetzt. Im § 95 heißt es: "Der Lehrherr
hat die Lehrlinge zum Besuch des gesetzlich vorgeschriebenen Unterrichts
anzuhalten."
1898
Gründung des
"Buchdrucker-Radfahrerklubs Graphia".
Der Buchdrucker-Radfahrerklub "Graphia" in den Jahren 1898 und 1899
1900
Buchdrucker-Gesangsverein "Vorwärts"
v.l.: 1. Reihe liegend:
Willenberger, Rutas, Mehlsack, Jonke, Hauser - 2. Reihe sitzend: Obmann
Moritz Mailänder - 4. Reihe stehend: Büchler, Vereinsobmann Reinhard
Machold, Sekretär Johann Greiner, August Kahn, Oskar Lehr - 5. Reihe
stehend: Blümlein, Priessnitz, Hagemann, Laudon, Karl Kleinrath, Prohaska,
Hörmann, Schopper
1901
Grazer Buchdrucker-Gesangsverein "Vorwärts".
1902
5. Juni bis 19. Dezember 2292
km lange Walz von Oskar Lehr aus Graz (*20.6.1879 +24.9.1954): Graz - Linz (...
Dann scharfer Marsch nach Linz. Um ¼8 Uhr abends angekommen. Dies war bis
jetzt die größte Leistung, die wir beim Marschieren zu verzeichnen hatten,
da wir nahezu 50km zurücklegten. Aufs äußerste ermüdet, glaubten wir Linz
nicht mehr zu erreichen. Die Herberge bot ein Bild des Entsetzens. Mußte mit
sieben anderen das Zimmer theilen. Pepi mußte sogar mit Kowatsch in einem
Bett schlafen. Wir haben hier Condition angeboten erhalten und eine solche
bei der Oberösterreichischen Verlagsanstalt angenommen. ...) - Salzburg
(23.-26.7.) - München (30.7.-9.8.) - Starnberg - Oberammergau - Immenstadt -
Konstanz (18.8.) - Bodensee -Schaffhausen - Neuhausen (... Erstes
Prinzipalgeschenk 20 Ctm. ...) - Zürich - Luzern - Interlaken (27.8.) -
Bern - Basel - Lörrach (... Im Gasthaus "Zur Sonne" eine Suppe geschenkt
bekommen. ...) - Freiburg (... Eine neue Hose um 6.50 Mark gekauft.
Vom Arbeiterbildungsverein als Mittagessen eine Suppe und ein kleines
Brot bekommen. Ein trauriges Gegenstück zu den Arbeiter-Hilfsvereinen in der
Schweiz. Mittwoch, den 10.9. ½10 Uhr Aufbruch, nachdem ich noch meine Hose,
so gut ich konnte, vernähte. Hatte mir die Schuhe herrichten und neu nageln
lassen / 1.50 Mark. Beim Marschieren sind die Absatznägel durchgedrungen,
sodaß ich wund wurde und bei Herboltzheim nicht gut weitergehen konnte,
nachdem ich zwar schon 32km gelaufen war. Muß morgen zu einem Schuhmacher.
Das Nachtquartier in Herboltzheim spottete aller Kritik Hohn und übertraf
weit alle schlechten, die ich bis jetzt immer hatte. Zu den Ungeziefern des
Bettes gesellten sich aus den anstoßenden Ställen Fliegen und Schnaken,
sodaß ich fast die ganze Nacht kein Auge zumachte und in aller Früh diesen
Stall für Menschen bei den Viehställen verließ. ...) - Straßburg -
Karlsruhe - Speyer - Heidelberg - Mannheim - Ludwigshafen - Worms - Mainz
(23.-29.9.) - Wiesbaden - Koblenz - Bonn - Köln - Düsseldorf - Essen - Hamm
- Bielefeld - Hannover (16.10.) - Hamburg - Kiel - Lübeck (... Donnerstag
30.10. früh abgeschoben, wo mein Kollege Statesald in Schönberg, Hauptstadt
des oldenburgischen Fürstentum Ratzeburg, bei den Schönberger Nachrichten in
der Marienstraße, ohne es zu wollen, Kondition bekam und ich im Schweinstrab
nach Gadebusch trippelte und dort nach ½7 Uhr bei schon lang andauernder
Dunkelheit anlangte. ...) - Schwerin - Berlin (... Meine Walz scheint
eine Winterreise werden zu wollen. Sonntag 2.11. mittag nach Berlin
gefahren/ 3.50 Mark. Berlin abgelaufen, soviel als möglich. Vorbeifahrt
Kaiser Wilhelms und der Kaiserin bei der Rekrutenvereidigung. Riesiger
Verkehr, speziell Kreuzung der Leipziger-Friedrichstraße. Ordentlich
lebensgefährlich. ...) - Lüneburg - Wittenberg - Leipzig (... Für
mich war das Interessanteste die Buchgewerbe-Ausstellung. ...) - Meißen
- Dresden (17.11.) - Pirna (... Habe in Pirna um 1.40 Mark ein Paar
Handschuhe gekauft, da mir fast die Hände erfroren. Es scheint ein strenger
Winter zu werden und dazu die Aussichten auf Kondition äußerst gering. In
Dresden ging mir leider mein bisheriger treuer Begleiter, der einzige, der
mir stets zur Seite war - nämlich mein Wanderstab verloren; er wurde mir
ausgetauscht. Mir tut es wirklich leid um ihn. Er hat so vieles gesehen, so
viel mit mir durchgemacht und wäre mir später eine so liebe Erinnerung
gewesen. Nun ist er dahin. - ...) - Königstein - Schandau - Zittau -
Görlitz - Breslau (... Montag, 1. Dezember. Mein Namenstag. Wenn ich
nicht so viele Karten bekommen hätte, wüßte ich es gar nicht. Dies dürfte
der traurigste Namenstag sein, den ich verlebte. Heute schneit es
ununterbrochen. Das Leichentuch der Natur breitet sich auch über meine
Hoffnungen aus. Das Wandern wird jetzt zur Qual. Wer weiß, wann es endet.
...) - Beuthen - Mysowitz (... Mittwoch 17. Dezember. Hier um 2 Uhr
nachmittags über die russische Grenze geschritten; bei der Rückkehr
Kalamitäten wegen Nichtbesitzes eines Passes mit den Kosaken. ...) -
Kattowitz (... Zu meiner angenehmen Überraschung entdeckte ich morgens,
daß ich nicht mehr rein war. Es war die erste und letzte anhängliche
Begleiterscheinung, die den Schrecken eines jeden Kunden bildet. Sofortige
Vornahme eines solennen Auto-dafé. ...) - Ratibor - Troppau (...
Samstag den 20. Dezember zur Firma Riedel um Kondition nachgefragt und
Montag den 22. dort eingetreten. Ein unerwartetes und schönes, aber wie ich
mit voller Berechtigung sagen darf, wohlverdientes Christgeschenk. Hier also
hat meine Walz ihr Ende erreicht.)
Oskar Lehr mit Walzbruder
Ludwig Statesald aus Freiburg im Breisgau am 29. September 1902 auf dem
Jagdschloss Niederwald bei Wiesbaden
Das steirische Landesgremium der Buchdrucker und Schriftgießer fasst den
Beschluss zur Gründung einer Fortbildungsschule für Lehrlinge. Besondere
Verdienste erwerben sich hiebei der Gremialvorsteher Kaiserlicher Rat Karl Thamm,
Generaldirektor der Druckerei Leykam, und der Direktor der Deutschen
Vereinsdruckerei, Gemeinderat und Landtagsabgeordnete, Komm.Rat Franz Pichler.
Weitere Gremialvorstandsmitglieder sind: Fritz Finselberger, Prokurist der Druckerei Styria,
die Buchdruckereibesitzer Hans J. Prosl aus Leoben und Hans Tauber aus Graz sowie
der aus Blielitz (Schlesien) stammende Obmann für den Gehilfenausschuss und
spätere LandeshauptmannStv. Reinhard Machold.
Landesgremium der Buchdrucker
und Schriftgießer: Karl Thamm, Franz Pichler, Fritz Finselberger, Reinhard
Machold.
1905
Gründung einer eigenen Fortbildungsschule für das graphische Gewerbe durch
das Gremium der Buchdrucker und Schriftgießer der Steiermark. Mit Schreiben
vom 9. Mai wird dem "löblichen Stadtrat der Landeshauptstadt Graz" der
Unterrichtsbeginn der "Schule für Buchdrucker- und Schriftgießerlehrlinge" mit 1. Oktober angezeigt. Tatsächlich startet das erste Schuljahr
am 5. November mit einer 1. Klasse von 36 Lehrlingen in der neu errichteten
Staatsgewerbeschule in der Pfeifengasse unter der Leitung von Prof. Franz
Stifter. Als erste Fachlehrer wirken Bürgerschullehrer Karl Fürnschuß für
Deutsch, Franz Seubitz für Gewerbliches Rechnen, Faktor Ernst Klepp für
Grundregeln des Satzes und Revisor Ernst von Coelln für Manuskriptlesen und
Korrektur. Coelln verfasst auch das
bekannte "Fehlerbuch für Buchdrucker", das bei Leykam erschienen ist.
Die Schüler der ersten Klasse sind: Berghold, Blab, Bruckner, Frank, Gärber,
Glieder, Goritschnig, Grabner, Hofmann, Hösele, Jünger, Jursche, Kaplan,
Krenn, Lackner (der spätere Fachlehrer), Langwagen, Listik, Neubauer,
Neuhold, Pögl Heinrich und Karl, Pölzmann, Preslacher, Pscheider, Rosenwirth,
Sklenar Josef und Rudolf, Stiasny, Treiber, Vogel, Wenger, Wilfinger,
Winkler, Woisetschläger, Wruss und Zettel. Der Lehrplan, der jeweils 7 Wochenstunden vor sieht, wird an zwei Wochenabenden von 18 bis 20 Uhr und an Sonntagen von
8.30 bis 11.30 Uhr unterrichtet:
In der 1. Klasse:
Deutsche Sprache
..........
2 Std.
Zeichnen
..........
2 Std
Gewerbliches Rechnen
..........
1 Std.
Grundregeln des Satzes
..........
1 Std.
Lesen von
Manuskripten und Korrekturen
.......... 1 Std.
Die ersten Fachlehrer: Faktor Ernst Klepp und Revisor Ernst von Coelln
In der 2. Klasse:
Deutsche Sprache und Geschäftsaufsätze
.......... 1 Std.
Zeichnen
..........
2 Std
Gewerbliches Rechnen
..........
1 Std.
Unterricht im Satz
..........
1 Std.
Unterricht im Buchdruck
..........
1 Std.
Lesen von
Manuskripten und Korrekturen
.......... 1 Std.
In der 3. Klasse:
Deutsche Sprache und Geschichte der Buchdruckerkunst .......... 1
Std.
Zeichnen
..........
2 Std.
Unterricht im Akzidenzsatz verbunden mit Skizzierübungen
.......... 2 Std.
Unterricht im Buchdruck
..........
1 Std.
Lesen von
Manuskripten und Korrekturen
.......... 1 Std.
Die ersten beiden Seiten des
Haupt-Katalogs des ersten Schuljahres 1905/06 der Fachlichen
Fortbildungsschule des Gremiums der Buchdrucker und Schriftgießer
Steiermarks in Graz.
1906
Erste Schulexkursion am 20. Mai in die Papierfabrik Gratwein.
Am 7. Oktober Beginn des zweiten Schuljahres
für zwei Klassen zu insgesamt 45 Schülern unter der Leitung von Karl
Fürnschuß. Die Gegenstände Gewerbliches Rechnen und Zeichnen übernimmt
Bürgerschullehrer Hans Rant, den Unterricht für den Druck Maschinenmeister Hugo
Rehak.
Maschinenmeister Hugo Rehak: "Um den Wandel
auf dem Gebiete der Druckmaschinen den Schülern klarzumachen, zeichnete ich
selber Druckpressen als Wandbilder. Genügte einst die kräftige Aufforderung
an die Lehrlinge 'Reib die Walzen !', formte der Erfindergeist bald eine
Anzahl verschiedener Druckmaschinen. ... An eine Lehrwerkstätte war nicht zu
denken. Weder Mittel noch Räumlichkeiten waren vorhanden. Ich hoffe aber,
durch mein Zeichentalent manche Lücke gefüllt zu haben."
1907
In einer Novelle
zur Gewerbeordnung wird die Gesellen- &
Meisterprüfung gesetzlich vorgeschrieben sowie die Lehrzeit in den graphischen Gewerben mit vier
Jahren festgelegt.
Vollständige Verwirklichung der dreiklassigen
Buchdrucker-Fachschule mit der Eröffnung der 3. Klasse am 6. Oktober. K.k.
Prof. Lorenz Hubeny wird zum Lehrer für Fachzeichnen bestellt.
In der Steiermark existieren neben Graz in Neumarkt, Murau, Judenburg,
Knittelfeld, Fürstenfeld, Gleisdorf, Hartberg und Birkfeld Fortbildungsschulen für alle im Ort
vertretenen Gewerbe.
1908
Das 4. Schuljahr beginnt am 4. Oktober mit 55 Schülern. Uto von Melzer
unterrichtet Deutsch.
1909
Am 10. Oktober Einzug der Schule in die vom Schulausschuss gemieteten
Parterreräume des Wohnhauses "Zanklhof" in der Feuerbachgasse.
1910
Gründung der "Typographischen Gesellschaft Graz" am 28. Februar durch Karl Berghold, Ernst
von Coelln ("In meiner Lehrdruckerei liefen zwar schon
die Schnellpressen mit Selbstauslegern, die Handpressen waren aber
keineswegs so wie heute abgetan. ... Die Tageszeitungen wurden stets vom
Satz auf gewöhnlichen Schnellpressen gedruckt. Das Papier wurde gefeuchtet,
daß heißt, lagenweise durch einen Trog mit Wasser gezogen und stundenlang
mit Steinen beschwert, ehe es durch die Hand von Mädchen den Greifern
zugeführt wurde. Da man im Maschinensaal offenen Gasflammen verwendete,
sogenannte Schwalbenschwanzbrenner, entwickelte sich eine unerträgliche
Hitze, die die Walzen der Maschine zum Schmelzen brachte. Die Zeit, in der
sich der Buchdrucker die Farbe selber kochte, war noch nicht lange vorbei.
... Der Akzidenzsetzer zog mit seiner ambulanten Lampe von Stecklade zu
Stecklade, stellte sie auf die Form, um Korrekturen vorzunehmen. Die
Formenträger trugen die Formen geschlossen auf der Schulter über die Stiege
in den Maschinenraum. ... Die Lehrzeit betrug fünf Jahre, die Arbeitszeit
zehn Stunden, dazu kamen häufig Überstunden, die schlecht bezahlt wurden.
Häufig war auch die Sonntagsarbeit. ... Die Lehrlinge mußten viele
Botengänge besorgen, Korrekturen austragen, Auflagen zustellen und
Rechnungen einkassieren. Sie mußten den Saal auskehren und bei der
Osterreinigung Regale waschen, Kästen mit dem Blasebalg ausblasen und
dergleichen. Die Heizung geschah mit eisernen Öfen, die von den Lehrlingen
bedient wurden. Sie mußten eine Stunde vor Beginn der Arbeitszeit
erscheinen, was im Winter eine harte Aufgabe war, um einzuheizen und
auszukehren. ... Es gehörte zum guten Ton, daß ein junger Gehilfe auf die
'Walz' ging. Manch einer, der heute als Alter kaum aus den Mauern seiner
Stadt kommt, denkt mit Freude der Zeit, da er die Landstraßen Österreichs
und Deutschlands abtippelte. Der Wanderbursch trug einen Kalabreser. Das
Herbergswesen war hoch entwickelt. ... In kleineren Druckorten hatte auch
der Gehilfe freie Station. Er aß am Tisch des Prinzipals, wohnte auch im
Haus der Druckerei und verkehrte mit der Familie. Unter meinen zehn
Konditionen war eine mit freier Station, aber ich hielt es trotz meiner
Jugend nicht länger als vie Monate aus. ...), August Schmölzer und Alfred Schuh. Sie soll im Dienste der
typopgraphischen Bildungsarbeit, getreu dem Wahlspruch "Lerne, lehre, wirke,
bilde!", die Weiterbildung der Setzer forcieren. 199 Kollegen
treten sofort bei.
Bei der Generalsversammlung am 18. April im Buchdruckervereinsheim in der
Maigasse 19 wird Karl Berghold zum Obmann, August Schmölzer zu seinem
Stellvertreter, Wilhelm Nobis zum Kassier, Alfred Schuh zum Schriftführer,
Ljubomir Bogdanov zum Bibliothekar und Heinrich v. Györgyfalvay, Heinrich
Novak, Anton Rutte und Hugo Rzehak zu Beisitzern gewählt. Der
Mitgliedbeitrag beträgt 10 Heller.
Besuch der k.k. Staatsdruckerei in Wien
1911
Der Buchdruckergesangsverein wird in "Grazer
Typographen-Sängerbund" umbenannt.
1912
Nach dem Tod von Kaiserl.Rat.
Karl Thamm übernimmt Komm.Rat Franz Pichler das Amt des Gremialvorstehers
und Generaldirektor Komm.Rat Albert Reinhard die Leitung des
Schulausschusses.
Umsiedelung der graphischen Fortbildungsschule in die II: Staatsrealschule
in der Kaiserfeldgasse am 6. Oktober. Neuer Schulleiter ist Prof. Lorenz
Hubeny, nachdem der bisherige Leiter Prof. Franz Stifter zum Inspektor
dreier Länder bestellt wird. K.k. Prof. Dr. Ignaz Rothenberg übernimmt den
Deutschunterricht.
1913
Übersiedelung in die Bürgerschule am Gierskai. Revisor Anton Rutte wird der
neue Lehrer in Manuskriptlesen und Korrektur.
Korrekturfahne.
1914
Die Unterrichtszeit wird wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges auf die
Hälfte reduziert. Das Schuljahr beginnt erst am 5. November.
1916
Lehrvertrag vom 30. März des Gremiums der Buchdrucker und Schriftgießer in Wien für Rudolf Zika als Drucker bei der Offizin Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien.
1918
Einstellung des Sonntags- und Abendunterrichtes auf Grund eines
Schülerstreiks. Der Unterricht erfolgt nun an zwei Nachmittagen in der
Woche. Das von der k.k. Statthalterei angeordnete Einsammeln von Maikäfern
wird vom Lehrkörper abgelehnt.
1919
Die Fortbildungsschule wird in die Verwaltung des Landes Steiermark
übernommen und die Buchdruckerschule an die Allgemeine Fortbildungsschule in
der Wielandgasse unter der Leitung von Bürgerschullehrer Karl Muhry
angegliedert.
1920
Am 5. November wird die vollständig umorganisierte Fortbildungsschule für
Buchdrucker in der Brockmanngasse eröffnet. Der Unterricht ist mit vier Stunden
wöchentlich festgelegt. Die Leitung übernimmt Oberfaktor
Anton Rutte. Es kommt zur kompletten Verfachlichung des Lehrstoffes, sämtliche
Berufspädagogen scheiden aus, nur mehr graphische Fachleute erteilen den
Unterricht: Faktor Anton Schmölzer unterrichtet nun Satz
und Rechnen, Obermaschinenmeister Matthias Egger Druck und Faktor Oskar
Schauer Zeichnen und Entwurf. Letzterer gibt auch die erste Grazer. Nummer
der "Graphischen Revue" heraus.
Schulleiter Oberfaktor Anton Rutte.
1921
Am 6. Juni Einführung einer obligatorischen Aufnahmsprüfung für alle in die
Schule eintretenden Lehrlinge.
Auf Grund der aufkommenden Inflation und der dadurch bedingten Sparmaßnahmen
entfällt der gesamte Unterricht.
1923
Gründung der Lehrlingsabteilung im "Reichsverein der Buchdruckerei- und
Zeitungsarbeiter". Erster Obmann des "Gaues Steiermark" wird Anton Wagner.
Erster Ausflug der Lehrlingsabteilung nach Wien
Oskar Schauer übergibt das Obmann-Amt der "Typographischen Gesellschaft" an
Hans Fenz, der die Satzmusterhefte einführt und das Jahrbuch "Steirische
Druckkunst" heraus gibt..
Im erlassenen Fortbildungsgesetz vom 26. September ist neben der Erhaltung
der Berufsschulen durch den Staat und der Verankerung der
Fortbildungsschulpflicht auch die Verpflichtung zur Gründung von Gewerblichen
Fortbildungsschulen enthalten, wenn innerhalb von 3
Jahren mindestens 30 Schüler innerhalb von 3 Kilometern vorhanden sind
(Schulsprengel).
Mit 33 Schülern wird am
6. März in
der Buchdruckerschule der Unterricht in der 1. Klasse wieder aufgenommen.
Drucklehrer ist Rotationsmaschinenmeister Wilhelm Stocker.
1924
Hans Fenz übernimmt am 5. Jänner das Amt des Zeichenlehrers,
Abteilungsleiter Karl Kleinrath den Unterricht für Satz und Maschinenmeister
Theodor Kobler den für Druck.
1926
Der Klub der Maschinenmeister und Drucker Steiermarks tritt der "Typographischen Gesellschaft" als
kooptiertes Mitglied bei.
Am 23. Dezember wird das steirisches Fortbildungsschulgesetz erlassen.
Für die allgemeingewerblichen und fachlichen (kaufmännischen)
Fortbildungsschulen sind nach den örtlichen Verhältnissen Schulsprengel
festzulegen, die in der Regel mit dem Gemeindegebiet zusammenzufallen.
Jeder dieser 20 Fortbildungsschulen sind die in ihrem Schulsprengel
beschäftigten Lehrlinge zuzuweisen. Die Unterrichtssprache ist Deutsch,
die Unterrichtszeit an Werktagen von 7-18 Uhr, die Schulbesuchspflicht
bis zum Ende der Lehrzeit.
Lehrbrief von 29. April 1926
1927
Auf Grund der Zusammenlegung der Gremien für Buch- und Steindrucker
kommt es in der Schule zur Aufnahme der Flachdruckerlehrlinge. Die
Firmen Böttger & Grettler und Alfred Wall überlassen hiefür ihre
Betriebsräume als Lehrwerkstätten. Lithographielehrer wird Hugo Vasko, Steindrucklehrer
Max Köhler. Faktor Hans Persiwofsky unterrichtet die Setzer. Zur Errichtung der Lehrwerkstätte für die Buchdrucker leistet jeder
Druckereibesitzer einen Beitrag von 10,- Schilling für jeden von ihm an
der Schule eingeschriebenen Lehrling.
1928
Der Hygieneunterricht wird eingeführt.
Anton Rutte, der Leiter der Schule, besucht vom 4. bis zum 8 September, subventioniert vom
Gewerbeförderungsinstitut, die internationale Ausstellung "Pressa"
in Köln, auf der auch der II. Internationalen Buchdruckerkongress
abgehalten wird. "Die Abteilung 'Buchgewerbe und Graphik' ist die
interessanteste für den die Ausstellung besuchenden Graphiker. Alle
Gewerbezweige, von den Materialien, Maschinen, Werkzeugen angefangen bis
zum fertigen Buch, sind vertreten. ... Das Auge fesselt ein eigenartiger
monumentaler Bau in Halbkreisform, das 'Staatenhaus', die Presseschau
aus aller Herren Ländern, aus der Alten und Neuen Welt."
1929
Übersiedlung der Schule in die Kaiserfeldschule.
Franz Prisching, Fachlehrer für den
Steindruck.
Franz Prisching übernimmt den Steindruck-, Fachlehrer
Franz Lackner den Satzunterricht: "Die Kultur eines Volkes liegt
nicht zum geringen Teil in seinem Schrifttum. Zur Kultur zählt daher
auch der gepflegte, zumindest der fehlerfreie Gebrauch unserer
Muttersprache. Mithelfer daran ist und bleibt immer auch der
Buchdrucker, sofern er Anspruch erhebt auf diesen Berufstitel."
Erinnerungen des damaligen Schüler Hans Kieberl und Willibald
Teuschler: "Ich sehe noch die Manuskripte, die wir 'lesen lernen'
mußten, und ich weiß noch genau um die Stunden, in welchen wir uns mit
der französischen Aussprache plagten. Ich sehe mich noch klein und
vernichtet vor dem Lehrherrn stehen, als der Direktor der Schule diesem
mitzuteilen genötigt war, daß man mich als Missetäter für ein
zerschlagenes Flurfenster feststellen mußte."
"Mit Sicherheit erinnere ich mich noch des mich augenblicklich
anwidernden geölten und stark riechenden Bretterbodens in den
Klassenzimmern. Wer den Unterricht eröffnete, weiß ich nicht mehr.
Vielleicht war es der ausschließlich durch goldberänderte Zwicker in
unheimlicher Schärfe blickende damalige Direktor der Fachschule, Anton
Rutte, vielleicht war es der um nichts weniger zu fürchtende Fachlehrer
für Satz, Herr Lackner, möglicherweise auch der stets an einen modernen
Sportlehrer erinnernde Herr Fachlehrer Fenz oder der auch in
stundenlangen Diktaten selbst nie ermüdende, uns aber stets zur
Verzweiflung bringende Fachlehrer für Druck, Herr Stocker. ... Eines
glücklichen Tages hatten wir dann die Fachschule hinter uns. Nach der
offiziellen Schlußfeier vereinte der erste Versuch zu einem zünftigen
Bierseech die nunmehr auftatmenden Stifte in einem Restaurant am
Hilmteich. Noch einmal häkelten wir unsere Lehrkräfte kräftig durch.
Doch, ich weiß nicht, war es die laue Julinacht oder das ungewohnte
Bier, oder die Gewißheit, aus der Schule endgültig draußen zu sein - auf
einmal stand jedenfalls fest, daß unsere Lehrer doch die prächtigsten
Menschen gewesen sind, die uns nur weiterbilden und helfen wollten."
1930
Die Schulzeit wird von acht auf neun Monate verlängert.
Ab dem Schuljahr
1929/30 werden beim Schulaustritt den drei Besten vom Gremium der Buch-
und Steindrucker gestiftete und von Prof. Gösser entworfene Gold-,
Silber- und Bronze-Medaillen verliehen.
Der übliche Lehrlingslohn beträgt zwischen erstem und vierten Lehrjahr 15%
bis 45% des Gehilfenlohnes, also zwischen 8 bis 25 Schilling.
Die Typographische Gesellschaft Graz feiert
ihr 20jähriges Jubiläum. Die Bildungsarbeit des Vereins umfasst Vorträge und
Kurse für Satztechnik, Drucktechnik, deutsche Sprache, Italienisch,
Zeichnen, Bleischneiden, Kalkulation, Stereotypie, Ätzen, Buchhaltung,
Korrekturlesen und Photographieren.
Der Vorstand der Tgg: stehend:
Barboritsch, Sonnleitner, Zajicek, Brandl, Stieber, Stöhr, Kirschner;
sitzend: Kleinhansl, Pokorny, Lafer (Vorstand), Stipanowitsch, Bauer,
Schwarzl.
1932
Der "Grazer
Typographen-Sängerbund", der sich mit dem Gesangsklub "Senefelder"
fusionierte, feiert sein 40jähriges Bestehen. Es werden Sänger- und
Konzertreisen nach Mürzzuschlag, Kalsdorf, Weiz, Klagenfurt, Leoben,
Leibnitz, München, Bruck und Budapest durch geführt.
Grazer Typographen-Sängerbund.
1933
Übernahme der provisorischen Schulleitung durch Fachvorstand Hans Fenz, der
allerdings bereits acht Tage nach seiner Ernennung wegen der
Februarereignisse - Nazionalsozialisten beginnen mit der Verfolgung
politische Gegner - wieder suspendiert wird.
Einführung des
obligatorischen Religionsunterrichtes.
1934
Im Februar übernimmt Fachlehrer Franz Lackner die Schulleitung. Die
Schulzeit wird auf 10 Monate erhöht. Die Buchbinder, die bis jetzt einer
allgemeinen gewerblichen Fortbildungsschule angegliedert waren, kommen
organisatorisch und administrativ zur graphischen Schule. Aus Raummangel
müssen sie jedoch in der Marschallschule belassen bleiben. Ihr Fachlehrer
ist Koloman Donner.
Fachlehrer Hans Fenz und Schulleiter Franz Lackner.
Der Schriftsetzerlehrling Heinrich Rörig berichtet: "1934 freigesprochen
zu werden, langte gerade, um kurz darauf die Tore meines
Ausbildungsbetriebes, der Deutschen Vereinsdruckerei, für immer sich
schließen zu sehen. Das hieß den Boden unter den Füßen zu verlieren und zu
dem immer spürbarer anschwellenden Haufen arbeitloser Buchdrucker zu stoßen,
mit keinerlei Aussicht, in naher Zukunft unterzukommen. Obwohl ich meine
ganze Jugend in Graz verbracht hatte, wurde ich, da mein Vater die deutsche
Staatsbürgerschaft nicht abgelegt hatte, zur Verringerung der
Arbeitslosenzahl meiner Heimat verlustig erklärt und nach Deutschland
abgeschoben. Dort umgeschult, da Hitlers Herrschaft die Buchdruckereien
geleert und die Schwarzkünstler anderem zugeführt hatte, kam ich zum
Verrechnungsfach. Der Krieg ließ mich alle seine Phasen durchkosten. Am Tage
meiner Gefangennahme bei Mont Saint Michel wollte man mich liquitieren, weil
ich Unteroffizier war. ... Nun sitze ich hier heroben im pommerschen
Veckermünde beim aufreibenden Bankdienst. Und keine Aussicht, jemals meine
geliebte Heimat zu sehen !"
1935
Die graphische Schule übersiedelt in die Elisabethschule.
1936
Im März findet erstmals eine achttägige Fachexkursion nach Wien statt.
Es werden die Betriebe Vorwärts, Steyrermühl, Berthold & Stempel, Kast &
Ehinger, Angerer & Göschl, die Graphische Versuchs- und Lehranstalt und
die Wiener Fortbildungsschule besichtigt.
Wiener Zentralberufsschulgebäude in der
Hütteldorfer Straße.
Die Rastrier- und
Stoffdruckerlehrlinge werden der Schule zugewiesen. Durch das Verdienst
von Landeshauptmann Dr. Karl Maria Stepan wird der turnusmäßige
Lehrwerkstättenunterricht für die Schüler der 3. Klasse in einem als
Setzerlehrwerkstätte neu eingerichteten Schulzimmer der Andräschule
aufgenommen. Von der Druckerei Leykam wird kostenlos eine
Handabziehpresse zur Verfügung gestellt.
1937
Die Vervielfältiger und Chemigraphen werden der Schule zugeteilt.
1938
Unmittelbar nach der Annexion Österreichs im März wird der Religionsunterricht aufgelöst, und die bisherige
vormilitärische Jugenderziehungsstunde in eine obligate Turnstunde
umgewandelt.
Günter Waldorf (Steßl) tritt in die 1. Lithographenklasse ein.
Im Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli wird das österreichische Recht
durch das deutsche ersetzt (4 Durchführungsbestimmungen). Das Lehrlingswesen ist streng geregelt: Es erfolgt die Umbenennung der Fortbildungsschulen in
Berufsschulen, in den einzelnen Bezirken werden Gauberufsschulen
gegründet, die 3jährige Berufschulpflicht wird verpflichtend
vorgeschrieben (jeder Lehrling, gleichgültig welchen Alters, ist
berufsschulpflichtig). Vor Lehreintritt
muss eine Eignungsprüfung
beim Arbeitsamt, nach zwei Jahren eine Zwischenprüfung und nach Lehrzeitende
die Gehilfenprüfung abgelegt werden.
1939
Von der Schulbehörde wird fest gelegt, dass alle im Umkreis von 50
Kilometer wohnenden Lehrlinge die mittler Weile in "Gewerbliche
Berufsschule" umbenannte Grazer Schule zu besuchen haben. Zusätzlich
veranlasst die Innung des graphischen Gewerbes, dass alle Lehrlinge der
Steiermark die Berufsschule besuchen müssen, sofern eine Hin- und
Rückfahrmöglichkeit nach Graz an einem Tag gegeben ist.
1940
Auf Initiative von Stadtschulinspektor, Stadtrat Anton Haas, übersiedelt
die Berufsschule für Buch- und Steindrucker von der durch einen
Bombentreffer zerstörten Marschallschule in das Volksschulgebäude,
Münzgrabenstraße Nr. 18. Der Lehrwerkstättenunterricht wird innerhalb
des normalen Stundenplanes aufgenommen. Die Chemigraphen- und
Photochemigraphenlehrlinge erhalten einen eigenen Fachunterricht; Otto
Dechant und Wilhelm Weigel werden hiezu als Lehrer bestellt. Im praktischen
Unterricht werden sie zusammen mit den Lithographen bei der Firma
Böttger & Grettler ausgebildet.
1941
Am 24. März offizielle Eröffnung des ersten Berufsschulgebäudes in der
Münzgrabenstraße 18 in Graz, in welchem nun folgende Schulen untergebracht
sind: Die Berufsschulen 2, 16, 17 und 22 der KleidermacherInnen, die
Berufsschulen 7 und 27 der FriseureInnen, die Berufsschule 20 der Schlosser
und die Berufsschule 21 der Buchdrucker. In Zusammenwirken von der
Stadtgemeinde Graz, der Abteilung II des Reichsstatthalters und den
zuständigen Fachverbänden wurden die Mittel zur Adaptierung von
Lehrwerkstätten für die Friseure, für die Schneider, die Tapezierer und die
Setzer und Buchdrucker im vollen Ausmaß zur Verfügung gestellt. Nur für die
Lithographen und Buchbinder standen in der Schule keine Lehrwerkstättenräume mehr zur Verfügung.
Das erste Grazer Berufsschulegebäude, Münzgrabenschule, mit
Lehrwerkstätten für die Setzer und Buchdrucker.
a
1942
Auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei in der Petersgasse errichtet die Gauwirtschaftskammer mit einem Kostenaufwand von RM 40.000,- zwei Baracken und vermietet diese der Stadt Graz als Unterrichtsräume für einen Berufsschulunterricht; 1944 werden sie als Lehrbauhof für die Berufsschule der Maurer ausgebaut: sie stellen die Urzelle
des Berufsschulzentrums Graz-St. Peter dar.
Der "Lehrbauhof Petersgasse"
1943
Der Schulbesuch wird auch für die Lehrlinge aus Marburg verpflichtend.
Obermaschinenmeister Josef Haas aus dem Hause "Styria" wird Fachlehrer für
die Drucker. Im 3. Jahrgang bekommen die Buchdruckerlehrlinge jeweils die
Möglichkeit, an den Maschinen der Universitätsbuchdruckerei praktisch
ausgebildet zu werden.
Die Gauwirschaftskammer errichtet mit einem
Kostenaufwand von RM 40000,- in Graz-St.Peter zwei Baracken, die bald durch
eine gemauerte Werkhalle ersetzt werden, und vermietet diese für den
Berufsschulunterricht an die Stadt Graz. Die Urzelle des Grazer
Berufsschulzentrum ist geschaffen.
1944
Auf Grund der Kriegsgeschehnisse - die russische Armee nähert sich der
steirischen Grenze - wird der gesamte Unterricht eingestellt.
1945
Reichsüberleitungsgesetz: Alle zwischen 1938 und 1945 erlassenen Gesetze,
die mit dem Bestand eines freien, unabhängigen Staates Österreich und den
Grundsätzen einer echten Demokratie unvereinbar sind, werden aufgehoben. Des
gesamte berufsbildende Schulwesen wird umgestaltet: Lückenlose Schulsprengel
erhöhen die Verfachlichung und führen zur Schaffung von Landesberufsschulen.
Der Lehrstoff wird in 3 Fachgruppen gegliedert.
Unter Beibehaltung der dreijähriger Berufsschule wird die Lehrzeit im
grafischen Gewerbe auf vier Jahre erhöht.
Hans Fenz wird im Mai vom Leiter der Abteilung des
Gewerblich-technischen Schulwesens des Steiermärkischen Landesschulrates, Dipl.Ing. Penninger, zum Leiter der wieder ins Leben gerufenen Berufsschule bestellt.
Dem Lehrkörper gehören weiters Franz Lackner für den Satz, Erich Hochstraßer
für den Buchdruck, Franz Prisching für den Steindruck, Otto Dechant für die
Chemigraphie und Max Enge für die Buchbinderei an.
Einer der Schüler, Otto Pammer, erinnert sich: "Ein bunt
zusammengewürfeltes Häuflein war es, das sich nach dem 2. Weltkrieg am
Münzgraben zusammenfand: 'Grüne' 15-Jährige büffelten mit fronterprobten
30igern zusammen in den Bänken der graphischen Abteilung der Berufsschule.
An kaum einem war die unselige Zeit vorübergegangen, ohne Spuren zu
hinterlassen. Nicht nur, daß die Begriffe Menschlichkeit und Moral durch den
Krieg negativ beeinflußt wurden, auch bildungs- und wissensmäßig klafften
Lücken, die zu stopfen den Lehrern der 'Graphischen' eine harte
Aufgabe war."
1946
Beim dritten Lehrlingsabend der Landesstelle der
"Gewerkschaft der Arbeiter der graphischen und papierverarbeitenden Gewerbe"
am 7. Februar kommt es zur Bildung eines Lehrlingsausschusses unter der
Leitung von Ernst Prichtzig.
1947
Die Jugendgruppe der "Gewerkschaft der
Arbeiter der graphischen und papierverarbeitenden Gewerbe"
entfaltet mit 37 Heimabenden und mehreren graphischen Wettbewerben eine rege
Tätigkeit und wird dabei durch den Leiter der Fachschule, Hans Fenz,
besonders gefördert, der bereits auf eine 25jährige Tätigkeit in der
Jugendbetreuung zurückblicken kann.
1948
Die Bezirksberufsschulen hören zu bestehen auf und so gibt es auch für das
graphische Gewerbe nur mehr eine Berufsschule,. die Münzgrabenschule in
Graz. Erster Direktor wird Lorenz Markgraf.
In der zweiten Junihälfte findet eine Studienfahrt nach Wien statt.
Kriegsbedingt sind die 65 Teilnehmer im Westbahnhofbunker unter gebracht.
Das Kinder- und
Jugendbeschäftigungsgesetz vom 1. Juli enthält unter anderem die
Bestimmungen, dass Kinder (unter 15 Jahren)
zu keinerlei Arbeiten herangezogen werden dürfen, dass Jugendliche an
Sonn- und Feiertagen sowie an Wochentagen zwischen 20 – 8 Uhr nicht
beschäftigt werden dürfen, dass ihre tägliche Arbeitszeit max. 8 Std.
betragen darf, die Unterrichtszeit in der Berufsschule auf die Dauer der
wöchentlichen Arbeitszeit anzurechnen ist sowie ein Urlaubsanspruch von
mindestens 12 Werktagen gegeben sein muss.
1950
"Spitz Kolumne", dreifarbige Zeitschrift anlässlich des Schulabschlusses von 16 Schülern der 3. Klasse des Jahrganges 1949/50 der Berufsschule für Buchdrucker in Graz in einer Auflage von 100 Stück.
1951
Vom 27. Mai bis 2. Juni findet eine achttägige Studienfahrt der graphischen
Abteilung der Berufsschule nach Wien statt. Die Fachlehrer Fenz, Haas und
Lackner sowie Heinz Peisser als Gewerkschaftsvertreter begleiten die 61
Schüler. Besichtigt werden die Photochemische Anstalt Angerer & Göschl,
die Semperit Gummiklischee Werkstätte, die Schriftgießerei Berthold &
Stempel, die Druck- und Verlagsanstalt Vorwärts, die Monotypeanalage der
Druckerei Spieß, das Technische Museums, die Farbenfabrik Kast & Ehinger,
das KHM, die Nationalbibliothek, die Graphischen Lehranstalt, die Wiener
Berufsschule sowie das Burgtheater.
"Pünktlich um 7.28 Uhr, nachdem die Unter-, West- und Oststeirer noch den Anschluß erreicht hatten, rollte der Zug aus dem Hauptbahnhof. Der Himmel war bedeckt, dafür die Stimmung durchaus sonnig. Freudig wurden in Bruck und Mürzzuschlag die Zusteigenden begrüßt. Reibungslos verlief die Kontrolle an der Demarkationslinie und dann tat sich für viele erstmalig die Schönheit des Semmering und das Wunderwerk der technischen Meisterung dieser Bergwelt mittels des Schienenstranges auf. Tunnels und Viadukte wurden gezählt. Gleiche Spannung gab es bei der Einfahrt in die Großstadt Wien. Am Bahnhof Meidling wurden wir bereits com Koll. Steiner erwartet, der uns nach dem prächtigen Gästehaus der Stadt Wien, nach Schloß Pötzleinsdorf brachte. Mittag war4 länmgst vorbei und die Fußballtiger hatten höchste Zeit, ins Stadion zu dem Länderspiel Österreich - Schottland zu kommen, die Mehrzahl davon spekulierte allerdings auf Schleichhandelskarten, aber selbst das vergeblich. Das 'Tagwerk' am Montag begann mit der Besichtigung der Photochemischen Großanstalt Angerer & Göschl in der Ottakringerstraße. Eine aufschlußreiche Führung durch den Herrn Betriebsleiter Ferdinand Schickel udn Detailerklärungen der Abteilungsleiter und Angestellten vermittelten einen eingehenden Eindruck. Der Nachmittag war dem Besuch der Semperit-Klischee-Werkstätte gewidmet, in der für die meisten Teilnehmer ein Neuland eröffnet wurde. Und zur Entspannung ging es abends ins Ronnacher, wo das Burgtheater Bernard Shows 'Cäsar und Kleopatra' mit Werner Kraus, Susi Nicoletti, Albin Skoda, Theo Lingens, Fred Liewehr und Hilde Wagener gab. Der zweite Tag, Dienstag, war voll Arbeit und, da sich die Tagwache einigermaßen hingezogen hatte, kaum Zeit genug, Kaffee und Kipferl zu verschlingen. Schloß Pötzleinsdorf liegt weit draußen am Stadtrand und die Fahrt zur Druck- und Verlagsanstalt 'Vorwärts' im 5. Bezirk, Rechte Wienzeile 97, nahm fast eine Stunde Zeit nti Straßen- und Stadtbahn in Anspruch. Exkursionsbeginn war um 7,30 Uhr. Eine Gruppe besuchte zunächst den 'Vorwärts', die andere Hälfte, die nicht weit davon gelegene Schriftgießerei Berhold & Stempel in der Grüngasse 16a. Um 10 Uhr wurden die Schauplätze getauscht. In beiden Unternehmungen gab es viel Neues und Interessantes und viele Kilometer und Stiegen. Deshalb mundete auch die Würsteljause, die die Schriftgießerei liebenswürdigerweise vorbereitet hatte, doppelt gut. Besondere Erwähnung verdient die Anlage der Monotype Supra in der Druckerei, die auch für Wien damals noch Neuheit war. Man kann mit dieser Maschine einen Betrieb fast unabhängig von der Schriftgießerei machen, eine Art Schriftgießerei im Hause. Gleichfalls aufgefallen sind die Sauberkeit und Zweckmäßigkeit der Einrichtung im großen Setzersaal. Tiefdruckanlage, Tiefdruck-Rotationsmaschine, aber auch große Rotationsmaschinen, die Stereotypie und noch vieles andere waren für die meisten Schüler vollkommen neu. Das Mittagessen klappte diesmal schon weit besser als bei Semperit, es war vor allem auch ausgiebiger. Am frühen Nachmittag wurde die Buchdruckerei R. Spieß, Straußengasse 16, besucht, die eine große Monotype-Setzmaschinenanlage bersitzt. Eingehend wurde auch hier geführt und erklärt. Eine Auswahl von 25 Teilnehmern (3. Klasse und Provinz) besichtigte anschließend eine Ludlow-Anlage in der Druckerei Uiberreither (Salzer). Es war die Maschine, die größte Bewunderung auslöste, kann sie doch einen großen Umsturz in der Buchdruckerkunst herbeiführen. Reichlich müde kehrten wir am Abend ins Schloß Pötzleinsdorf zurück. Am Mittwoch hieß es um 8 Uhr schon beim Technischen Museum in der äußeren Mariahilferstraße sein. Also wieder Fahrt in die Stadt bis zum Gürtel, diesen entlang und dann neuerlich an den Stadtrand. Die interessante Führung - wir besuchten auch die Edison-Sonderschau und hörten aus einem Grammaphon die Stimme des großen Erfinders - dauerte zwei Stunden und vermittelte einen Blick auf den Ausgangspunkt mancher technischen Einrichtung, die uns bereits als selbstverständlich gilt. Die Zeit bis zum Mittagessen in einer WÖK-Küche (Mariahilferstraße) verwendeten wir zur Besichtigung der prinkvollen Schloßräume von Schöbrunn. Nachher gab es allerdings ein unfreiwilliges Bad in einem fürchterlichen Gußregen. Beim Mittagessen hatten wir Schwedinnen zu Nachbarn, die tagsvorher im Schloß Pötzleinsdorf eingezogen waren. Die 'Beziehungen zum Ausland' blieben jedoch auf diese kurze Begegnung beschränkt. Rasch hieß es dann an das entgegengesetzte Ende der Stadt, nach Simmering, zum Besuch der Farbenfabrik Kast & Ehinger, Wien XI, Fickeystraße 13. Von der Direktion und ihren ersten technischen Mitarbeitern herzlich begrüßt, ging es durch die Fabriksanlagen, das Laboratorium und die Versuchs- und Effektdruckerei, an Firniskochkesseln vorbei, an riesigen Bottichen, Rühr- und Mischwerken. Nach einer kurzen Plauderei im Büro gab es eine namhafte Geldspende der Firma, die uns bei der Schulschlußfeier ein künstlerisches Programm bestreiten half. Wieder waren alle froh, daß der Tag zu Ende war. Ein Besuch der Internationalen Plakatausstellung eröffnete den 'Verdauungsspaziergang' nach dem Frühstück am Donnerstag. Die eigenartige Schau im Freien vor dem Wiener Messegebäude eröffnete (ohen Eintrittsgebühr) einen interessanten Blick in das internationale Plakatschaffen. Dabei gab es viel Spreu vom Weizen zu sondern. Überrascht hat das hohe Niveau der holländischen und dänischen sowie der tschechoslowakischen Plakatkunst, neben deren kultivierten Erzeugnissen anderer Arbeiten, vor allem auch viele österreichische, arg verblaßten. Schon der Vergleich war lehrreich. Einen Gang durch verflossene Kunstepochen machten wir anschließend unter der ausgezeichneten Führung von Dr. Rupp, im Kunsthistorischen Museum. Ägypten, Griechenland, das mittelalterliche udn neuzeitliche Deutschland, Holland, Italien, Frankreich und Österreich wurden an zahllosen Bildern (eineigener Raum war nur Breughel gewidmet) lebendig, lebendig vor allem durch den eingehenden und allgemein vertsändlichen Kommentar von Dr. Rupp. Nach dem Mittagessen bei der WÖK in der Mariahilferstraße wurden zwei Gruppen gebildet: die Buchbinder, einige Setzer und Drucker besuchten die Großbindereien Scheibe, III., Marxergass 34 und Strobl, XVII., Lobenhauergasse 17-19, während die anderen, der weitaus größere Teil, der repräsentativen Österreichischen Gewerbeausstellung im Messegelände (Prater) einen Besuch abstattete und davon einen wertvollen Überblick über den hohen Stand österreichischen Gewerbefleißes mitbekamen. Beide Gruppen trafen sich am Abend vor der Volksoper, in der ein Staatsopernensemble Carl Millöckers 'Gasperone' zur Aufführung brachte. Willy Domgraf-Faßbaender, Esther Rethy, Geraldine Katt sind die bekanntesten Namen aus dem hervorragenden Ensemble. Oscar Fritz Schuh hatte die Operette inszeniert, Anton Paulik besorgte die musikalische Leitung. Es war ein schönes küstlerisches Erlebnis, aber es wurde auch wieder Mitternacht, ehe man ins Bett kam. Allein am Freitag war um eine Stunde später Tagwache. denn wir brauchten erst um 9 Uhr in der Nationalbibliothek sein. Hier erschloß sich dem Beschauer die Welt des Buches, dessen neue Produkte wir mitgestalten helfen. Vom Prunksaal der Bibliothek mit den wertvollen Beständen und jenen des Prinzen Eugen geleitete uns ein Bibliothekar durch Entlehn- und Leseräume, unübersehzbare Magazine für 800.000 Bände in die eigentliche Schatzkammer mit handgeschriebenen Büchern, einer Original-Gutenberg-Bibel und Wiegendrucken. Und gleichsam als Draufgabe zeigte man uns ägyptische Original-Papyri im erstaunlichen Alter von rund 3000 Jahren. Weniger ergiebig war der Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt nach dem Mittagessen bei der WÖK. Man erklärte dort, auf unser Kommen nicht vorbereitet zu sein. In wenigen Räumen, durch die man uns führte, herrschte kein Betrieb, weil die Schüler dieser Anstalt die Gewerbeausstellung besuchten. Es war also eigentlich verlorene Zeit, die uns der Besuch bedeutete, von dem wir uns die Vorführung des Lichtdruckes in erster Linie erwartet hatten. Eine teilweise Entschädigung bot die Abteilung Offsetdruck, die uns im Betrieb vorgeführt werden konnte. Von der 'Graphischen' war der Weg in die Wiener Berufsschule nicht weit. Blasser NHeid befiel alle Teilnehmer ob der schönen lichten Räume, der zweckmäßigen Einrichtung und der Dotierung der graphischen Abteilung mit Schrift und sonstigem Material. Ein weitläufiger Maschinensaal mit besten Lehrobjekten steht den glücklichen Schülern dieser Anstalt zur Verfügung. Verglichen mit dem Grazer 'Stübchen', das sich auch stolz Lehrerkstätte nennt, besitzen die Wiener Buchdruckerlehrlinge eine Großdruckerei, in der sie nicht wie ihre Grazer Kollegen mit Wasser kochen brauchen. Mit einer erstklassigen Aufführung von Shakespeare 'Hamlet' durch das Burgtheaterensemble klang der Tag, aber auch unser erlebenisreicher Besuch von Wien und seiner fachlichen Kapazität wie seiner einmaligen kulturellen Einrichtungen, gleichsam alles krönend, aus. Wieder standen die Großen der darstellenden Kunst vor uns auf der Bühne: Ewald Balser, Liselotte Schreiner, Albin Skoda, Fred Liewehr, Felix Steinböck, Franz Herterich, Stefan Skodler, Leopold Lindtberg (Regie) und noch viele andere. Und wieder wurde das Wort in reinster Kultur und absoluter Beherrschung zum Mittler großer Gedanken des englischen Klassikers. Man hätte sich keinen schöneren, keinen festlicheren Abschluß der ganzen Studienreise denken können. Am Samstag früh ging es ans Abschiednehmen von den liebgewonnenen Betreuern in Schloß Pötzleinsdorf und nach einem kleinen Kampf hatte jeder seinen Sitzplatz in dem 'Separatwaggon', der uns der Heimat, dem graphischen Alltag entgegentrug. Nachhallen aber wird das Gesehene, das Erlebte und dfann noch, wenn man sich der Berufsschulpflicht nur noch von fernher erinnern wird. Dieser knappe Rückblick kann nicht geschlossen werden, ohne des Fachlehrers Franz Lackner im besonderen zu gedenken, denn er war ein ausgezeichneter 'Finanzminister'. Mitten aus einer Besichtigung heraus, am frühen Morgen wie am späten Abend verhandelte er, um Günstiges für die Teilnehmer an der Reise herauszuschlagen. Er war im vollsten Sinne des Wortes eine wirkliche 'Mutter der Reisegesellschaft'.
Studienfahrt der Abteilung Graphik der
Berufsschule Graz-Münzgraben
Lehrlingsarbeiten von Angern, Bretterbauer, Draxler, Hager, Kober, Lafer, Purk, Purkhofer, Seitlinger, Skriwan, Trattnig - Druck auf Hungaria-Tiegelpresse, Umschlag in der Lithographenwerkstätte von Böttger & Grettlert Graz.
14. bis 17. Juni
Ausstellung von Schülerarbeiten an der Berufsschule.
Am 6. Juli findet eine Schulschlussfeier der Abteilung Buch- und Steindrucker
sowie Chemigraphen und Buchbinder statt.
1952
Mappe mit Lehrlingsarbeiten von Beck, Breithofer, Bretterbauer, Draxler, Eimüller, Fischer, Ganster, Katter, Klöckl, Kreuzweger, Lafer, Mack, Pallier, Popowitsch, Prichtzig, Purkhofer, Rieger, Schnuderl, Seitlinger, Sima, Theißl, Trummer,
Weitzhöfer, Wildbacher, Wolf.
1953
Kontakte mit Partnerschulen von Bremen, Köln, Frankfurt, München und Zürich
bringen die Anregung zur Herausgabe einer eigenen Schülerzeitung und so wird
im Februar die Schülerzeitschrift "Der Bleistift" gegründet.
Schülerzeitung "Der Bleistift" - Fachlehrer Lackner: "Schreibt
wenigstens ein gutes, richtiges Deutsch, blamiert mich und Euch nicht,
sondern beweist, dass Ihr in meinen Folterkammern deutscher Sprachlehre und
Rechtschreibregeln mehr gelernt habt als manche Erzeuger unserer
Alltagsmanuskripte!"
Am 10. April findet die erste Sitzung der von "Jüngern der Schwarzen Kunst" neu gegründeten Schulgemeinde
statt, deren Ziel es ist, die Gemeinschaft unter den Schülern durch
verschiedenste Aktivitäten zu verbessern. Eine eigene Schülerbücherei mit über 300 Büchern wird eingerichtet.
Zum Vorsitzenden wird Martin Stark (3. Kl.), zu seinem Stellvertreter
Reinhold Pachernegg (2. Kl.) und zum Kassier Werner Ehtreiber gewählt.
Einführung einer Eignungsprüfung für aufzunehmende Lehrlinge.
Unter Direktor Julius Winkler erfolgt durch den Erwerb eines Parterrezimmers
eine Vergrößerung der Lehrwerkstätten für die Buchdrucker und
Chemigraphen. Neuer Chemigraphen- und Reproduktions-Photographenlehrer ist
Hermann Weigel, neuer Fachlehrer der Buchbinder Buchbindermeister Franz
Stürzer. Durch
die Förderung von Innungsmeister Zentraldirektor Josef Kramer werden Schriftmaterial, eine
Schnellpresse zum Preis von 60000 Schilling sowie eine kleine Ätzerei angekauft.
Fachlehrer Hermann Weigel (Chemigraphen)
, Franz Stürzer (Buchbinder)
1954
In den Räumen des Kolpinghauses wird der erste Schülerball veranstaltet.
Vom 23. bis 29. Mai Studienfahrt über Linz
nach Wien. Besichtigt werden die Betriebe "Vorwärts", "Berthold & Stempel",
Angerer & Göschl", "Kast & Ehinger" sowie die
Staatsdruckerei, die Nationalbibliothek und das Schloss Schönbrunn.
Vor dem Gutenberg-Denkmal in Wien
Lehrer-Exkursion vom 12. bis 14. April nach Italien unter der Reiseleitung von Josef Schoberwalter: Graz - Villach (Brauerei) - Mühldorf Deckenfabrik Hopfgartner) - Lienz (landwirtschaftliche Lehranstalt) - Valdagno (Weberei Marzotto) - Venedig.
Am 13. November offizielle Eröffnung der aus
Mitteln der Landesbehörden und der Innung neu gestalteten Lehrwerkstätten
für Drucker, Setzer, Chemigraphen und Buchbinder. Insgesamt besuchen 110
Schüler die graphische Abteilung.
Die Lehrwerkstätten von Buchdruck, Lithographie, Steindruck und Buchbinderei.
Viktor Vavra folgt dem am 30. Dezember verstorbenen
Josef Haas als Druckfachlehrer nach.
1955
Im Winterbierhaus findet am 29. Jänner der Schulgemeindeball "Tanzende Zwiebelfische"
statt.
Unter dem Motto "Verfischtes ABC" veranstalten die Lehrlinge der Grazer
Buchdruckereien einen Faschingsabend.
Jeden Montag finden an der Schule Kurse für
Blei-, Linol- und Gummischneiden sowie für Kunstgeschichte statt.
Zum 50jährigen Schuljubiläum fährt die
graphische Abteilung der Berufsschule nach Wien.
50 Jahre Graphische Berufsschule: Setzer,
Chemigraphen, Buchdrucker, Buchbinder.
Lehrerexkursion vom 4. bis 7. April: Graz - Bad Reichenhall (Feinstrumpfwirkerei) - Königsee - Salzburg - Innsbruck (Baumwollweberei Jenny & Schindler) - Silz (Seidenweberei) - Brenner - Sterzing - Meran - Bozen - Brixen - Lienz (Müllerhof) - Villach.
(Vom 31. Mai bis 2. Juni Abschlussreise der 3.
grafischen Fachklasse über Liezen, Bad Aussee, St. Wolfgang nach Salzburg.
Fachlehrer Fenz mit der 3. Klasse in Salzburg
Eine von 9. bis 12. Juni durchgeführte
Abschlussreise , an der 30 Schüler teilnehmen, führt nach Venedig, wo
Italiens größter Zeitungsbetrieb "Il Gazzettino" besucht wird. Die Rückfahrt
geht über Treviso, Vittorio Veneto, Cortina d'Ampezzo, Toblach, Lienz und
Spittal an der Drau.
Zweiteilung der Gewerblichen Berufsschule
Münzgraben. Matthias Schneller wird Direktor der neuen Berufsschule III für
graphische Lehrberufe, für Friseure, Zahntechniker, Modisten, Sattler,
Schuhmacher und Maschinstricker.
Fachlehrer Franz Lackner 65 Jahre: geb. am 22.11.1890 in Graz, 1904-08 Lehrzeit in der Styria, 1909-11 Walz nach Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweiz, 1911-34 Deutsche Vereinsdruckerei, 1911-18 Kriegsdienst, ab 1935 Styria.
Alfred Stingl, der spätere Grazer
Bürgemeister, wird zum Obmann des Lehrlingsausschusses für das graphische
Gewerbe gewählt:
"... Die allgemein negative Einstellung zu uns jungen
Menschen benützen Schmierfinke, die sich Zeitungsschreiber nennen, zu
großaufgemachten Artikeln mit sensationellen Schlagzeilen. Würde man dieser
Presse immer Glauben schenken, so müßten 90 Prozent der Jugend kriminell
sein. In Wirklichkeit sind es zwei Prozent. Daher sei den ewigen
Jugendfeinden gesagt: 'Wie man sät, so erntet man!' ..."
1956
3. Wintersport-Bundesmeisterschaften für österreichische Berufsschüler vom
24. bis 26. Februar in Eisenerz.
1957
Fachexkursion in die Papierfabrik Arland mit Fachlehrer Schönherr.
In Begleitung der Fachlehrer Fenz, Kramer und
Meditz sowie von Gewerken Petritsch vom 19. bis 26. Mai Studienfahrt der 3.
Klassen der Setzer, Buchdrucker, Steindrucker, Chemigraphen, Lithographen
und Buchbinder über Linz nach Wien.
Vor der Baracke des Jugendherbergsverband in
Meidling
Vom 22. bis 28. September Exkursion der ersten und zweiten Klassen über die
Wachau nach Wien.
Vor dem Jugendgästehaus in Pötzleinsdorf
1958
Unter Direktor Matthias Schneller und den Lehrkräften Dr. Alois Adler,
Walter Außerhofer, Hans Fenz, Karl Schönherr und Hermann Weigl beendet die
dritte Klasse ihre Ausbildung: Brunner, Feuchtl, Fiala, Hain, Heschl,
Horvath, Inanger, Krug, Ledl, Linzer, Oman, Platl, Platzer, Querch,
Rasteiger, Schleiss, Schobernigg, Schönwetter, Schopper, Serschen, H. und L.
Soltys, Steiner, Strauß, Szokasits, Tausend, Weranitsch, Willsberger.
Dr. Alois Adler, Deutsch, Walter Außerhofer,
Buchdruck..
1959
Erste Planungsarbeiten für den Neubau der Gewerblichen Berufsschulen III und
IV.
Am 10.April wird anlässlich der 100.
Wiederkehr von Erzherzog Johanns Todestag ein Sonderdruck der Schülerzeitung
"Der Bleistift" heraus gegeben. Direktor Mathias Schneller kann
als Festgäste Landesrat Karl Brunner, Landesschulinspektor HR Franz Stidl,
Reg.Rat DDr. Ewald Scheiber vom Landesschulrat, Berufsschulinspektor Peter
Harb und Direktor Julius Winkler begrüßen.
Kupferstich, 1818
Sonderdruck einer Erzherzog-Johann-Festschrift
unter Beisein von Reporter Rudolf Muck, Landesrat Karl Brunner, Direktor
Matthias Schneller und Fachlehrer Walter Außerhofer.
Die provisorische Leitung der Schule hat
Berufsschullehrer Josef Wieser.
Die erste Klasse besucht mit Fachlehrer
Meditz die Universiätsbibliothek in Graz.
1960
Im Graphischen Gewerbe gibt es 19 Lehrberufe: Setzer, Schriftgießer,
Stereotypeur, Galvanoplastiker, Lithograph, Kartolithograph,
Reproduktionsphotograph, Retuscheur, Phototonätzer, Chemigraph,
Notenstecher, Tiefdruckphotograph, Tiefdruckretuscheur, Tiefdruckätzer,
Hochdrucker, Flachdrucker, Siebdrucker, Tiefdrucker, Kupferdrucker.
Vom 15. bis 21. Mai Studienreise der Lehrlinge des graphischen
Gewerbes in Begleitung der Fachlehrer Schönherr, Niederl und Kramer nach Wien. Besichtigt werden die Bibliothek in Admont, die Stadt
Linz, die Barockausstellung in Melk sowie in Wien die Druckerei Globus, die
Firmen Berthold & Stempel und Freitag & Berndt, die Nationalbibliothek, die
Berufsschule, die Farbenfabrik Kast & Ehinger, das Kunsthistorische Museum
und die Aufführungen der Oper "Manon" in der Volksoper sowie der Komödie
"Bei Tag und Nacht" im Stadttheater.
1961
Vom 14. bis zum 20. Mai Fachexkursion der 3. graphischen Fachklassen (Prichtzig, Grüneis, Majcen, Tanke, Pristav, Fritsch, über Mariazell nach Wien. Besichtigung
der Druckerei Elbemühl, von Schloss Schönbrunn, Empfang in der Gewerkschaft,
Kahlenberg, Besichtigung von Berthold & Stempel, Berufsschule, Nationalbibliothek,
Freitag & Berndt, Hartmann und Kunsthistorischem Museum.
Start zur Durchführung von Kursen für den Maschinensatz an der Gewerblichen
Berufsschule III am 20. Juni.
Maschinensatzkurs mit Fachlehrer Riedel
1962
Schülerstudienreise der Lehrlinge der 2. Klasse mit Fachlehrer Karl
Schönherr vom 29. April bis 5. Mai. Die Reiseroute führt über Aflenz, Mariazell, Scheibbs, Melk, Krems, St. Pölten nach Wien (Farbenfabrik Hartmann und Kast & Ehinger, Kurier, Schönbrunn, Berthold & Stempel, Globus, Wiener Stadion Österreich gegen Italien, Nationalbibliothek, Berufsschule, Stadthalle, Elebemühl, Kahlenberg, Kunsthistorisches Museum). Auf der
Rückfahrt werden der Flughafen Schwechat, die Römersiedlung Petronell sowie
der Neusiedler See besucht.
Am 20. Juni Abschlussfeier der erstmals im
Schuljahr 1961/62 zusätzlich zum Normalunterricht durchgeführten Kurse für
Maschinensatz.
Das
Schulorganisationsgesetz vom 27. Juli betrifft erstmals das gesamte
Schulwesen; es legt die Aufgaben, Ziele, den Unterricht und die
Gliederung für die österreichischen Schulen fest. Die Aufgabe der
Berufsschule ist folgend definiert: „Die gewerblichen und kaufmännischen
Berufsschulen haben die Aufgabe, die Ausbildung der in einem gewerblichen
(einschl. kaufmännischen) Lehrverhältnis stehenden Personen (oder in einem
auf Grund gesetzlicher Vorschriften diesem gleichzuschaltenden
Ausbildungsverhältnis) durch einen berufsbegleitenden, fachlich
einschlägigen Unterricht zu ergänzen und zu fördern.“
Dem Kollektivvertrag wird erstmals ein
Kollektivvertrag für Lehrlinge angeschlossen.
1963
Am 20. März Übernahme der Schulleitung durch Direktor Heinrich Sonnleitner.
Direktor Heinrich Sonnleitner mit den Lehrern der Gewerblichen Berufsschule
III ( v.ln.r.): Krempelmayer, Kraner, Ottawa, Meditz, Kramer jun.,
Schönherr, Köstl, Pratsch, Schroll, Riedel, Vavra, Außerhofer, Kuntner,
Kramer sen., Scheuer, Janisch, Hladnig, Suoanitsch, Fauster, Klug, Fasswald,
Wieser, Schenk, Bartsch, Sr. Dirnböck, Dir. Sonnleitner, Hofer, Gsellmann,
Dr. Hüttner, Gürtler.
Fachexkursion der 2. grafischen Fachklasse
vom 5. bis 11. Mai nach Wien.
"Sonntag, den 5. Mai 1963 begann unsere einwöchige Fachexkursion nach
Wien. Bei strahlendem Wetter fuhren wir, nachdem die Gepäcksstücke und die
Teilnehmer in unserem Autobus verstaut waren, pünktlich um 7 Uhr vom Grazer
Hauptbahnhof ab. Über Bruck/Mur, Kapfenberg und den Seeberg führte uns die
Fahrt nach Mariazell, wo wir unsere erste Rast einschalteten. Weiterging es
dann über Wilhelmsburg nach Melk. Schon von weitem leuchtete uns die
wunderschöne Stiftskirche entgegen. Nachdem alle ihr Mittagessen eingenommen
hatten, führte uns der Weg durch die Wachau nach Wien in das Jugendgästehaus
Pötzleinsdorf.
Am Montag besuchten wir die Druckfarbenfabriken Gebrüder Hartmann uns Kast &
Ehinger. Kollege Julisch begleitete uns durch die für uns so interessanten
Betriebe. Nach Beendigung der sehr lehrreichen Führungen fuhren wir noch zum
Schwechater Flughafen, um einen wirklich modernen Flughafen sehen zu können.
Schweren Herzens trennten wir uns von den silbernen Riesenvögeln, um unser
Nachtmahl nicht zu versäumen.
Am darauffolgenden Tag mussten wir schon um 6 Uhr aufstehen, damit wir
rechtzeitig bei der Druckerei Waldheim-Eberle (Kurier) eintreffen. Das
Interessanteste an dieser Führung war die TTS-Anlage, die zu besichtigen wir
genug Zeit hatten. Ansonsten konnten wir diesen riesigen Betrieb nur schnell
durcheilen, da bereits um 10.30 Uhr der Empfang bei der Gewerkschaft auf dem
Programm stand. Zu unserer Begrüßung hatten sich Zentralobmann Arnold
Steiner, Znetralsekretär Franz Loitold, Kollege Kohl, Kollege Oskar Steiner,
Kollege Franz Kusinek, Kollege Julisch und Mladi eingefunden. Nach
einleitenden Worten von Herrn Arnold Steiner wurde uns das völlig neu
hergerichtete Gewerkschaftshaus gezeigt. Imponierend ist die Bibliothek und
der riesengroße, mit allen Finessen ausgestattete Sitzungssaal. Anschließend
waren wir von der Gewerkschaft zu einem Festmahl geladen. Der Nachmittag war
mit einem Besuch Schönbrunn's restlos ausgefüllt. Da wir uns in Gruppen
teilen konnten, kam jeder auf seine Rechnung.
Androschin, Gabriele, Lendl und Kriechbaum vor
Schönbrunn
Frisch ausgeschlafen besichtigten wir am Mittwoch Vormittag Berthold &
Stempel, wo sich auch die Heidelberger Generalvertretung befindet. Da waren
die neuesten Maschinen der Fa. "Heidelberg", wie eine
2-Farbenbuchdruckmaschine (Rund- und Flachform), Folienprägetiegel und
andere aufgestellt. Auch die Herstellung des Satz-Materials und die modernen
Setzerei-Einrichtungen, Geräte und Werkzeuge, erregten reges Interesse. Am
Nachmittag wurden wir in die Druck- und Verlagsanstalt "Globus" geführt und
abends ging es dann in das Wiener Stadion zum Fussballänderspiel Österreich
B gegen Italien B. Nach Spielende verließen wir, enttäuscht über die
gezeigten Leistungen, das monumentale Stadion.
Am folgenden Tag erwartete uns Kollege Mladi vor dem Portal zur
Nationalbibliothek. Die Nationalbibliothek, erbaut nach Plänen Fischer von
Erlach's, beherbergt die unglaubliche Anzahl von 1,300.000 Druckschriften
und noch 350.000 Handschriften, 105.000 Autographien sowie 7.800 Inkunabeln.
In der Sammlung ist auch die 42zeilige Gutenberg-Bibel zu finden. Nach
diesem, gerade für das Buchdruckergewerbe so interessanten Teil, begaben wir
uns zur Papyrus-Sammlung, die 110.000 Exemplare umfasst. Der Besuch der
Berufsschule erweckte bei allen Staunen und ein wenig Neid, da in Graz
derart gut eingerichtete Lehrwerkstätten nicht vorhanden sind. Müde kehrten
wir abends in unser Heim nach Pötzleinsdorf zurück.
Der Freitag brachte uns am Vormittag einen Besuch der Druckerei Elbemühl,
die nach neuesten Gesichtspunkten gebaut und mit modernsten Maschinen
ausgestattet ist. Besonders die Tiefdruckrotationsmaschine erregte bei allen
großes Aufsehen. Am Nachmittag teilten wir uns in drei Gruppen, sodass jeder
seinen Interessen nachgehen konnte. Ein Teil besuchte mit Herrn Fachlehrer
Schönherr das Technische Museum, ein anderer unternahm mit Herrn Fachlehrer
Dr. Adler eine Fahrt auf den Kahlenberg und der dritte Teil unternahm
schließlich mit Herrn Pachlhofer eine Stadtrundfahrt. Den Abschluss dieses
Tages bildete ein Theaterbesuch in der Volksoper. Aufgeführt wurde die
Operette "Land des Lächelns", die bei allen großen Anklang fand.
Am Samstag, dem Tage unserer Abreise, war am Vormittag noch eine
Besichtigung des Kunsthistorischen Museums vorgesehen. Die Führung zeigte
uns zuerst die Ägyptologische Abteilung und hernach besahen wir noch die
Gemäldegalerie mit Werken von Pieter Brueghel, Dürer, Rembrandt, Rubens,
Tizian und anderer großer Meister. Nach einem letzten Mittagessen in der WÖK
traten wir dann die Heimreise über Wr. Neustadt und den Semmering an und
langten alle wohlbehalten und vieler Erfahrungen reicher wieder in Graz
ein."
1962/63 GBS III Lehrwerkstättenmappe, Redaktion: Zöhrer, Selenko, Lenz, Bleischnitte Elis / Klassen der Schriftsetzer, Chemiegraphen, Drucker und Buchbinder
1964
Bildungsfahrt der Fachgruppe der Gewerkschaft für Buchbinder ins Burgenland.
Das Steiermärkische Berufsschulorganisationsgesetz beinhaltet die
Bestimmungen bezüglich der Organisationsformen der Berufsschule, der
Lehrerrolle, der Neulehrerausbildung, des Lehrplanes, der Stundentafel, der
Fachgruppen, der Lehramtsprüfung, der Pragmatisierung sowie der
Erweiterungsprüfung.
Baubeginn der neuen Gewerblichen Berufsschule
III im Berufsschulzentrum Graz-St. Peter.
Bau der GBS III in der Hans-Brandstetter-Gasse 12, Ecke Plüddemanngasse.
Zum Schulschluss überreicht die 3. grafische
Fachklasse dem Grazer Bürgermeister eine Leistungsmappe mit ausgesuchten
Schülerarbeiten der Schriftsetzer- und Buchdruckerlehrlinge.
1965
Umbenennung der GBS III in Gewerbliche Berufsschule VII für die Gewerbe der
Schriftsetzer, Reproduktionsphotographen, Lithographen, Chemigraphen,
Kartographen, Buchdrucker, Buchbinder, Friseure, Kosmetiker, Maschinstricker,
Modisten, Weber, Schirmmacher, Autosattler, Taschner, mit den Exposituren
Blümelhof, Hirtenkloster, Odilien-Blindenanstalt und
Taubstummen-Lehranstalt.
Anlässlich des Berufsschulendes der 4. Buchdruckerklasse Abschlussfeier mit Fachlehrer Viktor Vavra im Riederhof am Steinberg und Fahrt auf die Teichalm.
Gabriele, Suppan, Schmiedbauer, Lendl, Vavra, Reiber, Kindl, Androschin, Kriechbaum
1967
Lehrer-Studienfahrt zur Besichtigung der Berufsschulen in Bregenz,
Ravensburg, Wien und St. Pölten. Exkursionsteilnehmer sind
Berufsschulinspektor Dr. Josef Hartmann, Amtsrat Ferdinand Jeindl,
Berufsschuldirektor Heinrich Sonnleitner sowie die Vertragslehrer Paul
Scheuer und Viktor Vavra.
In Ravensburg ist für das Württembergerische Oberland ein Ausbildungszentrum für das graphische Gewerbe mit einer Setzerei und Druckerei eingerichtet. An der Landesberufsschule Bregenz werden 91 Schüler in 5 Fachklassen unterrichtet. Im 1. Stock ist eine Handsetzerei, 1 Druckerei sowie eine Chemigraphie und Reproabteilung untergebracht.
Die Graphische Berufsschule in Wien verfügt über Werkstätten für Setzer, Maschinsetzer, Buchdurcker, Flachdrucker, Reprophotographen und Chemigraphen mit insgesamt 950 Schülern. In St. Pölten werden 169 Schüler im Handsatz, Druck und Reprophotographie ausgebildet.
Schulwiedersehensfeier der ehemaligen 4.b
Buchdruckerklasse am 2. Juni im Landhauskeller.
Kindl, Gabriele, Kriechbaum, Elis, Lendl,
Reiber, Schmidbauer, Androschin, Wieser, Suppan, Vavra.
Am 24. November Konstituierung des "1. Steirischen Lehrlingsunterstützungs- und Förderungsvereines" (LUV) in der Josef-Krainer-Siedlung in Graz-Wetzelsdorf mit dem Ziel der gemeinsamen Freizeitgestaltung für Lehrlinge.
1968
Im Juni Berufspraktikum von Anton Klampfer in Basel.
Ankauf des alten Schulgebäudes in Trahütten als LUV-Lehrlingsfortbildungzentrum.
1969
Im Berufsausbildungsgesetz (BAG) vom 26. März wird die gesamte Lehrlingsausbildung in Österreich neu
geregelt. 227 Berufe scheinen in der Lehrberufsliste auf. Im Detail werden Rechte und Pflichten der Lehrlinge und Lehrberechtigten,
Verhältniszahlen, Lehrvertrag, die Lehrlingsstelle, Lehrzeit,
Berufsbild, Lehrabschluss-, Gesellen- und Meisterprüfung sowie die
Lehrlingsentschädigung definiert. Die Vielfalt der Sparten
innerhalb des Graphischen Gewerbes wird auf 13 Lehrberufe reduziert
(Setzer, Notenstecher, Lithograph, Kartolithograph, Stereotypeur,
Galvanoplastiker, Reproduktionsfotograph, Druckformenhersteller
Tiefdruckformenhersteller, Hochdrucker, Flachdrucker,
Kupferdrucker, Siebdrucker).
Am 2. Oktober eröffnet Bundespräsident Franz
Jonas - selbst gelernter Schriftsetzer - die Gewerbliche Berufsschule VII im
Berufsschulzentrum Graz-St. Peter, Hans-Brandstetter-Gasse 12, mit einer
Ausbildungsfläche von 800 m² für das graphische Gewerbe. Insgesamt werden
188 Lehrlinge (Schriftsetzer, Stempelsetzer, Reprophotographen, Chemigraphen,
Buchdrucker, Flachdrucker und Buchbinder) von 2 hauptamtlichen und 10
nebenberuflichen Lehrern unterrichtet.
Landsehauptmann Josef Krainer, Fachlehrer
Karl Schönherr, LHStv. DDr. Alfred Schachner-Blazizek und Bundespräsident
Franz Jonas bei der Eröffnung der neuen GBS VII für das Graphische Gewerbe
im Berufsschulzentrum Graz-St.Peter. a
1970
Es werden der Lehrwerkstätten für Hand- & Maschinensatz, Hochdruck, Reproduktionsphotographie,
Lithographie und Chemigraphie sowie für Buchbinder eingerichtet.
1971
Karlpeter Elis beginnt am 25. Oktober 1971 sein Dienstverhältnis als hauptberuflicher Vertrragslehrer an der Gewerblichen Berufsschule VII in Graz.
1972
Aufgrund der neu eingeführten Berufsbilder hält der Graphische
Bildungsverband fünf berufliche Weiterbildungskurse ab.
Für die Abteilungen Satz und Druck wird der Lehrgangsunterricht eingeführt.
Im Berufschulzentrum Graz-St. Peter erfolgt der Spatenstich zum neuen "hk - Jugendzentrum".
v.l.: Peltzmann, Schreiber, Brandstätter, Hoffer, Kaufmann.
Unter dem Titel "Jugend kennt Jesus" werden
in der Steiermärkischen Sparkasse in Graz vom 4. bis 22. Dezember Schülerarbeiten der Graphischen
Abteilung der GBS VII ausgestellt.
Schülerzeichnung zu "Jugend kennt Jesus"
1973
Am 1. Juli wird die Lehrzeit in den graphischen Gewerben von vier auf drei
Jahre reduziert.
Besuch der GBS
1974
Am 27. Februar Pressekonferenz zur Neueinrichtung der Lehrwerkstätten für
Fotosatz und Flachdruck sowie
Installierung einer Siebdruckanlage.
Übergabe einer Heidelberg-Offsetmaschine durch
Ing. Wölfl an Direktor Sonnleitner in Anwesenheit der Innungsmitglieder KR
Rudolf Pontscha, Ernst Huallenz und Hans Köck.
Lehrer-Weiterbildung in den Ferien bei einem
internationalen Lehrgang in Heidelberg.
Ausbildungs-Lehrgang der Heidelberger
Druckmaschinen AG
1975
Kollektive Sonderschau des
Steirischen Graphischen Gewerbes in der Halle 12 auf der Grazer
Frühjahrsmesse vom 3. bis 11. Mai unter Beteiligung der Berufsschule.
Grafische Sonderschau auf der Grazer
Frühjahrsmesse: BM Staribacher, LIM Pontscha
Anlässlich des 70jährigen Bestehens der
steirischen Berufsschule für das graphische Gewerbe findet
im Kongresssaal der Grazer Messer am 17. November ein Empfang statt.
Festschrift zum 70-Jahr-Jubiläum der Graphischen Berufsschule.
Die grafischen Lehrwerkstätten für Handsatz,
Fotosatz, Reprofotographie, Stereotypie, Chemigraphie, Druckformherstellung,
Hochdruck, Offsetdruck, Siebdruck und Buchbinderei.
Beginn von Weiterbildungsaktivitäten in Form
von Abendveranstaltungen an der graphischen Berufsschule unter der Leitung
von Berufsschullehrer Karlpeter Elis: Vortragsabend der Papierfabrik Leykam
Mürztaler und der Druckfarbenfabrik Kast & Ehinger, Kurs der Firma
Dicopa-Itterheim über Montage- und Kopiertechnik, vom 16. bis 20. Dezember
Kurs "Offsetdruck für Buchdrucker".
1976
Anschaffung einer Andruckpresse für den Tiefdruck.
Der Freigegenstand "Leibesübungen" wird
eingeführt.
Sonderaustellung der Berufsschule für das
grafische Gewerbe im Pavillon des Steirischen Lehrlingsförderungs- und
-unterstützungsvereines auf der Grazer Frühjahrsmesse.
Ab 14. Juli Ausstellung von Schülerarbeiten zum
Zeichenwettbewerb mit dem Thema "Venite" im Generalat der Salvatorianer,
nahe dem Petersdom in Rom unter der Leitung von Geistlichem Rektor Franz
Staber.
Schüler-Ausstellung "Venite" in Rom mit Audienz
bei Papst Johannes Paul II.
In Zusammenarbeit von der Landesinnung
"Druck" und der Gewerkschaft "Druck & Papier" Beginn des
Umschulungsprogrammes vom Hoch- auf den Offsetdruck unter der Leitung von
Berufsschullehrer Karlpeter Elis an der grafischen Schule. Als Vortragende
fungieren Walter Schreiner, Ressortleiter des Grafischen Großbetriebes
Alfred Wall, Robert Goritschnig von der Universitätsbuchdruckerei Styria und
Fachlehrer Viktor Vavra.
Überreichung des Prüfungszeugnisses an Starzer (Leykam)
Anlässlich des 70-jährigen Bestandsjubiläums der steirischen Landesberufsschule für das graphische Gewerbe Empfang der Landesinnung mit Landesrat Anton Peltzmann am 15. November 1976 im Kongreßsaal der Grazer Messe.
1977
Vom 22. bis 24. April 1977 Lehrerfahrt über Gmünd
nach Prag.
Lehrerkollegium der GBS VII: Karl Schönherr,
Hans Prichtzig, Viktor Vavra, Karlpeter Elis, Gerald Asperger, Helmut
Kramer, Erich Folkhard, Josef Janisch, Franz Staber, Josef Wieser
Im Juli 1977 Lehrabschlussfeier im "U-Boot", dem
Jugendzentrum der Handelskammer Steiermark, in Graz-St. Peter.
Sektionsobmannstv. KR Rudolf Pontscha überreicht dem Klassenbesten Maximilian Klammler von der Druckerie Schold in Weiz die Auszeichnung der Innung..
Alle grafischen Fachklassen werden im 8-wöchigen Lehrgangsunterricht
ausgebildet.
Vorbereitungskurse auf die
Lehrabschlussprüfung der Reproduktionstechniker, Lithographen,
Druckformenhersteller und Offsetdrucker in den graphischen Werkstätten der
Berufsschule.
Umschulungskurs vom Hochdruck auf den
Offsetdruck.
Alle Styrianer haben die Prüfung bestanden: Adunka, Eigner, Jooß, Monsberger, Schwab, Styjcar, Kampl, Lippitz, Vollmann, Treffkorn, Neumeister, Spätauf, Mitterbacher, Schopper, Reautschnigg, Weigl und Starchl.
1978
Die Berufausbildungsgesetznovelle verfügt, dass nur bescheidmäßig geeignete
Betriebe Lehrlinge ausbilden dürfen. Für den Anführgspan wird eine
kommissionelle Ausbilderprüfung vorgeschrieben; als Voraussetzung ist
die Lehrabschlussprüfung und eine zweijährige Berufspraxis nachzuweisen.
LAP-Prüfungskommission:
Elis, Vavra, Schönwetter, Pauritsch, Weiß, Leitner, Hötzl, Zimmermann
Im April 1978 Präsentation der Graphischen
Abteilung der Berufsschule im Pavillon des Lehrlingsunterstützungsvereines
auf der Grazer Frühjahrsmesse.
Handelsminister Josef Staribacher, selbst
gelernter Steindrucker, inspiziert die Arbeiten der graphischen Lehrlinge
auf der Grazer Frühjahrsmesse.
Anlässlich der Feierlichkeiten "850 Jahre
Graz" im Juli 1978 Herausgabe einer Kunstmappe mit 20 Stichen von Alt-Graz.
Lehrlinge übergeben die Kunstdrucke von
Alt-Graz an Univ.Prof. Dr. Hanns Koren, Styria-GD Dr. Hanns Sassmann und Landesrat Anton Peltzmann
Lehrerreise nach München.
1979
Auf Einladung der Landesinnung Lehrabschlussfeier der grafischen Fachklassen
in Deutschlandsberg mit Besichtigung der dortigen Koralpendruckerei und
einem Fussballspiel gegen die Druckerei-Belegschaft.
Überreichung der Urkunden für einen
ausgezeichneten Schulabschluss durch Innungsmeister Pontscha
-
Komm.Rat Rudolf Krasser mit seiner
Betriebsmannschaft
Schulschluss 1978/79
1980
Exkursion zur Firma ADEVA.
Dr. Kramer
Teilnahme einer Schulmannschaft der grafischen Abteilung am 2.
Jugendstaffellauf durch die Grazer Altstadt sowie am 4. Steirischen
Lehrlingstag in Eibiswald.
Übergabe der WIFI-Lehrwerkstätte Druck durch Landesrat Anton Peltzmann am
12. Juni in der Grabenstraße 86 der Handelskammer Steiermark. Die graphischen
Fortbildungskurse werden unter der Leitung von Karlpeter Elis gemeinsam von
der graphischen Innung, dem graphischen Bildungsverband und dem
Wirtschaftsförderungsinstitut veranstaltet.
Die Urzelle des WIFI, das ehemalige Stallgebäude
in der Grabenstraße 86, wurde zu grafischen
Lehrwerkstätten umgebaut /Eröffnung mit Sektionsobmanstv. LIM Rudolf Pontscha, Styria-General Dr.
Hanns Sassmann und Landesrat Anon Peltzmann.
Kurse für Fotosatz, Reproduktion und Druck: Ing. Erich Bramauer, KR Rudolf Pontscha, Judith Naimer.
Am 1. November wird die Setzereiwerkstätte
der Berufsschule mit einer Fotosetzmaschine im Wert von 700000 Schilling ausgestattet.
Die neue Fotosatz-Anlage der LBS VII mit
Innungsmeister Pontscha und WB-Obmann Stoisser
1981
Die Zulassung von Mädchen zu allen grafischen Berufen wird verordnet.
Schulrat Josef Wieser wird am 1. März zum
neuen Direktor, Karlpeter Elis am 1. August zum Direktorstellvertreter
ernannt.
Zeitungswettbewerb im Rahmen des Medienseminares im Josef-Krainer-Haus am 15. März.
Am 15. September 1981 Meeting der grafischen Lehrer Österreichs in Salzburg.
Am 18. September 1981 Pressekonferenz in Anwesenheit von Landesrat DI Hans-Georg Fuchs anlässlich
des Umbaues sowie der Übergabe neuer Maschinen und Geräte zur Vergrößerung
der grafischen Lehrwerkstätten für den Fotosatz, Offsetdruck und die
Buchbinderei.
Ab 26. September werden an der Berufsschule
die Lehrabschlussprüfungen für die grafischen Lehrberufe abgenommen.
v.l. Goritschnig, Feilhauer, Schönwetter, Pauritsch, Peisser, Elis, Köck,
Gomilschak, Stöckl, Dreisgher, Vavra, Schönwetter, Mathans, Khil, Peisser,
Martinschitz, Kraxner, Hummer, Goritschnig, Elis
24. bis 26. Oktober Herbstausflug der Lehrer der Landesberufsschule 7 nach Venedig
Graz - Soboth - Tarvis - Lido di Jesolo - Motorbootfahrt - Venedig (Scuola di San Rocco, Scuola Grande dei Carmini) - Riviera del Brenta (Villa Pisani) -Padua (Cappella degli Scovegni, Basilika San Antonio) - Venedig Udine - Graz
1982
Die Lehrberufe "Hochdrucker" und "Flachdrucker" werden zu "Drucker" zusammen
gefasst.
Grafische Lehrlinge nehmen bei den
Steirischen Berufsschüler-Schimeisterschaften auf der Frauenalpe bei Murau
am 17. Jänner 1982 teil.
Wintersportfest der steirischen
Berufsschullehrer am 20. Februar auf der Brandlucke bei Weiz.
Flanschger, Dr. Moderbacher
Herausgabe einer Kunstdruckmappe zur 200.
Wiederkehr des Geburtstages von Erzherzog Johann.
Überreichung der Erzherzog-Johann-Mappe an Landeshauptmann Dr. Krainer, Bischof Weber und Landtagspräsident Univ.Prof. Dr. Koren
18. Juni 1982 Lehrlingstag
Juli Schulschluss
Am 24. September Festveranstaltung zum
Jubiläum "500 Jahre Druck in Österreich" mit der Gautsch von
ausgelernten Lehrlingen steirischer Druckereibetriebe sowie der Eröffnung des
von Karlpeter Elis geschaffenen Grazer Druckmuseums durch Landeshauptmann Dr. Josef Krainer. Ebenso von Karlpeter Elis herausgegeben Festschrift "500 Jahre Druck in Österreich" mit der chronologischen Geschichte des steirischen Druckwesens sowie der Historie der grafischen Berufsschule in Graz.
Herbstreise des Lehrerkollegiums der Landesberufsschule VII Mitte Oktober nach Triest
Graz - Villach - Triest (Schloss Miramare)- Grado - Aquileia (Basilika) - Graz
Höfler, Kickmaier, Folkhard, Hofer, Sauer, Lirzer, Partl, Uitz, Hoffmann
Lehrerbund-Sitzung im hk-Jugendzentrum in der Hans-Brandstetter-Gasse am 24. November.
1983
Schneidekurs Ende Jänner 1983 für steirische Buchbinder an der LBS 7 unter der Leitung von Buchbindermeister Erich Folkhard.
JKH-Eisstockturnier am 6. Februar 1983 in Deutsch-Feistritz.
Elis, Strimitzer, Dr. Krainer, Brunnsteiner, DI Paierl
Bundesschimeisterschaften 1983 der Berufsschulen in Bezau, Bizau und Au im Bregenzerwald in Vorarlberg.
An der LBS in Bad Radkersburg Weiterbildungsseminar für Leibesübungsleher unter der Leitung von Rudolf Punkenhofer und Karlpeter Elis.
Im Juli 1983 Weiterbildung bei der Duckmaschinen AG in Heidelberg.
Wegen Schülermangels wurde in der Südtiroler Berufschule in Bozen die
Abteilung für grafischen Berufe geschlossen und die Lehrlinge zum Besuch der
Landesberufsschule 7 in Graz verpflichtet.
Personalvertretungswahl an der Berufspädagogischen Akademie des Bundes in Graz: Univ.Prof. Dr. Wurzwallner, Ing. Harnisch, Prof. Eder, BDStv. Elis.
"Zeichnung, Schrift und Farbe" ist der Titel dreier zu diesen Themen am 11.
November 1983 von Karlpeter Elis herausgegebener und bei Leykam verlegter
Fachbücher.
Stadtrat dr. Pammer, GR Dr. Reinhofer, Elis, Verlagsdirektor Dr. Schober.
Podiumsdiskussion des Graphischen Bildungsverbandes am 21. November im Arbeiterkammerzentrum zum Thema "Was ist grafische Facharbeit heute noch wert?" mit Gerhard Winkler, Karlpeter Elis, Eduard Pirnik, Klaus Zimmermann und Johann Bauer.
Als Beitrag zur Hilfsaktion "Licht ins
Dunkel" drucken die grafischen Berufsschüler im Adventdorf am
Hauptplatz in Graz für jeden seine persönliche "Tagespost".
Hilfsaktion "Licht ins Dunkel"
1984
Masken-Faschingsball der Schulen 7 und 8.
28. Bundesschimeisterschaften der Berufsschüler in Aigen-Hochficht im oberösterreichischen Mühlviertel unter dem steirischen Mannschaftsführer Karlpeter Elis.
Von der LBS Mitterdorf organisierter Berufsschullehrerschitag auf der Lammeralm im Mürztal.
Landeshauptmannstv. Franz Wegart referiert am 31. März 1984 bei der Sektionskonferenz der Berufsschulehrer im "hk-Jugendzentrum".
Einführungskurs in die Scannertechnik und Umschulungskurs vom Hoch- auf den Flachdruck im März.
Fachkurs "Maschinelle Falztechniken" der Fachgruppe der Buchbinder an der LBS 7 Graz unter der Anleitung von Erich Folkhard.
Die Arbeitsgemeinschaft für Leibesübungen unter der Leitung von Karlpeter
Elis veranstaltet am 3. Juni 1984 das 1. Sommersportfest für Berufsschullehrer in
Gleinstätten mit einem Fußballturnier. Mannschaften von 10 steirischen Berufsschulen nehmen daran teil: Arnfels, Gleinstätten, Graz I, Knittelfeld, Mureck, Fürstenfeld, Murau, Eibiswald, Graz II und Graz III. Sieger wird das Team aus Fürstenfeld.
Mannschaften von Fürstenfeld und Graz III (Grazer Berufsschulen 7 und 8).
Dreharbeiten für die ORF-Fernsehproduktion über die Eisenstraße mit Univ.Prof. Dr. Hanns Koren in Eisenerz und am Erzberg.
Pinter, Krainer, Edlinger, Martinschitz, Elis, Koren
Platzsprecher beim JKH-Fußballturnier in Stattegg.
Informationsbesuch der grafischen
Berufsschule in Graz durch die Schweizer Drucker am 21. September 1984.
HK-Empfang: Schleich, Dr. Dorfer, Präs. Kaufmann, Präs. Fröhlich-Baumann, Dr. Haintz, Dr. Ginzel, Dr. Elis.
Fortbildungskurse für das grafische Gewerbe an der Landesberufsschule 7; veranstaltet durch die Landesinnung Druck gemeinsam mit dem graphischen Bildungsverband.
Vom 8. bis 15. Oktober 1984 findet in Graz ein
Bundesseminar über "EDV und elektronische Verfahren" im Unterricht für
grafische Lehrberufe statt. Als Rahmenprogramm sind Betriebsbesuche der Fa. Reproteam, Styria, Wall und der ADEVA sowie ein Theaterbesuch des Steirischen-Herbst-Stückes "Blasius", ein Spanferlkelessen in Deutschlandsberg und der Besuch der LBS Mitterdorf vorgesehen.
Neuer Laser-Scanner der Fa. Reproteam mit Koch, GD Hanns Sassmann und Goritschnig
1985
Auf der Planneralm und in Aigen im Ennstal findet im am 23. bis 24. Februar 1985 das 11. Wintersportfest
für Steirische Berufsschullehrer statt. Zur Austragung kommen der Langlauf in Weißenbach, das Eisstockschießen am Putterersee sowie der Riesentorlauf auf der Planneralm.
Langlauf / Eisstockschießen Gabi Wiedner & Erika Wölfel / Siegerehrung durch DKfm Viktor Koroschetz & LSI Ing. Jeindl.
Vom 25. bis 26. April 1985 "Ettenauer's Fotosatz-Ausstellung an der grafischen Berufsschule in Graz.
Schuljahresabschluss 1984/95
Die "Schwarze Kunst" wird auf der 100. Grazer
Messe im Pavillon des LUV durch Lehrlinge der grafischen Berufsschule vorgestellt.
ORF-Dreh für "Steiermark heute" mit den Messepräsidenten DDr. Götz und Commendatore Höller.
Abschlussprüfungen an der Berufspädagogischen Akademie des Bundes in Graz unter dem Vorsitz von Ministerialrat Dr. Branimir Brezovic.
Besichtigung von Ehrenhausen mit MR Dr. Branimir Brezovich
In Gleinstätten kommt am 2. Juni 1985 das 2. Sommersportfest für Berufsschulehrer zur Austragung. 167 Berufsschulehrer aus der Steiermark und Kärnten nehmen an den Bewerben aus Fußball und Kegeln teil. Sieger wird die Mannschaft der Beruspädagogischen Akademie.
Personal-Computer- sowie Druck-Kurs des graphischen Bildungsverbandes an der Landesberufsschule 7 in Graz. Referent BL Reinhard Sauer.
Medienseminar im JKH unter der Leitung von Karlpeter Elis.
v.l.: Freitag, Verbic. Breisach, Pfundner, Brunnsteiner, Ziesel - Hirschmann - Elis, Weis (ORF), Ziesel
1986
12. Wintersportfest der steirischen Berufsschullehrer am 18./19. Jänner 1986 in Kleinlobming in Knittelfeld mit 358 Teilnehmern in den Bewerben Riesentorlauf, Langlauf und Eisstockschießen unter der Patronanz des in den Ruhestand tretenden BSI Reg.Rat Ing. Hermann Nöhrer.
Präs. HR DDr. Scheiber, Prof. Flantschger, Prof. Dr. Moderbacher, BD Gschaider, BSI Nöhrer, Ernst Pichler.
Vom 19. bis 21. Februar 1986 kämpfen 162 Berufsschüler aus Österreich bei den 29. Bundesmeisterschaften in St. Aegid in Niederösterreich um die Titel eines Bundessiegers im Slalom, Riesentorlauf, Langlauf udn Sprunglauf. Das steirische Team unter der Führung von LSI Ing. Jeindl, ORR Dr. Frisee und Karlpeter Elis gewinnt 5 Gold-, 4 Silber- und 3 Bronzenedaillen.
Am 4. März 1986 Schülerzeitung "Der Greifer" der grafischen Abteilung
Team: Holzschuster, Deli, Terclaucnik, Gasser, Meraner, Langthaler, Anderle, Pirker, Janisch, Leitner, Oder, Unterscheider, Bauer, Santin, Beidl, Matzer, Spöcker, Pattis, Bachler, Raunigg, Konrad, Jell, Kulmer, Perger, Knapp, Gumhold.
Am 7./8. Juni 1986 in Bad Radkersburg 3. Sommersportfest für Berufsschullehrer .
Karlpeter Elis promoviert am 26. Juni 1986 an der Karl-Franzens-Universität in Graz mit den Fachrichtungen aus Bildungs- & Erziehungswissenschaften sowie Kunstgeschichte zum Doktor aus Philosophie.
Dr. Karlpeter Elis wird am 1. August 1986 zum
neuen Direktor der Landesberufschule 7 in Graz mit den Abteilungen für
Grafiker, Friseure und Kosmetiker ernannt.
Festveranstaltung "10 Jahre Berufspädagogische Akademien" Österreichs anfangs Oktober 1986 an der BPA unter Dir. Hofrat Dr. Edwin Payr in Graz.
HR Dr. Payr / BPA Prüfungskommission / HR DDr. Scheiber / Minoritensaal / Empfang Schloss Eggenberg mit LR Jungwirth u. MR Dr. Knarr
An der LBS 7 werden am 28. Oktober 1986 von Dir. Dr. Elis, LIM Rudolf Pontscha, Kammerat Martin Stark und Johann Bauer 3 neue Lehrberufe für den Bereich Graphik vorgestellt. Insgesamt gibt es jetzt 11 Lehrberufe: Typografiker, Stereotypeur,
Galvanoplastiker, Reproduktionstechniker, Kartolithograf,
Druckformtechniker, Tiefdruckformenhersteller, Drucker, Flachdrucker,
Siebdrucker, Kupferdrucker.
1987
13, Wintersportfest der steirischen Berufsschullehrer am 21./22. Februar 1987 in St. Jakob im Walde am Wechsel. Unter der Veranstaltungsleitung der LBS Hartberg I und der ARGE Leibesübungen finden in Anwesenheit von LAbg. Dr. Reinhold Lopatka Bewerbe im Langlauf, Eisstockschießen und Riesentorlauf statt.
Tasotti, Elis, Pichler, Hoffmann, Meyer, Partl, Folkhard
In Bad Radkersburg werden 1987 die Bundesmeisterschaften der Österreichischen
Berufsschüler ausgetragen. Organisiert von der ARGE für Leibesübungen unter Dr. Elis nehmen 387 Lehrlinge aus ganz Österreich teil.
ritensaal /v.l.: LSI Lachmayr, MR Dr. Winkler, BSI Hansel, HR Dr. Frisee, LSI Schön, BSI Roßbacher, LSI Rothschädl, Präs. Wegart, Präs. DDr. Scheiber
Besuch der Schüler der grafischen Abteilung durch eine Abordnung der GAK-Fußball-Mannschaft mit ihrem Trainer Adi Pinter.
Aus Anlass "25 Jahre Religionsunterricht an
Berufsschulen" wird im Schulzentrum Graz-St.Peter ein von Schülern
geschaffener Bildstock aufgestellt.
"Schulpraktische Übungen" im Rahmen der Lehrerausbildung an der BPA am 20. Mai 1987 an den Berufsschulen in Bad Radkersburg und Oberwollanig in Kärnten.
Im Juni 1987 Gründung des "B+S-Fonds" im neuen Firmensitz von Berthold & Stempel in Wien.
Roschitz, Präs. Maiwald, Dr. Elis.
Schulabschlussfahrt der Lehrer der LBS 7 am 3. Juli 1987 nach Marburg.
Bildungsaustausch in Los Angeles mit Tom Nieto in dessen dortiger Print-School.
Bildungsreise der ARGE Berufsschuldirektoren 1987 ins neue Berufsschulzentrum nach Bozen.
Engelbrecht, Elis, Labres, Praßl
Fortbildungsseminar aus Leibesübungen an der LBS Aigen im Ennstal.
Besichtigung der Firma "Heidelberg Druckmaschinen AG" am 24. Oktober 1987 in Heidelberg durch die ARGE der grafischen Fachlehrer Österreichs unter der Leitung von Dr. Elis.
"20-Jahr-Jubiläum" des Lehrlingsünterstützungsvereines am 27. November 1987 im Festsaal der Handeslskammer Steiermark.
Im Rahmen der Winterakademie zum Thema
"Bildung" erarbeitet der Arbeitskreis "Berufsschule" unter der Leitung von
Dir. Dr. Elis Zielpunkte für die zukünftige Berufsschule: u.a. verstärkte Kontakte zwischen Lehrlingen, Berufsschulehrern und Ausbildnern, Begabtenförderung, verpflichtende Weiterbildung für Lehrer in der Freizeit, Managementausbildung als Voraussetzung für angehende Direktoren, internationaler Lehrlingsaustausch, Schulpartnerschaft mit anderen Schultypen, Erlernen eines Berufes als Zusatzangebot in der Oberstufe der AHS, eigene Werbemanager für die Berufsschulen ...
1988
Steirisches Berufsschullehrer-Wintersportmeisterschaften am 27. Februar in Hirschegg.
1988 Austragung der 2. Bundesmeisterschaften der österreichischen Berufsschullehrer auf der Bärenalpe im oberösterreichischen Hinterstoder.
Landesrätin Waltraud Klasnic, Landesschulinspektor Ing. Heinrich Jeindl, die
Hofräte Dr. Walter Frisee und DI Franz Josel sowie Direktor Dr. Karlpeter
Elis nehmen den Spatenstich für die neue Sporthalle im Berufsschulzentrum
Graz-St.Peter vor.
4. Sommersportfest mit 130 sportbegeisterten Berufsschullehrern am 8. September 1988 in Feldbach .
Schuljahresschluss am 1. Juli 1988 mit Lehrerfahrt nach Grado.
"Beruf und Gesinnung", die Zeitung des Lehrerbundes, erscheint in neuem Look.
Sportseminar in Bad Radkersburg am 30.November 1988.
1989
31. Bundesschimeisterschaften für Berufsschüler vom 18. bis 20. Jänner 1989 in Waidring in Tirol.
Anfang April 1989 Wintersportseminar in Schladming.
Gleichenfeier des Sporthallenbaues für das Berufsschulzentrum Graz mit Landesrätin Waltraud Klasnic sowie den Hofräten Dr. Walter Frisee und DI Franz Josel am 24. April 1989.
Zu Schulschluss am 30. Juni 1989 Lehrerfahrt ins Reiterzentrum von Balatonfenyves am Plattensee.
Präsentation des Filmes "Steirische Landesberufsschulen" von Dir. Dr.
Karlpeter Elis am 26. September 1989 durch Landesrätin Waltraud Klasnic.
Berufsschullehrer-Sommerspiele Ende September 1989 an der Landesberufsschule in Bad Gleichenberg.
v.l.: Winkler, Loitzl, Siegl, Elis, Goschnik
Präsentation der Landesberufsschule 7 bei der 1. steirischen Berufsinformationsmess in Hartberg vom 11. bis zum 17. Oktober 1989.
v.l.: Dr. Elis, HR dr. Frisee, LIM Hödl, Lind, Skledar.
Direktorenfahrt nach Grado.
Am 30. Oktober 1989 diskutieren unter der Leitung
von Dir. Dr. Elis Landesrätin Klasnic, Landesschulratspräsident Univ.Prof.
Dr. Schilcher und Kurator KR DI Gebell zum Thema "Duale Ausbildung in der
Zukunft".
Bischof Johann Weber besucht anläßlich der Bildstocksegnung am 1. Dezember 1989 die Landesberufsschule 7 in Graz.
v.l.: RI Heindler,Dr. Elis, Staber, Tasotti, LSI Jeindl, BSI Deisting und Hansel.
Religioslehrer Rektor Franz Staber tritt mit 31.12.1989 in den Ruhestand.
1990
Aigen im Ennstal ist am 19. und 20. Jänner 1990 der Austragungsort der 3.
Bundes-Winterspiele für Österreichische Berufsschullehrer mit einem Riesentorlauf am Dachsteingletscher, Langlaufen in Weißenbach und Eisstockschießen am Putterersee.
Unter dem Titel "ZüZ" (Zeitung über Zeitung)
präsentieren am 30. April 1990 Studenten des Medienkundlichen Lehrganges an der
UNI Graz und Lehrlinge der grafischen Berufsschule ihr gemeinsames
Zeitungsprojekt.
Zeitung "ZüZ"
5-tägige Lehrerfortbildungsveranstaltung mit dem Titel "So arbeiten Medien" am Pädagogischen Institut in Graz unter der Leitung von Dr. Elis.
Fortbildungsseminar in Zeltweg mit den Sportarten Eisstockschießen, Eislaufen und Eishockey.
Bundesmeisterschaften für Berufsschüler in Eggenburg in Niederösterreich.
Schulabschlussfahrt
Im September 1990 Gründung der Zeitschrift
"Schule" des Steirischen Landesschulrates durch das Redaktionsteam Karlpeter
Elis, Ernst Eck und Werner Egger.
Gründung der Zeitschrift "Schule": Dr. Elis, Dr. Eck, Egger.
Am 17. November 1990 präsentieren bei der
Landesbuchausstellung im Künstlerhaus die Buchbinderlehrlinge ihr Können.
v.l.: LR Kurt Jungwirth, BM Alfred Stingl, Milo Dor.
Der Grafischen Berufsschule wird am 20.
November 1990 von der Wiener Firma "Brüder Henn" eine MAN-Offsetdruckmaschine im
Wert von 1,7 Mill. Schilling als Geschenk übergeben.
Übergabe Offsetdruckpresse: Zainzinger, Rainer Henn, Dr. Elis.
1991
Freundschaftstreffen in der ARPAD-Schule von Szegesfehervar in Ungarn am 22. Februar 1991.
Weiterbildung bei MAN-Roland Druckmaschinen in Offenbach vom 2. - 3. Mai 1991.
v.l.: Elis, Folkhard, Neuhold, Sauer.
Im Mai 1991 Dienstreise nach Finnland zur Erkundung des dortigen Schulsystems.
v.l.: Dr. Eck, Dr. Schweintzer, Präs. Dr. Schilcher, Hudabiunigg, Dr. Elis, Dr. Bbruckner
Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Berufsschuldirektoren an der Landesberufsschule Aigen im Ennstal am 24. Mai 1991
v.l.: Trummer, Elis, LSI Jeindl, BSI Pichler, Praßl
Lehrerausflug zur Partnerschule in Banska Bystricadie in der Slowakei am 28. Juni 1991.
Vom 11. bis 13. Oktober 1991 Austragung der
Sommersport-Bundesmeisterschaften der österreichischen Berufsschullehrer in
Bad Gleichenberg.
An den Bewerben "Fußball", "Dreikampf" (Laufen, Radfahren, Schießen) und "Tanz" nehmen auch Teilnehmer aus Ungarn sowie dem Unterrichtsministerium teil.
Treffen österreichischer grafischer Fachlehrer bei der Firma Henn in Wien.
Am 18. September 1991 Eröffnung der von Dr. Karlpeter Elis initiierten und konzipierten
Sporthalle im Schulzentrum Graz-St.Peter durch Landeshauptmann Dr. Josef Krainer. Damit erhalten die 8000 Lehrlingen eine ideale
Möglichkeit zur Sportausübung aller Art, unabhängig von jeder Witterung.
Lehrlingswettbewerb der Landesinnung Druck zum Thema "Weniger Arbeitszeit - mehr Leistungsdruck".
Unter Führung der Arbeitsgemeinschaft Reise der steirischen Direktoren am 18. Oktober 1991 ins Gestütt nach Balatonnagybaroki am Plattensee.
1992
LÜ-Wintersport-Seminar in Radstadt im März.
Herausgabe der Schülerzeitung "Pixel" im April 1992.
Im Rahmen eines Workshops bringen im Juli Studenten des Medienkundlichen Lehrganges an der Karl-Franzens-Universität gemeinsam mit den Lehrlingen der grafischen Abteilung der Landesberufsschule 7 die multkulturelle Zeitung "Travnicek" heraus.
SLÖ-Lehrerreise nach Bozen.
Am 26. Juni Besuch der ARPAD-Partnerschule in Szegesfehervar.
Zu Schulschluss am 3. Juli Lehrerausflug nach Grado.
Vernissage des 1. Kunst-Sweatshirts "Sonne & Mond" am 29. Oktober am Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche. Die Entwurfsideen dazu erfolgten in einem grafischen Dialog mit den Lehrlingen der LBS 7 zum Motto "Wir Zwei".
Fachlehrer Helmut Kramer, Lithograph und Werbegrafiker, präsentiert am 6. November in der Hypo-Bank eine Ausstellung seiner Aquarelle von Stadtansichten.
Zu Faschingsbeginn am 11.11. Herausgabe des von den Abteilungen Friseure, Kosmetiker & Grafiker der
Landesberufsschule 7 eigenständig in einer limitierten Auflagenhöhe von 1000 Stück gefertigten Jahreskalenders 1993
"Haarmädchen". Die Präsentation erfolgt im Beisein von über 1000 geladenen Gästen der Grazer Society in den Kellergewölben der Sektfirma Kleinoscheg.
Der Landesschulrat für Steiermark spricht den grafischen Fachklassen für die Herstellung der Weihnachtsbillets zur Integration behinderter Kinder an steirischen Schulen "Besondere Anerkennung" aus.
1993
"Die Zusammenarbeit des Grazer Stadtmuseums mit Lehrlingsklassen der
Berufsschule 7 hat Tradition. Beim Halbtagsbesuch am 24. März wird das
Museum 'dialogisch' erobert."
An der Tiefdruckpresse im Grazer Stadtmuseum.
Fachexkursion der Kosmetik- und Grafikerklassen am 6. Juni 1993 nach Budapest.
Schulschluss-Lehrerfahrt am 2. Juli 1993 nach Pettau.
Neueinrichtung des Direktionsbüros der LBS 7 in Graz.
14. September 1993: Die grafischen Berufsschüler produzieren das
vom Dichter Helmut Eisendle ersonnene und vom Maler Günter Schimunek
illustrierte bibliophile Druckwerk namens "Rachilde".
"Der Autor Helmut Eisendle und der Maler Gunther
Schimunek haben ihr gemeinsames Opus zwei aus der Taufe, sprich aus der
Druckerei der Landesberufsschule 7 in Graz St. Peter gehoben: ein
Kunstdruckbuch names 'Rachilde'. Die Präsentation nahm Stadtrat DI Helmut
Strobl vor."
LÜ-Seminar am 27. Oktober 1993 am Ossiachersee.
Grafiker und Buchbinder zeigen ab 14. Oktober
1993 im LUV-Pavillon auf der Grazer Herbstmesse ihr Können.
Am 5. November 1993 Besuch der ARPAD-Fachschule in Szekesfehervar,
in Ungarn, anlässlich ihres 100jährigen Jubiläums.
Die ARGE der steirischen Berufsschuldirektoren veranstaltet 1993 eine Reise in die Slowakei.
In Topolcani Uwe Trummer, Erich Praßl, Fritz Pristavnik
Seminar der Arbeitsgemeinschaft "Grafisches
Gewerbe" am 21. November 1993 in Bregenz am Bodensee unter der Leitung von Dir. Elis.
Besuch des Zeitungsmuseum in Meersburg am 21.
November.
1994
Im Rahmen der neu geschaffenen Akademie für Ergotherapie erlernen die Studierenden auch die Grundfertigkeiten in mehreren Berufen; darunter auch den Beruf eines Buchbinders an der Landesberufsschule 7 in Graz.
Vom 3. bis 6. Juni
1994 Fachexkursion der grafischen Abteilung zur internationalen grafischen
Fachmesse "GEC '94" nach Mailand. Die Reise führt über die Dolomiten ("Drei
Zinnen"), Südtirol, St. Moritz nach Mailand und über Lido di Jesolo zurück
nach Graz.
Drei Zinnen / Stilfserjoch / Lido di Jesolo
Vom 10. bis 11. Juni 1994 Teilnahme an den 11. Sommer-Bundesmeisterschaften für Berufsschüler in Gmunden.
18. Steirischer Lehrlingssporttag am 16. Juni 1994 in Mureck.
1995
Im Rahmen der Fachexkursion vom 7. bis 11.
Mai 1995 zur Internationalen Fachmesse "DRUPA" nach Düsseldorf stattet die
Landesberufsschule 7 als erste Berufsschule dem Steiermark-Haus in Brüssel einen Besuch ab.
Weitere Stationen sind die Firma "Heidelberger Druckmaschinen AG" in
Wiesloch, das "Gutenberg-Museum" in Mainz und das Musee Paltin Moretus in
Antwerpen.
EU-Parlament
und "Steiermarkhaus" in Brüssel mit Univ.Prof. Rack und Abg. Rader.
Gemeinsames Projekt "Das Nützliche und das
Fremde" des Grazer Stadtmuseums und der LBS 7 Graz mit vier
Lehrlingsklassen.
Reise am 10. Juni nach Rumänien im Rahmen des Schulprojektes zur Renovierung der Krankenpflegeschule
in Craiova.
Ceausescu-Palast in Bukarest
Sportfest an der ARPAD-Fachschule in Szegezfehervar.
Präsentation der Ergebnisse des Pilotprojektes der Landesberufsschule 7 mit
der steirischen Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung zu Haltungsproblemen
bei Berufsschülern am 22. Juni 1995 durch Univ.Prof. Otto Fleiß und Dir. Dr.
Karlpeter Elis.
Exhibition der Basketballclubs ABC Merkur und UBSC Graz in der neuen Sporthalle des Berufschulzentrums Graz-St. Peter vor 600 begeisterten Lehrlingen.
In einer Sitzung am Pädagogischen Institut in
Wien wird 1995 Dir. Dr. Karlpeter Elis von den Bundesländervertretern einstimmig
zum neuen Leiter der "Arbeitsgemeinschaft für das Graphische Gewerbe
Österreichs" gewählt.
1996
In der Steiermark gibt es 24 Landesberufsschulen sowie eine private Berufsschule in der Karlau.
An der modernst ausgestatteten grafischen Berufsschule in Graz werden auch die Lehrlinge aus Kärnten eingeschult.
Besuch einer Delegation
aus Südkorea am 2. Februar 1996 an der Landesberufsschule 7 in Graz.
Uni-Besuch aus Südkorea
Bei der Steirischen
Lehrlingsenquete am 12. Februar 1996 im Saal der Arbeiterkammer wird eine
"Erklärung von Graz" zur Lehrlingsausbildung unterzeichnet.
v.l.:Präs. WK-Präs. Mühlbacher, LR Peierl, Ak-Präs. Rotschädl, LSR-Präs. Schilchert.
Abordnung steirischer Lehrlinge bei dern Fronleichnamsprozession mit Bischof Weber.
Bundes-Sommerspiele für Berufschüler vom 11. bis zum 14. Juni 1996 in Eisenstadt.
Die grafischen Lehrlinge
Kärntens werden an die Landesberufsschule 7 nach Graz ausgeschult.
Am 19. September Direktorenfahrt nach Venetien.
1997
In der Gewerbeordnung wird die Anzahl der 153 Gewerbe auf 82, jene der 96 Handwerke
auf 43 reduziert.
35. Bundeswinterspiele
für Berufsschüler um den "Grimmintor-Cup" vom 14. bis 17. Jänner in Bad
Mitterndorf und Tauplitz unter der Leitung von Dr. Elis.
35. Bundeswinterspiele "Grimmingtor-Cup" / Organisation ARGE LÜ: Felber, Reiner, Elis, Pflanzl, Hintergräber, Schiestl, Fasching, Sölkner / Eröffnungsfeier in Tauplitz
Parallelslalom / Eisschnellllauf / Gulaschkanone des Bundesheeres / Langlauf
Schispringen / Eisstockschießen / Siegerehrung mit Hupo Neuper in Bad Mitterndorf
Als Schulprojekt
Hilfsaktion zusammen mit der Caritas zur Renovierung der Krankenpflegeschule
in Craiova, Rumänien, im Juni.
Renovierung der desolaten Krarkenschwesternschule in
Craiova.
1998
ORF-Sendung "Treffpunkt Steiermark" am 13. Jänner mit Schülern der Landesberufsschule.
Am 27. Februar Treffen in Szeged zum gemeinsamen Erasmusprojekt der 3 Fachschulen aus Darmstadt (Deutschland), Graz (Österreich) und Szeged (Ungarn).
Anlässlich der "Data-Print-Messe" Tagung der Arbeitsgemeinschaft des
Grafischen Gewerbes in Linz vom 31.3. bis 1.4. unter der Leitung von Dr.
Elis.
Schulabschluss in Stiegl am Ossiachersee am 5. Juli.
1999
Das mit 15 Millionen Schilling vom Telekomreferat der steirischen
Landesregierung gestartete Großprojekt "Steirisches Bildungsnetz" ermöglicht
allen 24 steirischen Berufsschulen den Zugang zum Internet.
EDV-Lehrwerkstätte der grafischen
Berufsschule.
Schülerzeitung "Pixel"
Klasse: Höbl, Ruß, Stoik, Petrson, Zotter, Renner, Grill, Beck, Mahr, Kalötzin, Dobida, Stabentheiner, Salmutter, Rypka, Mandl, Baumgartner.
2000
"Dankes-Dekretverleihung" am 16. Juni.
Lehrertreffen im "Kleinen Elefanten" am 27. November.
Schallerl, Folkhard, Elis, Ermler, Zipper,
Prach, Hoffmann
2001
Lehrerausflug mit Zwischenstopp an der Gastgewerbeschule in Oberwollanig nach Mariano del Friuli mit LIM Pontscha.
Schallerl, Prach, Pontscha, Hoffmann, Folkhard, Gerstl, Prach, Ermler, Tantscher
2013
Unter dem Motto "Bildung-Wirtschaft-Politik" Einladung durch Landtagspräsident Franz Majcen zu einem Treffen von Verantwortlichen für das duale Ausbildungssystem in der Landstube des Steiermärkischen Landtages.
v.l.: Schallerl, Goritschnig, Folkhard, Lemmler, Dorfer, Strimitzer, Bruckner, Josel, Hoffmann, Majcen, Frisee, Hoffmann, Tantscher, Elis, Heuberger, Reiner, Schönberg, Harnisch, Prassl.
Literatur
Lafer, Rudolf: 20 jahre
typographische gesellschaft graz. Graz: Styria. 1930.
Fenz, Hans: Fünfzig Jahre Berufsschule des Graphischen Gewerbes für
Steiermark in Graz. Graz: Gewerbliche Berufsschule III. 1955.
70 Jahre Grazer Typographen Sängerbund. Graz: Leykam AG. 1962
Elis, Karlpeter: Gewerbliche Berufsschule VII - Graphische Abteilung. Graz:
Gewerbliche Berufsschule VII. 1975.
Elis, Karlpeter: Gott grüß die Kunst! Graz: Gewerbliche Berufsschule VII.
1978.
Elis, Karlpeter: Lehrwerkstätten Druck. Graz: Landesberufsschule 7. 1980
Elis, Karlpeter: Chronik Landesberufsschule 7 Graz. Graz: Landesberufsschule
7. 1981.
Elis, Karlpeter: 500 Jahre Druck in Österreich. Graz: Landesberufsschule
VII. 1982.
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