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Es ist nicht verwunderlich, dass der Buchdruck zu seiner Anfangszeit im Reigen der damaligen Berufe eine Sonderstellung einnahm. Er galt als freie Kunst und die „Schwarzkünstler“ unterstanden bezüglich ihrer Gewerbeberechtigung nur dem Kaiser. So verlieh Kaiser Friedrich III. den Buchdruckern das Privilegium, gleich dem Adel ein Wappen zu führen und einen Degen zu tragen. Auch heute noch findet das Buchdruckerwappen, dessen Symbol ein Adler mit Tenakel und Winkelhaken sowie ein die Druckerballen haltender Greif ist, als Zunftzeichen seine Verwendung. Damit in Verbindung steht auch, dass im grafischen Gewerbe ein besonders traditionelles Festhalten an den überlieferten Sitten und Gebräuchen festzustellen ist. So hat sich das Gautschen nach dem Motto „Weil man die Schriften und Papier alles wohl feucht haben muß“ bis in die heutige Zeit erhalten und wird anstatt der ursprünglichen Deposition bei der Aufnahme der Cornuten in den Gesellenstand der Schwarzen Kunst gefeiert. Dieser Gautschakt besteht darin, dass der Cornute zunächst auf einen wassergefüllten Schwamm gesetzt wird („Laßt seinen Corpus posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm, bis triefen beide Ballen“). Mit dem Spruch „Seiner durstgen Seel gebt ein Sturzbad obendrauf“ übergießt der Gautschmeister dann den Gäutschling mit einem kräftigen Schwall klaren Wasser („das ist dem Sohne Gutenberg die allerbeste Tauf“). Anschließend wird der Gereinigte von den Packern noch in ein großen Becken voll eiskaltem Wasser befördert. Dem Taufakt folgt schließlich dann die feierliche Gautschbrief-Reichung. Dieselbe Fürstenhand, die die Buchdrucker mit Ehren überhäufte, warf sie aber auch in den Kerker oder ließ sie hinrichten, weil man sie für die Meinung der Autoren ihrer gedruckten Werke verantwortlich machte. Man begann die Buchdruckerkunst zu zensurieren und die Druckereien zu überwachen. Immer wieder kollidierten im Laufe der Entwicklung dieses Gewerbes die Interessen der „Schwarzkünstler“ mit jenen des Staates und der Kirche: päpstliche Bullen, kirchliche Edikte, Hofdekrete, Zunftverordnungen, u.a. befaßten sich mit ihrer Tätigkeit und der Pressefreiheit und gaben je nach der politischen Situation mehr oder weniger Spielraum. Letztendlich war es aber die Technik, die für dieses Gewerbe die größte Veränderung brachte und dafür verantwortlich zeichnet, dass sich das Erscheinungsbild dieses Berufes mehrmals völlig gewandelt hat: aus Kunst wurde Medien-Industrie, aus Künstlern wurden Multi-Medien-Anwender.
In den Anfängen des Buchdrucks waren alle Offizinen den Universitäten unterstellt. Von den Studenten, die ihr Studium abgeschlossen hatten, übernahmen die Buchdruckergesellen die Sitte der sogenannten "Postulation", eine Art Einstandsfeier in den Kreis der Akademiker. Diese mit reichlich Speise und Trank versehene Feier gipfelte im Abschlagen aufgesetzter Hörner. Bald wurde damit auch eine Salz-und-Brot-Zeremonie, eine Beichte, eine Lossprechung und eine Wassertaufe verbunden. Der aus Danzig stammende Setzer Paulus de Vise hat 1621 diesen Brauch des "Postulierens" in dem Schauspiel "Depositio cornuti typographici" literarisch verarbeitet, das der Hamburger Barockdichter Johannes Rist 1665 zu einem Vers-Schwank umdichtete. Wegen der großen Arbeitslosigkeit im 17. und 18. Jahrhundert wurde den Lehrlingen der Übertritt in den Gesellenstand möglichst schwer gemacht und der neue "Cornute" musste oft viele Monate lang einen Teil seines Lohnes an den ältesten Gesellen, den Ladenvater, für die Ausrichtung der Postulatsfeier abliefern. Bei der Feier selbst stellte der Ladenvater nach dem Abschlagen der Hörner und der Wassertaufe dem Cornuten einen "Gautschbrief" aus, dessen Besitz ihn als gleichwertigen Gesellen anerkannte und ihm in allen Druckereien unbehelligte Arbeit zusicherte. Nach einem kaiserlichen Verbot des Brauches von 1771 entwickelte sich daraus um 1870 die vereinfachte Form des "Gautschens" (das Wort bedeutet in der Paiermacher-Sprache den Wasserentzug aus dem Rohbogen durch Auspressen).
1440
Kaiser Friedrich III. (1440-1493) verleiht den den Buchdruckern das
Privilegium, das sie dem Adel und dem Gelehrtenstand gleichstellt,
nämlich Degen und Gold zu tragen und ein eigenes Greifen- und Adlerwappen zu führen. Die Buchdrucker werden von K.Friderichen befreyet / und mit Wappen begabet: wie dann K. Friderich sie /Gold zu tragen / auch sonsten dem Adel und den Gelehrten gleich / befreyet / und insonderheit den SchriftSetzern einen Adler / den Druckern aber eine Greif mit dem DruckerBallen in der einen Klaue / und beyde Wappen mit offnem Helm / verleihen"
„„
Fugger, Johann Jakob; Birken, Sigmund von: Spiegel der Ehren des Höchst löbliche Kayser- und Königlichen Erzhauses Österreich. Nürnberg, 1668
Beim Gautschen, der feuchtfröhlichen Übernahme des Lehrlings in den
Gehilfenstand, berufen sich die Gautschbriefe auch heute noch immer auf
dieses Privilegium: "Pakkt an! Laßt seinen Corpus posteriorum fallen
auf diesen nassen Schwamm, daß triefen beide Ballen! Der durst'gen Seel'
gebt ein Sturtzbad obendrauff, das ist dem Sohne Gutenbergs die
allerbeste Tauff!" "Wir Jünger unseres Meisters Hennechen Gensfleisch
gnannt Gutenberg thun anmit Jedermänniglich unserer Kunstgenossen kund
und zu wissen, daß der Jünger der wohledlen Buchdrukkerkunst nach altem
Brauch und altherkömmlicher Sitte mit Zuziehung der Herren Gesellen die
Wassertauff ad posteriora erhalten hat und damit in sämmtliche uns von
alters her überlieferten Rechte und Privilegien eingesetzt ist. Krafft
derselben gebiethen wir allen unseren Kunstgenossen, den genannten
Jünger Gutenbergs als richtigen Schwartzkünstler anzuerkennen und ihn
allerorts in zunftgerechter Weys als erprobet aufzunehmen."
Druckerwappen aus der Zeit Kaiser Friedrich III.
Über das Gautschen
von Ernst Schumacher, Rudolfzell am Bodensee
Die Buchdrucker haben von jeher einen
besonderen Stolz auf die jahrhundertealte und bedeutungsvolle Kunst
ihres Handwerks gehabt. War der Beruf ja eh und je ein Handwerk, das von
denen, die die Kunst erlernen wollten, einen besonderen Grad an Bildung
und Wissen verlangte. In früheren Jahrhunderten hatten die Drucker einen
sehr engen Kontakt mit der Geisteswelt, mit Akademikern und Studenten.
So kam es, dass dadurch mancherlei Zunftbräuche der Drucker mit
Gebräuchen zusammenhängen, wie sie damals von den Studenten gepflegt
wurden. Diese Bräuche haben sich bei den Studenten und den Buchdruckern
bis auf den heutigen Tag in ähnlicher Form erhalten.
Tradition ist etwas wichtiges. Was von alters her, seit Generationen an
Brauchtum gefeiert wird, sollte man weiter pflegen. Buchdrucker und
Studenten tragen tragen nicht allein die Pflege alten Brauchtums. Die
Hamburger Zimmerleute tragen ihre Tracht. Den Bauhandwerkern wird nach
wie vor zum Dank für ihre schwere Arbeit ein Richtfest gestiftet. Städte
und Dörfer haben ihre eigenen Feste. Die Schäfer haben ihre Spiele. In
der christlichen Seefahrt erhalten die Matrosen die Äquatortaufe. Die
Schriftsetzer und Buchdrucker erhalten die Wassertaufe ad posteriorem
und feiern ihr Gautschfest. Wir bewahren hier aber keine unrealen Dinge,
sondern ein Stück Geschichte.
Meister und Gesellen nehmen seit Jahrhunderten die Lehrlinge nach
Abschluß der Lehrzeit mit dem Brauch des Gautschens in ihren Kreis auf.
Es ist ein frohes Fest der Geselligkeit im Kreise der Kollegen.
Diese Lossprechung eines jungen Gesellen nach bestandener
Gehilfenprüfung erfolgte immer in feierlicher Form. Lange Zeit geschah
sie dann in froher und geselliger Runde, wobei in gereimter und
ungereimter Rede - zum Teil unter schauspielhafter Aufführung mit
verteilten Rollen - dem neuen Gesellen noch einmal seine Lehrzeit mit
allen Fehlern und die handwerkliche Zukunft mit allen Pflichten und
Tugenden vor Augen gehalten wurden. An die Stelle dieser
Depositions-Spiele trat dann um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts
das etwas einfachere Gautschen mit dem anschließenden Gautschfest, das
sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut.
Altmeister Gutenberg spielt dabei eine große Rolle als Vorbild des
ehrenhaften Handwerkers. Er hat die Kunst des Druckens erfunden, die für
uns ein schöner Beruf geworden ist. Als erster Buchdrucker hat er
gleichzeitig das erste und schönste Buch gedruckt, die 42zeilige
Gutenbergbibel (1455). Sie ist ein großartiges Meisterwerk, eine
unvergleichliche Leistung. Man denke nur daran, daß der amerikanische
Präsident über einem solchen, von Gutenberg gedruckten Prachtband, den
Amtseid schwört. Die Gutenbergbibel ist ein typographisches Kunstwerk,
nach alten Gesetzen proportioniert und drucktechnisch ein Meisterstück.
Es ist gut daran zu denken. Darum hält man immer den jungen Gehilfen,
die nach der Lehre in den Kollegenkreis aufgenommen werden, beim
Gautschfest das Bild des Altmeister Gutenbergs und die ehrenvolle
Handwerkskunst, die für jeden Buchdrucker verpflichtend sein sollte, vor
Augen. So bekommt die Pflege alten Brauchtums einen Sinn. Tradition
heißt hier nicht die Asche bewahren, sondern die Flamme weitertragen !
Der Gautschakt - 1. Teil
In jedem Betrieb sollte ein älterer, angesehener, möglichst noch
etwas schauspielerisch oder dichterisch begabter Meister oder Geselle
als Gautschmeister eingesetzt werden.
Wenn die Lehrlinge die Gehilfenprüfung erfolgreich abgelegt haben oder
wenn ein noch ungegautschter Kollege die Arbeit aufgenommen hat, der den
Gautschbrief nicht vorlegen konnte, wartet der Gautschmeister eine
betrieblich günstige Stunde und möglichst warmes Wetter ab. Er zieht
einige Gehilfen ins Vertrauen, läßt einen großen Bottich, eine Badewanne
oder ähnliches mit leicht angewärmten Wasser in den Druckereihof
stellen. Dabei schadet es nichts, wenn die Nachbarn oder
Straßenpassanten zusehen können. Es ist auch schön, wenn man das
Gautschen in einem öffentlichen Brunnen, zum Beispiel am Marktbrunnen,
durchführt.
Auf das Kommando des Gautschmeisters „Es sei, packet an!“ werden
die Kornuten (althergebrachter Titel - vom lateinischen cornus, das
Horn, der Gehörnte, das Hornvieh - dem im alten Depositionsspiel die
Hörner abgeschlagen wurden) von je vier Packern in den Hof getragen.
Jetzt strömen alle Betriebsangehörigen an den Vollzugsort. Der Ruf „es wird gegautscht“ geht in Sekundenschnelle durch den ganzen
Betrieb. Jeder weiß, wo die Bütte steht und alle wollen den zappelnden
und sich wehrenden und nachher pudelnassen Kornuten sehen. Vielerorts
wird der Gäutschling (wie man heute oft statt Kornut sagt) ohne
Federlesen samt der Kleidung in die Bütte geschmissen aus der er - zur
großen Freude der vesammelten Gesellschaft - schließlich aufgeregt
zappelnd und schnaufend wieder heraussteigt.
In einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei. Alle kehren an ihre Plätze
zurück. Die Arbeit geht jetzt wieder weiter als ob nichts geschehen
wäre.
Die Gäutschlinge gehen in die Garderobe um sich umzuziehen. Da sie
natürlich eine Ahnung davon hatten und aus der Erfahrung der letzten
Jahre wussten, daß sie bald nach der Gesellenprüfung gegautscht werden,
hatten sie sich rechtzeitig Kleider zum Wechseln mitgebracht.
Man kann dieses Gautschen nach folgendem Ritus gestalten: Der
Gautschmeister beginnt an der Bütte bzw. am Marktbrunnen, um welche
Gäutschlinge, Packer und Schwammhalter (alle mit einem Bierkrug
versehen) einen Halbkreis bilden - am besten noch mittelalterlich
kostümiert - mit dem Gautschspruch:
„Wir sind vereint um unsre Herrn Kornuten nun einzureih’n in den
Kollegenkreis. Wie einst die Alten stolz geruhten, so tun auch wir zu
alten Brauches Preis.
Sie sind in unsrer Mitte, auf setzt sie in die Bütte! Gott grüß die
Kunst sei das Panier und blank das Schild, blank das Visier.
Zuvörderst laß sie feierlich geloben, daß uns kein Fehl, kein Falsch,
kein Haß bewegt, und wo ein Groll ist, sei er jetzt verstoben, wo
Freundschaft waltet, sei sie nun gehegt.
So lasst die Wasser laufen, lasst uns die Burschen taufen, Hanns
Gutenberg zu Mainz am Rhein, er mag im Geiste Zeuge sein!“
Sind die Gäutschlinge dem Bad entstiegen, kann der Gautschmeister
folgende Rede halten: „Kornuten ! In Wahrung von Brauch und Sitte
habt ihr im Namen von Altmeister Gutenberg die Wassertaufe ad
posteriorum empfangen. Damit soll symbolisch gezeigt sein, daß es
notwendig war, den Unfug, die Fehlerhaftigkeit, die Murxerei und Hudelei
der Lehrzeit zu beseitigen und abzuwaschen. Ihr sollt vor diesem großen
Forum aller Mitarbeiter unserer Offizin bekennen und versprechen, daß
all dieser falsche Brauch nicht mehr vorkommen soll. Fehler und
Makulatur soll es ab jetzt nicht mehr geben. Ihr wisst, daß Johannes
Gutenberg das Vorbild ehrenhafter Setzer und Drucker ist. Gutenberg und
sein Gehilfe Schöffer haben nur sauberste Arbeit gelten lassen und alle
Regeln der Kunst streng und mit äußerster Gewissenhaftigkeit angewandt.
Das soll auch euer Bestreben sein. Ist es so, so sagt das Bekenntnis:
‚Es sei künftig mein Bestreben, stets ein tugendhaftes Leben.’ Also
sollt ihr unsere anerkannten und geschätzten Kollegen sein. Gott grüß
die Kunst!“
Einen sehr originellen Text in althochdeutsch gehalten, fand ich und
ihn an Stelle des vorigen empfehlen:
„Kornuten ! Wir Jünger der wohledlen Schwarzen Kunst und verordnete
Hüter alten gutenbergischen Erbes haben heute an euch in Anwesenheit
sämtlicher zünftiger Meister als auch Gesellen unserer Kunst ernstlich
betreibenden Offizin die löbliche Wassertaufe ad posteriorum et
podexiorum mit wohlangewendetem Fleiß und in gebührlicher Weise
vollzogen. Altem Ursprung und Herkommen gemäß ist der weihevolle Actus
unter gewissenhafter Beachtung aller mennig schicklichen Zeremonien und
Kunstgebräuche als Ritus despositionis vor sich gegangen und soll nun
mit einem ehrenvollen Trunk aus dem Humpen besiegelt werden. Kraft
dessen ihr dann, gegenwärtige Kornuten, aus dem Kornutenstande entlassen
und damit in alle uns von weiland Kaiser Friedrich verliehenen Rechte
eingesetzt sowie in den Kreis der ehrlichen Zunftgenossen aufgenommen
seid.“
Wenn sich die Drucker etwas einfallen lassen und es verstehen, den
Gautschakt am Marktplatz schön und originell zu gestalten, so kann das
Gautschfest zu einem großen Werbetag für die schwarze Kunst werden.
In den nächsten Tagen muß nun der Festabend vorbereitet werden. Der
Gautschmeister und die Gäutschlinge besprechen das Notwendige und
treffen die Vorbereitungen.
Es sei auch eine lobenswerte Gewohnheit mancher typographischer
Vereinigungen nicht vergessen. Sie feiern an jedem 20. Juni, dem
Johannistag, ein Johannisfest zur Erinnerung an Johannes Gutenberg.
Diese Gelegenheit wird dann oft zum Anlaß genommen, mit dem Gautschakt
das Fest zu beginnen.
Die Vorbereitungen - 2. Teil
Es sind von den Gäutschlingen und dem Gautschmeister einige
Vorbereitungen zu treffen. Verhandlungen mit einem Gastwirt sind sofort
nach dem Gautschen aufzunehmen, damit ein Nebenzimmer in der richtigen
Größe reserviert wird. Er muß eine passende, ausreichend große Tafel
zusammenstellen. Die Anzahl der Gedecke und das gewünschte Essen sowie
der Preis soll vereinbart werden. Dem Gastwirt ist ferner zu sagen, daß
ein Fässchen Bier im Nebenzimmer angestochen werden soll und daß
Steinkrüge gewünscht werden.
Sehr schön und auch sehr zweckmäßig ist es, Tischkarten zu schreiben.
Erstens sehen die Tischkarten auf der Tafel sehr dekorativ aus und
zweitens ist man dann sicher, daß die befreundeten Kollegen
beisammensitzen und der Abend nicht mit einem verkrampften Suchen nach
dem besten Platz beginnt. Ferner muß auch gewährleistet sein, daß der
Gautschmeister, die Gäutschlinge, der Chef und die Gäste die ihnen
zustehenden Ehrenplätze bekommen.
Zu den Vorbereitungen gehört auch das Drucken eines Programmes, das auch
Liedertexte enthalten sollte, denn an einem fröhlichen Gautschfest singt
man Volks- und Wanderlieder. Leider bricht der schöne Gesang allzu
leicht kläglich zusammen, weil man nur eine oder zwei Strophen von den
Liedern kann. Da hilft es, wenn man die beliebtesten Lieder auf der
Maschine absetzt und auf der Abziehpresse in der entsprechenden Zahl
abzieht, um vielleicht als Leporello neben jedes Gedeck zu legen.
Die Wände sind hinter dem Tisch, der dem Gautschmeister als Ablage und
Kerzenständer dient, mit dem Gutenberg-Bild, dem Druckerwappen und den
Berufsfarben Purpur, Gold, Blau, Silber und Schwarz zu gestalten.
Die Gäutschlinge müssen mindestens eine halbe Stunde vor Beginn des
Festes in das Lokal, um diese Vorbereitungen zu treffen und die
Dekorationen rechtzeitig anzubringen.
Ehrengäste
Zum Gautschfest werden in der Regel nur die gegautschten Kollegen
eingeladen. In diesem Falle ist die Gautschfeier reine Männersache unter
Meister und Gesellen des Betriebes.
Es muß aber gesagt werden, daß es der Gautschfeier bestimmt nicht
abträglich ist, wenn auch andere Kollegen und Kolleginnen, mit denen man
täglich zusammenarbeitet, eingeladen werden. Die Ehefrauen kommen auch
gerne mit. Auch einen gern gesehenen Kunden, eine Redakteurin oder einen
Redakteur kann man abwechselnd einmal einladen. Alle diese Gäste geben
dem Fest einen größeren Rahmen und fördern die festliche und fröhliche
Stimmung. Sie alle freuen sich sehr, wenn sie einmal bei der
geheimnisumwitterten Gautschfeier dabei sein dürfen. Die Ehrengäste
ladet der Gautschmeister oder sein Beauftragter ein.
Wenn sich durch besonders erfreuliche Zusammenarbeit ein Verleger,
Redakteur oder Werbeleiter auszeichnet, kann man ihm bei dieser
Gelegenheit den Gautschbrief „honoris causa“ („ehrenhalber“) verleihen,
was dann auf dem Gautschbrief ausdrücklich eingedruckt werden muß. Das
soll aber eine Ausnahme bleiben, die Seltenheitswert (wie ein
Ehrenbürgerbrief oder die Ehrendoktorwürde) besitzt. Die Freude über
eine solche Ehre ist groß und die Geste der Anerkennung ist dem
gegenseitigen guten Verhältnis außerordentlich förderlich.
Gestaltung des Festabends
In einer Ecke des Gastraumes wird ein Tisch aufgestellt, der mit
Kerzen, einem dicken alten Folianten und dem fertig, mit Namenseindruck
versehenen Gautschbriefen geschmückt wird. Die Wand dahinter wird mit
den Buchdruckerfarben Purpur, Gold, Blau, Silber und Schwarz, mit dem
Druckerwappen und dem Bild Gutenbergs dekoriert.
Auf der großen Tafel wird ein Essen aufgetragen. In einer Ecke steht ein
Fässchen Bier, auf dem Tisch stehen Steinkrüge. Zuerst wird gemeinsam
gegessen. Danach zieht sich der Gautschmeister um. Er erscheint wieder
im Talar und Amtsbarett mit langem Zottel.
Die Kerzen auf dem Tisch werden angezündet, das elektrische Licht
ausgeschaltet. Der Gautschmeister, links und rechts flankiert vom
Schwammhalter und dem ersten Packer, liest aus dem großen Folianten:
“Wir Jünger der wohledlen schwarzen Kunst und verordnete Hüter alten
gutenbergischen Erbes, werden heute - nach vollzogener Wassertauf’ ad
posteriorum - in Anwesenheit sämtlicher zünftigen Meister als auch
Gesellen unserer Kunst ernstlich betreibenden Offizin mit
wohlangewendetem Fleiß und in gebührlicher Weise die Aufnahme der
Kornuten in den Kreis der Schwarzkünstler besiegeln. - Wie einst die
Alten stolz zu tun geruhten, so tun auch wir zu alten Brauches Preis.
Drum laßt sie nie uns hassen, die Bütte und den Nassen. Sie seien Sitte
und Begehr, Johannes Gutenberg zur Ehr! Nur wer gegautscht, ist rechter
Art und zünftig, nur so wird er als Jünger hoch geschätzt. Drum sei beim
Postulat jetzt und künftig, der Allerwerteste mit Fleiß benetzt. Wir
müssen allzeit netzen welchs unser Orden hält, im Drucken und im Setzen
netzt man, daß nichts umfällt.“
Nach diesem Trinkspruch fordert der Gautschmeister alle Anwesenden
auf einen Schluck auf das Wohl der Gäutschlinge zu nehmen. Nun setzt der
Gautschmeister seine Unterschrift unter den Gautschbrief. Es folgen der
Schwammhalter, die Packer und die Zeugen: alle anwesenden Meister und
Gesellen. Mit Handschlag gratulieren sie den Gäutschlingen. Der
Gautschbrief wird mit dem Petschaft des Betriebes bzw. der Zunft
gesiegelt.
Alles kehrt an die Plätze zurück, das Licht wird wieder eingeschaltet,
man stimmt Wander-, Burschen- und Volkslieder an, zum Beispiel: Ein
Heller und ein Patzen; Wer recht in Freuden wandern will; Wem Gott will
rechte Gunst erweisen; Wohlauf die Luft geht frisch und rein; Auf du
junger Wandersmann; Es bleis ein Jäger; Wilde Gesellen vom Sturmwind
verweht; Keinen Tropfen im Becher mehr; Schwarzbraun ist die Haselnuß;
Gaudeamus igitur; Am Brunnen vor dem Tore; Horch was kommt von draußen
rein; Im schönsten Wiesengrunde; Wenn alle Brünnlein fließen; Kein
schöner Land; Der Mond ist aufgegangen; Ade zur guten Nacht.
Dazwischen werden Reden gehalten, insbesondere vom Chef. Der Gestaltung
der Gautschfeiern sind keine engen Grenzen gesetzt. Fantasie und Witz
der Schwarzkünstler sollen sie lebendig gestalten. Nur eines ist
Bedingung: Ehret eure alten Meister, Lobt Gutenberg. Sprecht mit dem
großen Schriftkünstler Rudolf Koch: „Wir sind Schriftschreiber,
Stempelschneider, Schriftsetzer, Buchdrucker und Buchbinder aus
Überzeugung und Leidenschaft.“
Den Gäutschlingen und der Tradition zur Ehre und dem Glanz des
Gautschfestes zuliebe kommt man im dunklen Anzug. Es ist eine
Erfahrungstatsache, daß ein solcher Abend noch schöner und erfreulicher
wird, wenn alle mithelfen, ihn zu gestalten und sei es nur durch die
festliche Kleidung.
Wer bezahlt die Gautschfeier
Bis um das Jahr 1800 war das Deponieren und Postulieren für den
Kornuten gelegentlich eine so teure Angelegenheit, daß man dabei um Sack
und Bändel kam, weil das Fest mit seinem fröhlichen Schmaus und Trank
oft kein Ende nehmen wollte und nahezu eine volle Woche dauern konnte.
Darum verbot Maria Theresia im Jahre 1771 für Österreich als erste diese
damals so raue Sitte. Nach und nach folgten auch die anderen Länder mit
dem Verbot. Anfangs des neunzehnten Jahrhunderts kam dann die etwas
kleinere Form des Gautschens auf. Ohne ein berufliches Fest ging es bei
den standesbewussten Druckern eben nicht und nach wie vor ist es Brauch
und Sitte geblieben, daß Meister und Gesellen das Fest gestalten und die
Gäutschlinge die Zeche bezahlen.
Wenn Gäste und Angehörige eingeladen werden, gehen diese keineswegs zu
Lasten der Gäutschlinge. Die Meister und Gesellen bezahlen für ihre
Angehörigen. Der Chef wird den Ehrengast übernehmen.
Der Gautschmeister sollte aber unbedingt darauf achten, daß die
Belastung der Gäutschlinge sich in angemessenem Rahmen hält. In der
Regel wird auch der Prinzipal einen Beitrag zur Entlastung der
Gäutschlinge leisten.
Der Gautschbrief
Der Gautschbrief soll als bleibende Erinnerung an den festlichen Akt der
Würde des Anlasses entsprechen. Er soll lebenslänglich dem Gehilfen als
Empfehlung gelten. Die Gautschbriefe werden vom Gautschmeister bestellt
und von den Meistern und Gesellen, gelegentlich auch vom Chef, bezahlt.
Bei der Bestellung empfiehlt es sich, die Vordrucke möglichst gleich
für mehrere Feste zu bestellen, weil bei einer größeren Anzahl sich
durch die günstigere Teilung der Versandkosten der Preis für den
einzelnen Gautschbrief erheblich verbilligt. Es ist auch daran zu
denken, daß es beim Eindrucken von Namen und Daten in der Abziehpresse
leicht Makulatur gibt. Die Porto-, Nachnahme- und Verpackungskosten
belaufen sich in jedem Falle auf 2,- DM. Ferner empfiehlt es sich, von
der Preisstaffelung her ebenfalls eher einige Exemplare mehr zu
bestellen. Denn 1 Stück kostet 5,- DM, ab 3 Stück 4,50 DM, ab 5 Stück
nur noch 4,- DM pro Stück usw.
Der Gautschbrief ist in der Gestaltung eng an das große Vorbild
angelehnt: an die 42zeilige Bibel von Altmeister Gutenberg. Er zeigt die
dort verwendeten schönen Textur- und Unzialeschriften und frohe,
kräftige Farben. Der Gautschbrief wird am Kopf von drei Wappen geziert.
Das erste zeigt den Druckergreif, das zweite Wappen den doppelköpfigen
Adler mit Tenakel und Winkelhaken, das dritte Wappen ist das Hauswappen
Gutenbergs mit dem Bettelmönch. Den Fuß des Gautschbriefes bildet ein
Siegelvordruck mit dem Bild Gutenbergs. Mit den leuchtenden Farben Rot,
Gold, Blau und Schwarz bildet dieser Gautschbrief ein Bild festlicher
mittelalterlicher Farbenpracht.
Zum Abschluß darf ich noch aus dem Schrfitsetzerlehrbuch die Worte von
Professor Josef Käufer zitieren: Möglich, daß in der Zukunft vielleicht
die Metallettern endgültig durch die Fotografie abgelöst werden wird,
wie es sich durch die Fotosetzmaschinen ankündigt. Aber auch dann wird
der Gestalter, der an die Stelle des Setzers treten wird, mit Linsen und
Kopiergeräten keine andere Arbeit tun als er, wird Schriftsetzer sein
und bleiben. Und sicherlich wird auch weiterhin in festlichen Stunden
der alte Handwerkergruß gelten: Gott grüß die Kunst !
Nur derjenige durfte die „Schwarze Kunst“
erlernen, der eine „aus einem reinen und unbefleckten Ehebette, von
untadelhaften Eltern gezeugte Geburt“ nachweisen konnte.
Aus diesen strengen Erfordernissen entstanden dann den akademischen
ähnliche Bräuche, zumal die Buchdrucker in den Universitätsstädten das
akademische Bürgerrecht besaßen.
Die Deposition, die „Lossprechung“ des Lehrlings, ist seit dem 16.
Jahrhundert geläufig. Nach seiner Freisprechung hatte der Lehrling für
zwei Jahre in den Stand der Cornuten einzutreten, ehe man ihn als
Gesellen mit seinen Rechten und Pflichten aufnahm.
Depositio, verfasst von Johann Rist,
1654
Wie bei den Studenten wurde dem Cornuten zur Reinigung mit Kräutern
versetztes Wasser gebracht, da die ihm „anhaftende schlechte Eigenschaft
des üblen Geruchs wiederkehrt“. Doch nicht nur das Wasser war da die
reinigende Kraft, sondern auch Bier und Wein hatten den Schmutz weg zu
spülen.
Um dieser „Narretei“ Herr zu werden und der Zunft Ernsthaftigkeit auf zu
zwingen, wurde 1803 auf Betreiben der Druckereibesitzer auf deutschem
Gebiet die Deposition verboten.
Doch trotz des Verbotes ging das Feiern der Lossprechung munter weiter.
Um das 19. Jahrhundert wird das Gautschen erstmals bekannt. Der Begriff
wurde von der Papierherstellung übernommen und bedeutet das Entwässern
der Papierbahnen.
Die Gautsch ist also die feierliche Taufe der Buchdruckergesellen. Der
Geselle wird von den Packern „gestellt“, auf den auf einem
Korrekturschemel liegenden, mit Wasser vollgesogenen Schwamm gesetzt und
vom Gautschmeister „getauft“.
Leitfaden für Gautschfeiern:
„Das Ehrenamt des Gautschmeisters muß stets dem Ältesten der Offizin
vorbehalten sein. Es ist eine Sache des Fingerspitzengefühls, daß man
einem Gäutschling vorgerückten Alters nicht von einem weit Jüngeren die
Ehre der Jüngertaufe erweisen lässt. Gautschmeister, das setzt eine
gewisse Würde und Reife voraus. Diese wichtigste und hervorstechendste
Figur im Kreise der Gautschbeflissenen ist im Brauchtum der Buchdrucker
nur durch eine würdige Persönlichkeit augenscheinlich zu machen.“
1896
Johannisfest-Zeitung der Frankfurter Buchdrucker, herausgegeben am 18. Juni 1896 anlässig der Gründung des Deutschen Faktoren-Bundes.
1936
Dieses Heft wurde in der Universitäts-Buchdruckerei „Styria“ im
Handpressendruck in einer Auflage von 100 fortlaufend nummerierten
Exemplaren im Oktober 1936 hergestellt. - Wortgestaltung der „Topographia
Typographica Styriae“ Franz Lackner; übrige Texte Kurt Lackner -
Ausführungs-Entwurf Willi Teuschler. - Zeichnungen und Schnitte Rupert
Walter
Pakkt an !
Lasst seinen corpus posteriorum fallen auf diesem nassen Schwamm,
bis triefen beide Ballen,
der durst’gen Seel’ gebt ein Surtzbad obendrauf:
das ist dem Sohne Gutenbergs die allerbeste Tauff !
Sie gaben den Anlaß: Jellinek, Weigand, Elis, Grübler, Turk, Watzl,
Pohoniker, Gruchol, Friedl, Pachelhofer, Eckl, Valek, Groß, Pater
Festabend zu Ehren der mit der zunftheiligen Wassertauff Bedachten am
Sonnabend, 14. November 1936
18. Februar 1950
Styria-Gautsch am Faschingsamstag, 18. Februar.
Gautschmeister: Franz Lackner - Pakker: Hans Krieg, Alfred Pater, Rupert Walter.
Gäutschlinge:
Broser, Buchhauser, Dejak, Deutschbauer, Hanns Dichant, Dorner, Drusowitsch, Eigner, Haas, Happe, Hasiba, Heinisch, Hirzer, Hönig, Kampl, Köhler, Krotky, Lackner, Ludwig, Markum, Massenbauer, Mitterbacher, Munter, Portisch, Prattes, Scheucher, Schwab, Seibt, Siegel, Stahl, Dr. Karl Maria Stepan, Stinner, Stöhr, Windisch.
1955
Zweite Gautsch der „Styria“ und gleichzeitig letzte unter dem
Gautschmeister Franz Lackner
Gäutschlinge: Hütter, Bobanec, Dermutz, Breithofer, Edinger, Halper, Ebner, Kren, Ehrlich, Buschbacher, Huster, Mayer, Koller, Jäger, Mesaric, Starzer, Monsberger, Ornig, Pammer, Pfeifer, Riedl, Sabath, Schlebrugge, Soltys, Thomas Stepan, Johann Trummer, Stöber, Strobl, Gerhard Trummer, Weigel, Theissl.
Am Sanct-Manfred-Tag, dem 28. Jänner 1956, Gautschbrief-Reichung in der Bierstatt am Grätzer Schlachthof.
Gautschmeister Lackner tauft Heinz Mayer / Der 97jährige W. Jelinek mit den Gäutschlingen; darunter Thomas Stepan / Gautschbrie-Reichung im Brauhaus Puntigam am 28.1.1956
1959
Dritte Gautschfeier der „Styria“ und erste unter dem neuen
Gautschmeister Otto Pammer.
Gäutschlinge: Amschl, Bruckner, Detzner, Ebner, Höfler, Inanger, Linzer, Oman, Semlitsch, Willsberger, Gosch, Karrer, Koder, Lackner, Weigel, Wenter, Käfer, Knes, Krug, Likowetz, Obersteiner, Perzinger, Gschwandtner, Roiko, Masser, Jonke, Fiedler.
1960
Gautsch der Offizin "Stiasny" mit anschließender Feier im Gösser-Brauhaus-Restaurant.
Gäutschlinge: Dax, Drofenig, Löschnigg, Marsch, Platl, Serschen, Weranitsch, Wister, Wodak.
Gautsch Peisser & Vogel am 9. September 1960.
Gautschmeister Robert Peisser - Gäutschlinge: Höller, Horvath, Ruzek, Szokasits, Peisser Heinz.
1961
Gautsch der Firma Leykam.
Leykam-Gäutschlinge Toifl und Leitner
Jüngertauff der Styria am 17. Oktober 1961
1964
Samstag Gautschfeier von 23 Kornuten der ehrwürdigen Offizin des Andreas
Leykam zu Graetz im Grazer Landhaushof mit Zentraldirektor KR Dr.
Elleberger und Gautschmeister Franz Kleinsek
Gäutschlinge: Ernst Brunner, Gerhard Elßer,
Peter Fritsch, Siegfried Grebien, Anton Haas, Franz Jari, Gottfried
Jakolitsch, Helmuth Kroicher, Herbert Lenz, Kurt Lücker, Bernhard Madler,
Gerhard Majhen, Heinz Nozir, Günther Prettenthaler, Wilhem Rumpelsberger,
Peter Rosegger, Werner Sammer, Ferdinand Szokasits, Nikolaus Teslitsch,
Helmut Thomüller, Stefan Turnowsky, Karl Weinelt und Walter Zöhrer.
1965
Am Samstag, dem 30. Oktober, um 12 Uhr Gautsch von 17 Gutenberg-Jüngern
in der Universitäts-Buchdruckerei „Styria“ in Graz: Rudolf Binder, Albert Gabriele, Bruno
Galli, Peter Herzog, Peter Jerolitsch, Wolff Kieberl, Ernst Krenn,
Joachim Lippitz, Reinhold List, Franz Reiber, Hans Rieger, Erwin
Seewald, Miro Stajcer, Harald Steirer, Josef Theißbacher, Gerhard
Treffkorn, Siegfried Walter.
1967
Gautschfeiern der Druckerei Iris in Judenburg.
Poms, Stengg, Jöbstl, Fruhmann, Oberzaucher
1970
Am Erchtag (Dienstag), den 13. Gilbhartus (Oktober) XCXLXX, um Glokk 10,
Wassertauff
der altehrwürdigen Drukkeroffizin „Styria“ im wilden Pumperwaldl (Augarten) von 31 Jüngern der Schwarzen Kunst, darunter
Karlpeter Elis.
Von Gottes Gnaden Wir edlen Juenger Gutenbergs des Heiligen Roemischen Reiches thun anmit Jedermaenniglich unserer Kunstgenossen kund und zu wissen / daß der Juenger der edlen Buchdruckerkunst / Herr Karlpeter Elis nach altem Brauch und Herkommen mit Zuziehung der Herrn Gesellen der Universiaets-Buchdrukkerei "Styria" Graetz / die Wassertauff AD POSTERIORA erhalten hat und damit in saemtliche uns von Kaiser Friedrich III. verliehenen Rechte und Privilegien eingesetzt ist - Kraft derselben gebiethen wir allen unseren Kunstgenossen / oben benannten Juenger Gutenbergs als richtigen Schwarzkuenstler anzuerkennen und allenorts in zunftgerechter Weys als erprobet aufzunehmen. Gegeben zu Grätz am 13. Gilbhart im Jahre des Heyles 1970 / Bestätigt durch unser Insiegel.
Gautschmeister: Otto Pammer / Schwammhalter: Walter Mayer / Erster Packer: Peter Zankel / Zweiter Packer: Husein Smajic / Zeugen: Franz Ebner,
Herbert Gigerl, Erich Koller, Ernst Krenn, Karl Merschitz, Norbert Ebnert, Hans Breithofer, Helmuth Heider, Rudolf Stranner, Peter Herzog, Ferdinand Mitterbacher, Rudolf Binder, Peter Obersteiner, Heinz Holzer, Ernst Schmölzer, Karl Käfer, Herbert Tippl, Karl Weninger, Alfred Hütter, Othmar Brosny, Walter Kickel
Styria-Gautschfeier 1970
1971
Im September Gautschfeier der Offizin Dorrong
1972
Ehrengautsch von Wirtschaftslandesrat Anton Peltzmann im Hof der
Landesberufsschule VII in Graz-St.Peter
Die Packer Julius Schönwetter und
Gert Ragossnig befördern Landesrat Anton Peltzmann ins vorgekühlte Nass.
1975
Gautsch der Koralpendruckerei Krasser am 27. September in Deutschlandsberg.
1976
Wassertauff AD POSTERIORA und Gautschbrieff-Reychung CORAM PUBLICO am Rosalientag, 4. September, Glokk 10 des Vormittag A.D. 1976 am Hauptplatz zu Hartberge für 13 Jünger Gutenbergs
der Druckstatt Julius Schönwetter zu Hartberge IN COMMUNE mit Josef Khil, ehrsamb Drukkerey im Kälbernen Vierthel zu Grätz: von Hartberge: Franz Kogler, Siegfried Lafer, Anton Muhr, Alois Schweighofer; von Grätz: Erwin Ceh, Walter Dunkl, Kurt Gradwohl, Günter Lex et Gerhard Mayer.
Wassertauff im Hause Styria am Rupertitag (Freitag, 24. September 1976)
Wilhelm Gomboc, Hermann Fließer, Klaus Schopper, Karl Zorn, Felix
Gerlitz, Hans Kasch, Werner Egger, Leo Stubinger, Gerhard Sammer, Karl
Ferlin, Erwin Just, Walter Pußwald, Siegfried Reiter, Helmut Krenn,
Walter Spätauf, Josef Stadler, Adolf Glößl, Helmut Koch, Walter Wally,
Wolfgang Fink, Franz Leitheim, Helmut Köstl, Walter Grasmugg, Reinhard
Massegg, Wolfgang Freitag, Thomas Pelzl, Wolfgang Muhr, Heinz Neumann,
Reinhold Riedel, Alois Reinprecht, Karl Beibtreu, Heinrich Karner, Erwin
Harrer, Josef Majcen, Peter Mohapp, Helmut Gutbrunner, Egon Kleeweiss,
Ulf Walter, Walter Mühlberger.
Gautsch der Styria-Filiale im Stadtbrunnen von Judenburg.
Styria-Gautschzeitung vom 24. September 1976
Gautschmeister Erich Mlakar in Judenburg
Am Freitag, dem 8. Oktober, Gautsch von
fünf Gehilfen der Buchdruckerei Kriehuber in Voitsberg: Gottfried
Gritschnigg, Ronald Kallinger, Karl Heinz Kriehuber und Heinz Walcher
beendeten erfolgreich ihre Lehrzeit.
Wassertaufe von Karl Heinz Kriehuber in Voitsberg
Im Oktober Gautschfest der ruhmhaften
Offizin Dorrong zu Graz: Werner Koch, Gerhard Streicher, Manfred Vallant,
Johann Mitterbacher, Norbert Kemmer, Helmut Bögner, Otto Moder, Hans
Zwangsleitner, Franz Prachatschek, Gerhard Seher, Siegfried Kasslatter,
Willi Maier
Dorrong Gautschfest 1976
1977
Am St.-Kassian-Tag, dem 13. August, um 16 Uhr Wassertauff ad
posteriorum und Gautschbrieff-Reychung coram publico am Hauptlatz des
Marktes Eibiswald von allergnädigst Landesherrn Dr. Friedrich Niederl
sowie von Cornuten der Officinen Caesar-Druck Leibnitz, Iris-Druck
Judenbeurg, Khil-Druck Graz, Koralpendruckerei Deutschlandsberg und
Druckerei Schönwetter Hartberg: Franz Egger, Gerald Götz, Alfred
Hofmann, Josef Höllmüller, Albert Koinegg, Herbert Krasser, Franz
Kreuzer, Gerhard Marko, Franz Neuhold, Helmut Posch, Michael Rappold,
Helmut Reinisch, Johannes Reiter, Franz Schmidbauer, Werner Stani,
Friedrich Trabi, Rudolf Zenz mit Berichterstattung von ORF-Reporter Dr. Günther Ziesel.
1977 Gautsch von Landeshauptmann Dr. Niederl
in Eibiswald.
1978
Gautsch in der Leykam AG am 3. Juni 1978.
Gautschmeister: Walter Pfeiler
Gäutschlinge: Außerhofer Gregor, Beller, Blaser, Happer, Erlacher, Grasser, Handl, Hirschböck, Kaufmann, Kink, Kirschner, Koren, Kriehuber Wolfgang, Leitgeb, Lorbeck, Maier, Malek, Marics, Mondschein, Nähring, Obermaier, Ofner, Klug, Pachatz, Platzer, Pöttinger, Rauter, Linkenhöller, Rumpl, Eberhard, Sabeder, Sams, Santor, Schaffler, Schmidt, Schuller, Sporer, Stolz, Stramsak, Strobl, Unger, Weißensteiner, Wilbacher, Roth, Steiner, Wohlkinger.
Öffentliche Gautsch der Offizin Johannes Köck am Wallgraben zu
Fürstenfeld am Tage Johannes des Täufers, dem 24. Juni, mit der Ehrengautsch von Bürgermeister Dr. Rudolf
Maier.
Gautsch der Offizin Schmerzeck am
Hauptplatze von Prugg an der Muhrer am Sebaldustag, dem 19 August, Glokk
10. Folgent Cornuten sind zur Gautsch erküret: Günther Glaser, Edmund
Krebs, Helmut Graf, Johann Osoinig und Kurt Stafacher sowie Generalssek.
Dr. Hans Inmann und Red. Helmut Grünauer
Wassertauff der wohledlen Schwarzen Kunst
am Freitag, dem 8. September, um 16 Uhr vor der Offizin "Gutenberghaus"
in Knittelfeld
1978: Gautschfeier der Druckereien "Köck" in Fürstenfeld, Schmerzeck in Bruck/Mur und
"Gutenberghaus" in Knittelfeld
1982
Anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Druck in Österreich" am 24.
September Festveranstaltung an der Landesberufsschule VII für das
graphische Gewerbe mit der Gautsch von ausgelernten Lehrlingen
steirischer Druckereibetriebe in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr.
Josef Krainer.
Ehrengäste v.l.: Heuberger, Sapper, Edegger, Krainer, Hasiba, Pontscha,
Moser
Fanfarenbläser - Gautschmeister Rudolf Krasser
Othmar Khil und Rudolf Krasser - Packer
"Ein Sturzbad obendrauf, das ist des Jüngers allerbeste Tauff"
1984
Wassertauff am Koralmbrunnen in Londsberg am Thomas-Tag, 22. September,
Glokk 4 des Nachmittags der Cornuten Walter Gross, Manfred Koller,
Walter Kraxner, Hermann Lafer, Klaus Schuster, Maria Theussl, Ewald
Tappler und Johann Velikonja sowie von BH Hofrat Dr. Herbert Schell,
Präs. Ernst Fröhlich (Schweiz), Hannes Zaugg (Schweiz), Heiko Heers (DIKOPA
Wien), Günter Zainzinger (Rotaprint Wien), Kammerobmann Reinhold Purr
und BSI Erich Paulitsch.
Gautschfeier der Druckerei Scharmer in Feldbach.
Innungsmeister Rudolf Pontscha mit Gautschmeister Rudolf Krasser
1986
Gautschfeier der Offizin "Styria" am 14. November
1989
Wassertaufe für Fachlehrer Robert Goritschnig von der Firma Reproteam am 10. März an der LBS 7.
Im Rahmen des vom 22. bis 23. September in Judenburg abgehaltenen 12. Steirischen Druckertages Gautsch von 10 Drucker-Lehrlingen und 4 Ehrengäutschlingen, darunter Hans Günther Winkler, im dortigen Stadtbrunnen. Hofrat Dr. Karl Maitz und Dir. Dr. Karlpeter Elis werden mit der Silbernen Ehrennadel der Landesinnung Druck ausgezeichnet.
Landesgautsch 1989: unter den Kornuten Johann Zwangsleitner
1990
Am St. Maximilian-Tag (Freitag) des 12. Oktober Gesellentauff und
Gautschbrieff-Reychung in der wohlachtbaren, altehrwürdigen
Universitäts-Drukkstatt „Styria“ zu Grätz: Pressvereins-Obmann Univ.Prof. Dr. Johann Trummer, Egon
Anderle, Peter Anderle, Michael Autengruber, Markus Baumann, Manfred
Buchberger, Karin Weinelt, Franz Ederer, Heinz Fliesser, Franz Glatz,
Christian Greiner, Kurt Grengg, Meinhard Haas, Manfred Hajdinyak, Klaus
Hochleitner, Peter Holleczek, Wolfgang Hubmann, Karl Hütter, Arnold
Insupp, Herbert Kaiser, Dieter Knoblauch, Robert Konrad, Harald Kriegl,
Harry Letonja, Dietmar Lindner, Farnz Masilko, Birgit Michel, Andreas
Mitterbacher, Johann Muhri, Gerald Murlasits, Gertrude Neubauer, Sandra
Oswald, Bernd Payer, Fritz Pirnik, Wolfgang Potocnik, Gerhard Reicht,
Peter Sauseng, Didi Schäffner, Günter Schlagenhaufen, Günther Schuster,
Gerald Stajko, Johann Stengg, Bruno Stoff, Fred Tapler, Claudius
Teuschler, Walter Wally, Gerald Walter, Franz Windischmann, Herbert
Zach, Marion Zach.
Wassertaufe für den
Obmann des Katholischen Pressvereines, Univ.Prof. Dr. Johann Trummer
a
1992
Gautschbrief der Wiedertaufe von Hanns Dichand am 1. Oktober
anlässlich "20 Jahre Steirerkrone" am Lendplatz in Graz.
Von Gottes Gnaden / Wir edlen Juenger Gutenbergs des Heiligen Roemischen
Reiches thun anmit Jedermaenniglich unserer Kunstgenossen kund und zu
wissen / daß der Juenger der edlen Buchdrukkerkunst / Herr Hanns Dichand
auf Grunt und Anlaß des spectaculums iubilaris "XX anni Corona-Styriae"
nach altem Brauch und Herkomb mit Zuziehung der Directores und Magistri
der loeblichen scola publica professionis der Schwartzen Kunst zu Grätz
a.d. Muher / die Wassertauff ad posteria in reminicentia erhalten hat
und damit Selbiger in saembtlichen uns von Kaiser Friedrich III.
verliehenen Rechte und Privilegien iterum bestätigt wird. Krafft
derselben gebieten wir allen unseren Kunstgenossen, obgenannten Juenger
Gutenbergs als richtigen Schwartzkuenstler iterum anzuerkennen. Der
Brieff sey Dank und Anerkennung dafor, daß Selbiger in Seyner
Regentschafft unuebersehbare Zeichen gesetzt hat, die drauff verweisen,
daß er auch hinkuenfftig der nit immer gantz leycht zu behandelnden
Eygenart der Juenger Gutenbergs mitt Allerhoechstem Verstaendnis
begegnet. Gegeben zu Grätz a.d. Muher zu Remigi am I. Octobris im Jahre
des Heyles MCMXCII / Gott grueß die Kunst ! / Gautschmeister Dr. Karlpeter Elis
1995
Traditionelle "Wassertauff" im Innenhof der Druckerei Iris in Judenburg.
Gäutschlinge Gerald Wilding und Boris Schmidt
2004
Übersiedelung des Druckhauses Scharmer vom Feldbacher Stadtzentrum in den Neubau des Betriebsgebäudes auf dem Feldbacher Gewerbegebiet mit einer Produktionsfläche von 900m². Gleichzeitig Investition in neueste high-tech Digitaldruck- und Endverarbeitungsmaschinen. Eröffnung nach nur 5-monatiger Bauzeit mit einer traditionellen Gautschfeier.
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