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DRUCKMUSEUM
Graz - Austria - Tel.+43.664.3007958 - Fax: +43.316.421646 - E-mail: elis.management@aon.at

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Museumsgeschichte

Die Beweggründe, ein Druckmuseum in Graz einzurichten, waren derer drei:
Zum Ersten sind es die wenigen in Europa existierenden Museen wie das Gutenberg-Museum in Mainz, das Platin-Moretus-Museum in Antwerpen und die kleine grafische Sammlung des Wiener Technischen Museums, die Vorbildfunktion hatten.
Zweitens war es die technische Umstellung vom Blei- auf den Fotosatz und vom Buch- auf den Offsetdruck. Diese Entwicklung führte dazu, dass in fast allen Druckereien der Steiermark die althergebrachte, vielfach noch an Gutenbergs Zeiten erinnernde Einrichtung, modernen Maschinen und Geräten Platz machen musste und dadurch die Gefahr bestand, dass diese antiken Gerätschaften der Verschrottung zum Opfer fielen und für immer der Nachwelt verloren gingen.
Letztlich war es schließlich der Ausbildungsweg des Museumsgründers, Direktor Dr. Karlpeter Elis, selbst, der das altehrwürdige Handwerk selbst erlernt und jahrelang gelehrt hatte sowie durch sein abgeschlossenes Studium aus Kunstgeschichte zu einem echten "Schwarzkünstler" und Förderer dieser traditionellen Zunft wurde.

Prof. Dr. Karlpeter Elis

Die Eröffnung des Museums fand am 24. September 1982 in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen durch Landeshauptmann Dr. Josef Krainer statt.

Dir. Sonnleitner, LH Dr. Krainer, Bgm. DI Hasiba
 

Ausstellungsstücke des Museums waren ein hölzernes, mit Setzkästen bestücktes Setzregal, in dem noch die Bleilettern der verschiedenen Schriftgrade abgelegt waren und nur auf die Hand des Setzers warteten, um wie vor 500 Jahren, Type für Type,  eingefächert zu werden. Setzmaschinen der Typen "Linotype" und "Typograph" demonstrierten die maschinelle Fortentwicklung des Setzens. Das Prunkstück der Sammlung stellte eine aus dem Jahre 1871 stammende eiserne Kniehebelpresse dar, auf der wunderbarste Handabzüge gedruckt werden konnten. Etliche Jahre später ist das Entstehungsdatum des nach dem Gally-System gebauten Drucktiegels, der über einen Lederriemen und ein riesiges Schwungrad mittels Elektromotor angetrieben wurde und bei dem das zu bedruckende Papier noch von Hand aus in die Anlage eingelegt werden musste. Ein legendärer "Heidelberger-Tiegel" demonstrierte die Weiterentwicklung von der manuellen zur maschinellen Papieranlage. Die Darstellung des Produktionsablaufes in einer Druckerei wurde mit dem Schaustück einer ebenfalls funktionstüchtigen und händisch zu bedienenden Rad-Schneidemaschine für Papier und Karton abgeschlossen. An den Schauwänden fanden sich Reproduktionen der berühmten 36zeiligen Gutenberg-Bibel, originale Muster von Handschriften und von Schülern in den vergangenen Jahren gefertigte Druckbeispiele. Titelseiten ausländischer Zeitungen gaben ein Beispiel über die Vielfalt der auf unserer Erde verwendeten Schriftarten. Druckfertige Lithografiesteine, Prägestempel, ein auf Glas kopierter Vierfarbenauszug sowie eine kleine Bibliothek komplettierten die Sammlung.
Besonder Verdienste um die Adaptierung des Museums erwarb sich Othmar Khil, Besitzer der gleichnamigen Druckerei in der Neutorgasse in Graz, der mit Exemplaren seiner eigenen Privatsammlung - einem Setzregal, Satzbrettern, Setzkästen, Holztypen, Satzschiffen und Gießformen - die Ausstattung des Museums ergänzte.
Viele Schulklassen, aber auch zahlreiche in- und ausländische Besucher  konnten in den Jahren des Bestehens des Museums die technischen Wunderwerke einer vergangenen Zeit bestaunen und Einblick in eine der bedeutendsten Erfindungen unserer Menschheit gewinnen.

Handsatz
                                                                                                Hand- und Maschinsetzer, Buchdrucker und Buchbinder bei der Arbeit
Kniehebelpresse Kniehebelpresse Kniehebelpresse Kniehebelpresse
                                              

Schaustücke:
            3 hölzerne Setzregale mit französischen Handsetzkästen
            Holztypen und Metalllettern
            Winkelhaken und Satzschiffe
            1 Typograph-Bleisetzmaschine aus dem Jahr 1909
            1 Linotype-Zeilensetzmaschine
            1 Kniehebelpresse aus dem Jahre 1871
            1 Gally-Handeinlege-Drucktiegel
            1 Original-Heidelberger-Tiegel
            1 Katalog-Eindruckpresse
            Bleigussformen für den Rotatios-Hochdruck
            auf Glas kopierter Vierfarbenauszug
            Lithographiesteine
            1 Lithographiepresse
            1 Offset-Plattenschleuder
            Prägestempel
            1 Rad-Papierschneidemaschine für Papier und Karton
            Handschriften, Faksimile, Druckmuster, Zeitungen aus aller Welt
            mittelalterliche Zunftgewänder der Druckergilde

Linotype-Zeilensetzmaschine
                                                                               Setz- und Steckkästen, Winkelhaken, Schiffe, Satzbretter, Typograph- und Linotype-Setzmaschine
Kniehebelpresse
Gally-Tiegel Heidelberger-Tiegel
                                                                               Kniehebelpresse, Gally- und Heidelberger Boston-Tiegel
Typograf
                                               
Radschneidemaschine und Buchdecken

                     

1989
Am 1. Dezember besucht Diözesanbischof Johann Weber das Druckmuseum.
Druckerlehrlinge mit Bischof Weber.